"Se habla La Paz..." -1 mes clases de español en La Paz

01.03. - 31.03.2011

Ganzer Monat März in La Paz

 

01. – 31.03.2011

 

Nie Nächte sind noch recht kühl / Tagestemperaturen so um die 20°C und es wir täglich wärmer

 

Da wir nun vom 28.2. bis zum 27.03. Spanisch-Unterricht haben, werde ich nicht für jeden Tag Tagebuch führen.

Ich beschränke mich auf Stichworte und Ereignisse rund um La Paz, es sei denn, wir machen Ausflüge, die ich speziell dokumentieren möchte.

 

Die Schule beginnt in der ersten Woche um 08:30, d.h. Erich muss jeweils aus dem Bett geknüppelt werden und auch mir fällt es nicht (mehr) leicht, mich an einen so frühen Stundenplan zu halten.

Zu Erichs Entschuldigung muss ich aber sagen, dass er, während wir in Basel und Liestal wohnten und er nach Zürich pendelte, dafür während ca. 20 Jahren täglich um 05:30/06:00 aus den Federn musste um den Zug zu erwischen und um rechtzeitig im Büro zu sein.

Somit seien ihm die vergangenen Jahre als „Night Owl“ verziehen J

Ab dem 7.3. bekommen wir eine Extra-Wurscht und dürfen um 11:00 antraben.

 

Wir lernen La Paz langsam ein wenig kennen...

...vor allem die „Topes“ und von denen hat es zu Hauf.

Topes sind kleine perfide Bumpers quer über die Strasse, als „Reductor de Velocidad“ (manchmal angekündigt und manchmal eben nicht) und wenn man nicht gut vorausschaut und rechtzeitig abbremst und deshalb voll draufhaut, haben Stossdämpfer und Insassen eines Fahrzeugs wenig Freude.

Die Qualität der Autos hier ist, sagen wir mal „mexikanisch“ – sie fahren (noch), rauchen, bremsen und sehen vielfach auch nicht so aus, als dass man sie klauen wollte.

Viele sind alt und mechanisch, so wie unser „Mogge“, damit jeder sie reparieren kann.

Auch bei „unserem“ Jetta gibt es e.g. keine elektrischen Fensterheber und auch die Spiegeleinstellung funktioniert manuell – d.h. keine überflüssigen Motoren und .Motörchen, die kaputt gehen können. Dafür gibt es eine Alarmanlage, die man jedesmal überlisten muss, sonst geht das Ding nach 5 Sek. los.

Viele Fahrzeuge röcheln nur noch so vor sich her und haben manchmal gar grauslige X-Beine. Keine Ahnung, wie viele Tonnen jeweils z.B. mit einem Käfer transportiert werden.

 

Es gibt Wal*Mart hier, da haben wir bisher einmal eingekauft und es gibt „SORIANA“ und „CHEDRAUI“, mexikanische Ladenketten mit grossen bis sehr grossen neuen Läden und sogar besserem Angebot als Wal*Mart. Von den Preisen her ist kein allzu grosser Unterschied.

Bei beiden haben wir reingeschaut und werden versuchen, diese Läden zu berücksichtigen. Sollten wir auch noch kleine Lädeli finden mit einem uns zusagenden Angebot, werden wir versuchen, auch dort einzukaufen und die Privaten ein wenig zu unterstützen . Wir finden, man soll das einheimische Gewerbe bevorzugen und nicht die zugezogenen „Fötzel“ ;-)

 

Ich habe gelernt, dass z.B. Wal*Mart eine Lohnpolitik der Mindestlöhne betreibt (wie viele in Europa auch), d.h. es gibt 3 Kategorien Löhne à Grupo A,B,C. Diese Löhne werden nach regionalem Lohngefüge bezahlt.

Nur muss man wissen, dass Grupo A, z.B 62 Pesos, Grupo B 60 Pesos und Grupo C 58 Pesos betragen können. Dann wird Personal geworben, indem man verspricht, höhere Löhne als den Minimal-Lohn zu bezahlen und die Leute bekommen z.B. 1 Peso mehr. Und – diese Löhne verstehen sich notabene Pro Tag – und 1 Peso = ca. 0.08 CHF !!!!!!!!!!!!!

Es kann sich somit jeder selber ausrechnen, wovon ein sehr grosser Teil der Menschen also leben muss.

Wieviel in anderen Berufen verdient wird, wissen wir (noch) nicht – trotzdem, diese Löhne geben eine Idee. Und sehr viele sind auch Tagelöhner – y si no trabaja – no dinero – Basta.

Wenn ich nun z.B. in eine Massage möchte und für 50 Min. US$ 60 hinblättern muss, heisst das, dass ich in einer Stunde möglicherweise mehr als einen Monatslohn eines Wal*Mart-Mitarbeiters „verprasse“ – Ich hab’s mir bisher verkniffen.

 

Vom 3. – 8. März ist „Carnaval“ in La Paz, d.h. entlang des Malecón (Strand-Promenade) sind Stände und Karussells aufgebaut worden. Es gibt ein mehrtägiges Spektakel und buntes Treiben. Die letzten 3 Tage, d.h. Sonntag – Dienstag gibt es dann noch täglich ein „Desfile“, das jährlich einem anderen wichtigen Thema gewidmet ist. Dieses Jahr heisst das Sujet: NATURALEZA –Meer, Wüste (z.B. Kakteen) u.a.m.

Am 2.3. waren wir an einer Präsentation/Vortrag des „Ecology Project International“ EPI, ein von amerikanischen Wissenschaftlern durchgeführtes Projekt zum Schutz und Beobachtung von „endangered species“ wie Wale und Meeresschildkröten.

Gleichzeitig versuchen sie, die Bevölkerung für die Umwelt zu sensibilisieren und ihnen Verständnis dafür zu vermitteln. Dazu gehen sie in die Schulen und beziehen Kinder und Jugendliche direkt in ihre Programme mit ein.

 

Sie leisten Überzeugungsarbeit bei Fischern, um diese von Wilderern zu Tierschützern zu „wandeln“, was ihnen offenbar auch gelingt. Der Erfolg zeigt, dass anscheinend viele dieser ehemaligen Fischer nun Freude an den Tieren bekommen haben und mit grossem Eifer bei der Sache sind und wiederum selber Projekte leiten.

 

Sie lehren die Fischer, auch darauf zu achten, keinen Beifang mehr zu machen. Geschätzte 1'500 – 3'000 Meeresschildkröten landen jährlich in Fischernetzen als Beifang und diese Anzahl nur mal hier, auf dem Migrationsweg der Tiere, die hierher kommen zum Eierlegen. Die Tiere verenden kläglich, da sie sich in den Netzen verhangeln und elendiglich ertrinken. Dies gilt auch für vom Aussterben bedrohte Fischarten und anderes mehr. Gemäss Aussage der Froscher macht der Beifang ca. 90% des Fangs aus und nur 10% !!! sind die wirklich „gewollten“ Fische.

 

Sie appellieren ausserdem auch an die Leute, in den Einkaufszentren auf Plastiksäcke zu verzichten und Mehrwegtaschen zu verwenden.

Das Perfide an dieser Plastiksack-Geschichte ist, dass es hier in Mex an jeder Kasse einen zumeist Jugendlichen, manchmal auch Rentner als „Einpacker“ gibt. Denen steckt man nach dem Einpacken einen kleinen Batzen zu (gemäss unserer Lehrerin 1 – 2 Pesos per Bolsa).

Das wiederum ist deren einziges Einkommen, sie werden nicht durch die Läden bezahlt und sind somit abhängig von ihren Plastiktaschen. Inzwischen hätten sie angefangen, pro 1 Artikel 1 Plastiksack zu verwenden, da sie eben pro Plastiksack bezahlt werden - Verrückt.

Und das soll man als Kunde nun wirklich NICHT akzeptieren.

Und all diese Plastiksäcke wandern in den Müll oder gar direkt in die Pampa, wo sie frisch fröhlich vor sich hin fliegen und an irgendeinem Stacheldraht oder Kaktus hängen bleiben – Krank das Ganze – aber - That’s real life here…

 

Habe bei uns in der Schule einen kleinen Aufsatz schreiben müssen, was mir in B.C. gefällt und was nicht. Selber schuld, wenn die einem derartige Aufgaben aufgeben…

Aber ja, natürlich gibt es Dinge, die mir gefallen: Karibische Farben, Wüste, Kakteen, Wale etc. aber ich konnt’s mir nicht verkneifen, im letzten Satz den Müll zu erwähnen. Habe dann erfahren, dass das Problem schon langsam erkannt wird, dass es aber ein Frage v.a. der „Educación sei und dass das Zeit braucht, bis das in die Köpfe der Leute geht…Es herrsche diesbezüglich eine – für uns unverständliche – Sorglosigkeit. Die Umerziehung muss über die Schule geschehen und die Kinder müssen ihre Eltern überzeugen…

 

Der Carnaval war ganz nett aber sehr kurz. Ein paar Gruppen mit Samba- od. Salsa-Tänzerinnen bewegten sich den Malacón hinauf, begleitet von fahrenden „Musikanlagen“, die sich in der Lautstärke konkurrenzierten, ein paar „Waggis-Wagen“ à la La Paz und ein paar „Guggen“ à la La Paz ;-)

Gesponsert wurde das ganze von „Pacifico“ und „Pacifico“ und „Pacifico“, von „Coca Cola“ und von „Corona“.

„Tecate“ hat die Sponsorship abgesagt – also wird bei „uns“ per sofort und aus Solidarität nur noch „Pacifico“ getrunken – ist eh das bessere Bier.

Das Geld sei dieses Jahr für den Carnaval sehr knapp, eben auch wegen der Economía, wie überall, so dass der ganze Umzug recht spärlich ausgestattet und nur kurz ausfiel – Eigentlich schade – die Menschen hier freuen sich ein ganzes Jahr lang auf diesen Anlass.

Ausser dem kurzen Umzug sind links und rechts am Malecón viele Verkaufsstände für Süssigkeiten wie Schleckzeug, Churros (Schenkeli à la Mexicaine), Gorditos (runde ca. 8 cm grosse und ca. 2 cm dicke Teigplätzchen, die aufgeschnitten und mit gezuckerter Kondensmilch oder einer schoggiähnlichen Masse bestrichen werden) aufgestellt. Oder auch Stände mit Tacos und allem möglichen an mexikanischen Esswaren, frisch gerüstete Mangos und Fürchte. Flauschige Polyester-Decken mit unsäglichen bunten Motiven werden feilgeboten und wie in Hamburg auf dem Fischmarkt ausgerufen. Die Marktschreier, schreien sich die Lunge aus dem Leib und soweit wir es sehen können, verkaufen sie trotzdem wenig bis nichts. T-Shirts, Kappen, Hüte, Bärte zum Ankleben und Irokesen-Skalps, mit Gummibändeli zum am Kopf Befestigen und allerlei sonstiges, worauf die Welt bestimmt nicht gewartet hat.

 

Inzwischen haben wir Temperaturen von tagsüber +/-30°C, das Piscina ist schon vor ein paar Tagen gefüllt worden und das Wasser ist noch recht kühl aber erfrischend, nach diesen Temperaturen.

 

Ab und zu gehen wir nach der Schule in einem der vielen Beizli Mittag essen. Das Essen ist recht gut und sehr günstig, so dass ich das Kochen grossenteils aufgegeben habe.

Bill und Teresa, Mit-Estudiantes, haben uns ein paar gute Restaurants empfohlen, die wir gerne ausprobieren möchten.

Auch den Café Shop „La Choya“ haben wir inzwischen gefunden und damit frisch gerösteten, mexikanischen Kaffee – Typo „Chiapas“ und „Oaxaca“. Damit werden wir uns wohl eindecken, wenn’s wieder zurück in die USA geht. Dort bekomme ich sehr wohl ggf. „Illy“ aber wir sind (noch) nicht bereit für 250 gr US$ 16.00 zu bezahlen.

 

Am Samstag, 12.03., sind wir bei Nachbars, Don und Suzanne, zu einem Apéro eingeladen. Es kommen noch andere Nachbarn dazu und jeder bringt etwas mit – ich mache „Schinggegipfeli“ und die sind ratz-fatz weg…

 

Da am 14.03. in Basel „Morgestraich“ ist und d’Fasnacht beginnt offeriere ich in der Schule, im Gegenzug zum „Carnaval“, in der Pause zwischen 2 Kursen eine „Ziibelewäje“ und einen kleinen „You tube“-Abriss über d’Basler Fasnacht – Mäählsuppe wollte ich jetzt aber nicht auch noch kochen ;-)

 

Die Schule bereitet uns etliche Mühe, sind wir das Lernen doch nicht mehr gewohnt und Verben büffeln ist so gar nicht unser Ding, v.a. die vielen irregulären… LLL - aber - wir haben es uns ja selber ausgesucht… ;-)

 

Es wird täglich wärmer. Wenn wir von der Schule zurück kommen, ist innen und aussen kaum mehr ein Temperaturunterschied. Es hat einfach überall 30 – 35°C.

Also wird auch nicht mehr gekocht. Kalte Küche ist angesagt mit Avocados, Tomaten, Camarones, Melonen Ananas, Mangos und was wir halt so bekommen. Schwieriger ist es mit frischem Grünzeug - Salat ist meistens Tage um nicht zu sagen Wochen alt und total lampig und die Gemüse-Auswahl, so wie wir es gewohnt sind, ist nicht mehr so vielfältig – ausser bei den Ajíes, Páprika, Pimentón, Pimientos, Guindillas oder ganz einfach Chilies - .da ist die Auswahl riesig. Das Dumme ist nur, dass Erich Peperoni resp. Paprika gar nicht mag und mir bekommen sie auch nicht so gut – also...

Wenn’s so warm ist, haben wir sowieso kaum gross Lust auf Essen – aber keine Angst, abnehmen tun wir trotzdem nicht L

Dafür mache ich literweise „Agua de Jamaica“ (Hibiskusblüten-Tee oder auch Karkadé genannt) – sehr erfrischend und erst noch blutdrucksenkend.

 

Ausserdem sind seit dieser Woche die Moskitos wieder „auferstanden“ und meine Beine sehen aus wie ein Streuselkuchen – so an die 60 Stiche sind es wohl.

In der Dusche auf dem Campingplatz haben sie sich im Duschevorhang verkrochen und wenn man unters Wasser will, muss man zuerst durch eine Moskito-Wolke. Allerdings können sie bei fliessendem Wasser nicht stechen – trotzdem…schöne Aussichten für mich.

 

Und wie wir nun am Freitag, 19.03., nach dem Wochenendeinkauf auf dem RV Park zurück kehren, stehen sie doch tatsächlich da – Herbert und Ingrid Füss und Karl und Doris, mit Ihren unübersehbaren Mercedessen J

Wir haben sie ja erwartet, da Ingrid Anfang März geschrieben hat, sie kämen nach Baja runter, wir hatten aber keine Ahnung, wann.

Nun – die Überraschung ist ihnen gelungen und wir freuen uns sehr über den „Besuch“ Ein paar Tage wollen sie bleiben und dann weiter auf die Rundtour nach Tecolote, Cabo San Lucas, Todos Santos und wieder zurück nach La Paz. Von hier aus nehmen sie die Fähre nach Topolobampo und dann wollen sie nach Cancún. Dort stellen sie ihre Fahrzeuge ein, fliegen wieder nach Deutschland zurück um im Herbst wieder zu kommen und ihre Reise fortzusetzen.

Am Abend sitzen wir dann natürlich noch lange zusammen und plaudern.

Am Samstag dann haben alle 3 Mädels grosse Wäsche und anschliessend fahren die 3 zum „Bismarck-cito“. Ich will für den Sonntag reservieren – sonntags gibt’s dort Paella - und anschliessend wollen wir noch einkaufen. Und da wir nicht bloss reservieren können, sondern anstandshalber auch unbedingt noch etwas trinken sollten, zieht Doris die Spendierhosen an und lädt uns auf eine „Margarita“ ein, dazu gibt’s Tortilla Chips und Octopus-Salsa – lecker – Herzlichen Dank nochmals.

Und eine Gitarrenspielerin singt uns auch noch den “Tequila Song“ und kassiert ein grosszügiges Trinkgeld und – geschäftstüchtig wie sie offenbar ist – verkauft sie Doris auch gleich noch ihre CD J

Der Sonnenuntergang und das Caribbean Feeling am Malecón gefällt den beiden so gut, dass sie kaum mehr weg wollen und wir somit fast den Einkauf vergessen. Schliesslich geht’s dann aber doch zu „Chedraui“ und da machen die beiden gerade mal den Laden unsicher: Bier, Margarita-Mix, Tequila, Wein - und ich kenne die zwei für eine Weile besser nicht mehr. Damit’s nicht ganz so schlimm aussieht, kaufen sie als Alibi aber doch noch etwas Gesundes – so ein lecker Yoghürtchen – ja,ja – für den Kater danach – oder so…Die brave Ingrid ist kaum wieder zu erkennen JJJ

Okay – okay – ich nehme auch noch eine Flasche Tequila und einen Margarita Mix mit.

 

Der Paella-Schmaus am Sonntag ist sehr gemütlich und die „Margaritas“ sind heute noch ein wenig potenter als gestern - sogar die Männer sind davon angetan. ;-)

"Leider" muss mir eine genügen, da ich Chauffeur spiele. 

Zurück auf dem RV Park gehen wir uns noch bei Don und Suzanne verabschieden. Sie wollen am Dienstag zurück fahren und veranstalten nochmals ein kleines „get-together“ wie am vorigen Samstag.

 

Herbert und Karl haben am Abend entschieden, dass sie nun doch am Montag weiter fahren wollen. Schade – haben Doris und ich doch schon im Geheimen eine Geburtstagsparty für Herber und Ingrid geplant. Die beiden haben am gleichen Tag Geburtstag. Und hätten wir gewusst, dass sie so schnell weiter wollen, wäre die Verabschiedung bei Don und Suzanne kürzer ausgefallen.

Nun – am nächsten WE wollen wir uns am Strand von Tecolote nochmals treffen, dann holen wir den Geburtstag nach ;-)

 

Auch am Di. gibt’s nach der Schule, wie üblich, erstmals einen „richtigen“ Kaffee aus der Maschine und dann schauen Don uns Suzanne nochmals auf ein „Shake hands und Good bye“ vorbei – nicht, ohne uns das Versprechen abzunehmen, dass wir sie unbedingt in San Diego besuchen werden, wenn wir wieder nordwärts fahren.

 

Es ist wieder einmal Freitag (25.03.) und aus ist’s mit der Ruhe.

130 Jugendliche treffen mit ihren „Betreuern“ ein – irgendeine kirchliche Organisation in welcher Ausrichtung auch immer. Um ca. 16:00 geht’s los mit Musica und einem Riesenlärm auf dem Spielplatz.

Rock und Pop mit klerikalem Text, gespielt mit mehr Enthusiasmus als mit Können.

Bis Mitternacht dauert der Lärm an. Schliesslich kehrt doch noch Ruhe ein, nur damit es am Samstag um 06:30 auf dem Spielplatz wieder losgehen kann.

Ab 08:00 bis um 12:00 ist dann wieder „gesanglicher“ Gottesdienst mit Schlagzeug und GWW sonst noch und dahinter peitschen „göttliche“ Einheizer die Meute an – Horrrrrrrorrrrrrrrrr – fin de semana horibilis…

Danke Marco für die „Warnung“ – Du hast Recht behalten – wirklich wie Du geschrieben hast: HARDCORE Gottesdienst vom Feinsten.

 

Wir gehen einkaufen für den Grillabend und „flüchten“ dann, wie abgemacht, zu Herbert und Ingrid und zu Karl und Doris an den Stand von Tecolote.

Wir sehen sie schon von weitem stehen und gesellen uns zu ihnen.

Ganz allein zu Dritt stehen wir „dort hinten“ – 2 Deutsche und 1 Schweizer MB-Wohnmobile – und wir sehen imposant aus J

Bei Margarita und Bier machen wir es uns gemütlich und es gibt Tortilla-Chips und verschiedene Pico de Gallo und Salsas und Guacamole von den beiden Damen zubereitet und später müssen 1,5 kg Camarones und noch ca. 1 kg Schweinefleisch auf dem Grill dran glauben – Ingrid’s legendärer Kartoffelsalat und süsser Rüeblisalat von mir - Leckerrrrrrrr.

Wie üblich sind wir beim Aufstehen wieder einmal die Letzten. Es weht ein angenehmer Wind und wir geniessen den Sonntag am karibisch blau-grünen Meeresstrand.

Am Abend gibt’s nochmals ein leckeres Menu: Ingrid und Doris haben von einem Kanadier frischen „Yellow Tail“ geschenkt bekommen und wir schmatzen Fisch bis er uns aus den Ohren lampt.

Mit frischem grünem Salat und den Resten von gestern haben wir erneut ein Gelage und geniessen das „Dulce Vida“

 

Am Montag fahren sie dann weiter. Um 12:00 müssen sie im Hafen sein und um 14:00 soll die Fähre nach „Topolobampo“ fahren. Wir verabschieden uns von ihnen und hoffen fest, sie irgendwo und irgendwann wieder einmal anzutreffen.

Wenn man so herumeist, weiss man nie, ob man sich wieder einmal begegnet – etwas melancholisch – zumindest für mich.

Auf Wiedersehen...
Auf Wiedersehen...

Um 15:00 sehen wir dann die „California Star“ bei uns vorbei rauschen und winken noch wie wild: Adios amigos – Hasta luego und vielen Dank für Eure Gesellschaft – we had a good time J

Nun – wieder alleine, beginnt für mich erneut der Hausfrauenalltag und ich repariere den Faden-Vorhang an der Türe, Haushalt ist angesagt und ansonsten muss ich das blau-grün-türkise Meer beobachten und dem Wellenschlag lauschen…

Steven und Linda vom „Campestre Maranatha“ schauen mit ihren „Tea cup dogs“ noch rasch vorbei. Sie erzählen uns, dass am Sonntag beim Event auf dem Platz noch ein „Zacken“ zugelegt wurde und wir sind wirklich froh, dass wir weg waren – ich wäre wahrscheinlich gewalttätig geworden…

 

Gegen Abend kommt heftiger Wind auf und wir verziehen uns, etwas früher als gewollt, ins Haus.

 

Am Nachmittag gehen wir im glasklaren türkis-blau-grünen Wasser schwimmen – d.h. planschen, richtig schwimmen kann man eigentlich nicht, da das Wasser derart shallow ist, dass man sich bis weit hinaus die Knie am Boden aufscheuert. Aber es ist einfach herrlich. Aus dem Wasser sehen wir, dass ein roter VW-Bus zufährt. Wir nehmen mal an, dass es ein Ami-Westfalia sein muss.

 

Am nächsten Morgen kommt dann „jemand“ auf uns zu und begrüsst uns auf Schwiizertütsch: Es sind Miriam und Guido aus Rappi. Das Autokennzeichen entpuppt sich als „SG“. Bei einem Kaffi plauschen wir eine Weile und dann fahren sie weiter – nordwärts.

Sie sind jeweils mit ihrem VW-Bus unterwegs zum Kiten. Und nach Hause geht's erst wieder, wenn ihnen das Geld ausgeht. Guido kann dann wieder bei seinem früheren Arbeitgeber arbeiten und Miriam arbeitet sowieso nur temporär, bis sie wieder genug Geld haben, dann geht's wieder auf Tour...

Ist doch auch irgendwie schön, sich so knapp um die 30 seine Träume schon zu erfüllen, ungeachtet, was später ist.

 

Am Mittwoch morgen ruft und klopft es und jemand scheucht uns aus den Federn – na ja – es ist immerhin 09:30 ;-)

Der „Jemand“ erkundigt sich, ob wir einen feinen Bohrer hätten und wir bitten ihn in ca. 1 Std. wieder vorbei zu schauen – Erich muss sein Werkzeug erst hervorklauben.

Und dann kommt er wieder – mit einer Batterie an der eine Lasche abgebrochen ist und er möchte in den Stummel ein Loch bohren und einen Draht durchziehen, damit er die Batterie weiter verwenden kann. Diese gehört zu einem Fisch Finder.

„Düpflischisserig“ wie Erich nun mal ist ;-) – holt er gleich seine Bohrmaschine, sein Lötzeug und seine verschiedenen Kabelstücke hervor und versucht die Batterie zu reparieren. Zum löten hat es allerdings viel zuviel Wind und die Wärme wird dem Lötkolben direkt entzogen – Somit wird es heute nichts mehr mit der „schweizerisch-fachmännischen“ Reparatur.

Am nächsten Tag hat sich der Wind wieder etwas gelegt und Tony kommt mit seiner Frau Ann vorbei (inzwischen haben wir uns auch vorgestellt)

Tony war 30 Jahre lang Berufsfischer und er ist es auch, der Ingrid und Herbert und Doris und Karl mit dem Yellow Tail „versorgt“ hat, von dem wir ja auch noch unser Teil abgekriegt hatten.

Heute kann die Reparatur beendet werden und die Batterie hält nun, dank „Swiss made Quality“ garantiert für die nächsten 100 Jahre ;-)

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

 

 

 

1 Monat Spanisch lernen in La Paz (BCS/MEX)
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