San Antonio (TX, USA) - San Miguel de Allende (MEX)
01.01. - 31.01.2012
San Antonio - Bandera - Fredericksburg - Luckenbach - Johnson City - Austin - San Antonio - Laredo - Saltillo (MEX) - Matehuala - Mexquitic - San Luis Potosi - San Miguel de Allende
Unsere Route für diesen Monat auf GoogleMaps.
01.01.2012 San Antonio – Traveler’s World RV Resort (Good Sam)
Und der 1. Jänner fängt kalt an: Nachts 1.0°C Nachts – aber am Morgen begrüsst und Sonnenschein und es wird wieder schön warm
Da wir morgen definitiv wieder weiter möchten, ist heute „arbeiten“ angesagt.
Wir räumen alles soweit zusammen, damit wir morgen nicht pressieren müssen – Check out time ist unchristlich um 11:00 ;-)
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
02.01.2012 San Antonio – Traveler’s World RV Resort (Good Sam) – Banderas, Pioneer Resort RV Park (Good Sam)
Auch heute Nacht wieder kalt – und den ganzen Tag Sonnenschein.
Und um 11:00 sind wir wieder unterwegs.
Eigentlich wollte ich mit meiner Schwester noch ein wenig via „Skype“ einen Geburtstags-Plausch abhalten aber leider hat es nicht geklappt. Seit ein paar Tagen hatten wir jetzt wirklich schlechte „Skype“-Verbindungen, die ich jeweils abbrechen musste – es war nichts zu verstehen – Schade – die Gelegenheit wäre optimal gewesen.
Ich vermute, es hing mit dem Jahresende zusammen und dass somit das ganze „Netz“ überlastet war.
Wir werden es später wieder probieren.
Ein Platz-Nachbar hat uns auf den „Central Market“ am Broadway, etwas nördlich der Stadt im Viertel „Alamo Heights“, aufmerksam gemacht. Dort gäbe es z.B. gute Salami. Also fahren wir auch hin, wir möchten ein paar „Köstlichkeiten“ mit nach Mexico nehmen, denn dort gibt es qualitativ nicht viel zu kaufen. Die Leute sind zu arm und müssen sich mit einfachen Sachen zufrieden geben.
Also fahren wir mal hin und – ja klar – verbringen wieder einmal 3 Std. beim Schwelgen (meistens mit den Augen). Die haben eine riiiiesen Auswahl an Käsen und Weinen aus aller Welt – toll. Sogar Fondue-Sets und „Girolles“ aus Holz gibt’s hier und eine ganze Kollektion von bunten „Kuhn Rikon“ Rüstmessern und „Le Creuset“…und…und…
Aber es ist schon so – seit wir Vancouver verlassen haben, haben wir kaum mehr richtig „schöne“ Geschäfte mehr angetroffen - Doch ja, zuletzt den „Whole Foods“ in Santa Fe - drum gibt es hier zum Frühstück auch gleich einen wirklich feinen Kaffee und unschlagbare Croissants – die besten seit mindestens 2 Jahren – absolutely „french style“ !!!
Hier in San Antonio gibt es die „Whole Foods“- Ladenkette nicht mehr, ebenso keinen Safeway und ähnliches. Wie wir hören, herrscht in Texas überhaupt ein echter Verdrängungskampf und die „überlebenden“ Ketten sind bisher „Wal*Mart“ und H.E.B.
Schade, so geht die Vielfalt verloren.
Wir werden auf dem Weg nach Laredo nochmals beim „Central Market“ vorbei kommen und dann noch Mehl etc. kaufen, damit ich selber Brot backen kann. Ist das hier in USA und Kanada schon eine Wissenschaft für sich, wird es in Mexico zur Herausforderung….
Dort bekommt man fast ausschliesslich Weissbrot, das schmeckt nach fast gar nichts und hat vielfach eher eine Konsistenz von Zellulose und die Textur von einem Schwamm. Das „Brot“ der Mexikaner sind Flour oder Corn Tortillas mit allen erdenklichen salzigen Füllungen und die haben wir bald mal über.
Inzwischen habe ich herausgefunden, dass man dem Mehl, das man hier bekommt, Gluten beimischen muss, damit der Brotteig „zäh“ wird, dann kann man so etwas wie eine „Ciabatta“ recht gut hinbekommen. Mehl gibt es in sehr vielen Qualitäten aber meistens ist es „enriched“, d.h. mit allerlei unnötigen Beigaben „aufgemotzt“. Malz, Hefe, Vitamine etc. alles schon drin und das will ich nicht, die Backresultate sind damit, zumindest für mich, nicht zufriedenstellend. Dementsprechend wird es aber schwer, „neutrales“ Mehl zu finden.
Ach ja „Highlight“ – ich habe „Favorit“ Swiss Preserves gefunden – ja, eben die von der Migros, aus Bischofszell und da habe ich mich mit Aprikosen-Konfi eingedeckt - ja – es gibt fast die ganze Palette davon ;-)
Erich meinte zwar, wir seien dekadent und kaufen ausschliesslich „Europäisch“ ein, was überhaupt nicht stimmt aber manchmal muss das einfach auch sein – ich „brauche“ ab und zu wieder einmal „unsere“ Qualität und Geschmack ;-)
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
03.01.2012 Banderas – Fredericksburg, Oakwood Resort RV Park (Passport Amerika)
Nachts -4.0°C – ja, ja, es war wieder einmal kalt / Tagsüber sonnig
Bei einem Cowboy Store will Erich einen seiner Gürtel flicken lassen, was ca. 15 Min, dauern wird. Gleich in der Tür nebenan befindet sich ein Mexikanisches Beizli, „El Jacalito“, wo wir die Wartezeit mit einem Frühstück verbinden. Es gibt Riesen-Portionen und wir können unmöglich alles essen, sonst platzen wir. Wir müssen gut die Hälfe im „doggie bag“ mitnehmen.
Der Gürtel ist auch fertig und die beiden Nieten kosten gerade mal 3 bucks ;-)
Gemütlich fahren wir also auf der „16“ Richtung Fredericksburg, durch die im Frühjahr sicher liebliche Hügellandschaft. Derzeit ist natürlich alles nur braun, grau, gelb und die Bäume sind kahl – ist schliesslich auch Winter.
Die Strasse führt grossenteils den klaren aber wenig Wasser führenden Medina River entlang und kurz vor Medina
sticht mir das Plakat „Apple Store“ ins Auge. Dieses Ad habe ich gestern schon in einem Prospekt gesehen.
Also kurzer Halt und rein in den Laden, der uns wie eine Puppenstube empfängt – Laura Ashley lässt grüssen – und es duftet nach Zimt…
Ja doch, Kaffee gibt’s auch und man kann in die Backstube schauen, wo gerade eine Ladung frischer Apple Pies im Ofen Farbe annimmt.
Wir genehmigen uns eine kleines Stück und nachdem dieses nach „Mehr“ schreit, müssen wir unbedingt einen fertigen Kuchen mitnehmen, sobald sie aus dem Ofen kommen. Die sind wirklich unglaublich guuuuut…und wie ich eine der Bäckerinnen nach Weinbeeren frage, „dschuderet“ es sie richtig und sie meint – Oh no, raisins kommen da auf gar keinen Fall rein – gut für mich, weniger gut für Erich…
Noch heiss - aber in der offenen Karton-Box bleibt er schön knusprig.
Und weil dieser Kuchen wirklich so vorzüglich schmeckt: Nebenstehend und unten das Rezept – zum Nachbacken…Füllung von der Webpage des „Apple Store“ / Crust „von mir“ aus dem Internet...
Medina Apple Pie Recipe / Füllung
1 T. lemon juice (Esslfl.)
1 cup sugar
2 T. all-purpose flour (Esslfl)
1/2 tsp. cinnamon (Teelfl.)
1/8 tsp. nutmeg (Teelfl.)
1/8 tsp. salt (Teelfl)
6 – 8 tart Texas apples, peeled, cored, & thinly sliced (approx. 6 cups)
à
ein leicht süss-säuerlicher, festkochender Apfel sollte es sein - Kein Boskoop, der zerfällt zu sehr
Pastry for
2 (9-inch)
deep-dish pie crusts
Corse Sugar (Hagelzucker)
Preheat oven to 400 degrees (=
200°C). Sprinkle apples with 1 T. lemon juice. Combine sugar, flour, cinnamon, nutmeg, and salt. Mix with apples. Line 9-inch
(= 22 - 24 cm) pie pan with pastry. Fill with apple mixture and dot with butter. Put on top crust, cutting slits for the steam to escape. Seal edges. Sprinkle with corse
sugar. Bake for 50 minutes. Serve warm.
CRUST / Pastry
ORIGINAL AUS AMERIKA – 2fache Menge für obigen Apple Pie (Boden und Deckel)
1 1/3 Cup Mehl
1/2 Cup harte Butter
1/2 Salz
3 Eiswasser (Elfl. ?) keine Massangabe gefunden - ausprobieren
1. Mehl und Salz zusammen mischen. Butter dazu geben und mischen bis die Krümel wie kleine Erbsen / Streussel aussehen.
Nicht die Hände zum mixen benutzen (macht die Mischung dann "zu schwer" wegen der Wärme der Hände)
2. Eiswasser dazugeben und mit einer Gabel mischen. Es könnte so aussehen, dass die Mischung mehr Wasser braucht,
ABER NICHT DAZU GEBEN. Schnell die Mischung in einen Ball zusammenkneten und ganz flach zusammendrücken (bis es wie eine Pizza aussieht). In Plastic einwickeln und 30 Min. im Kühlschrank liegen
lassen. Ruhezeit sehr wichtig, damit der Teig beim Auswallen nicht reisst und sich heben lässt !
3. Nach 30 Min. die Mischung aus dem Kühlschrank nehmen, wenn die Mischung sehr steif und sehr kalt ist abwarten bis
sie ein bisschen erwärmt
4. Nudelholz bemehlen und den Teig "ausrollen", zu einem großen 12 inch (ca. 30
cm) Kreis.
Dann in eine 9 Inch (22 - 24 cm) Pie Platte legen. (Tiefe Backform)
5. Mit der obigen Apfel-Mischung sehr gut und „hoch“ füllen. Teigdeckel drauf und sehr gut verschliessen und für den Dampf Schlitze in den Deckel schneiden, mit Hagelzucker bestreuen und wie oben beschrieben fertig stellen.
Dann geht’s wieder weiter und um ca. 16:00 sind wir in Fredericksburg auf dem PP des Visitor Centers
Allzu viel scheint sich nicht verändert zu haben in den letzten 20 Jahren – zumindest von den Hausfassaden an der Main Street. Es kommt uns ziemlich vertraut vor.
Bei genauerem Hinsehen, anlässlich eines kurzen Spaziergangs, sieht man die Veränderungen dann schon. Es ist sehr „Touri“ und in den Läden finden sich wieder einmal Jeweleries und allerlei unmöglicher Touri-Kitsch.
In einer Weinbar genehmigen wir uns ein Glas Wein und sehen uns das Material durch, das man uns im Visitor Center ausgehändigt hat.
Auf dem Rückweg zum PP entdecke ich bei einem Haus ein paar riesengrosse Stöcke mit echtem Rosmarin und – na klar, gehe ich ein paar Zweige „klauen“ – gibt’s ja sonst nirgends zu kaufen und die staubtrockenen Nadeln von „McCormick“ schmecken eher nach Heu als nach Romarin.
…morgen wollen wir uns den Ort dann noch ein wenig genauer ansehen. Heute fahren wir erstmals zurück und auf den „Oakwood RV Park“ – Passport Amerika profitieren…
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
04.01.2012 Fredericksburg, Oakwood Resort RV Park – Fredericksburg, Fredericksburg RV Park (Good Sam)
Nachts 3.6°C / Tagsüber sonnig
In einer „Bakery“ gibt’s Frühstück, ziemlich „übel“- von „Bakery“ ist nicht viel zu sehen. Na ja, je ein Sandwich gibt’s für uns, wobei wir denken, sie müssen das Brot erst backen, weil wir so lange warten müssen – und nein, es hat kaum andere Gäste und dazu gibt’s einen himmeltraurigen sogenannten „Capuccino“ für mich und für Erich einen „regular brew“. Aber eben – der selbe Tourist kommt wohl kein zweites Mal und davon kann man offenbar seit 1917 ganz gut leben…
Solchermassen gestärkt, will Erich ins „Nimitz Museum“, das seit unserem letzten Besuch einen riesigen Wandel erfahren hat. Es ist sehr grosszügig aus-, an- und umgebaut worden und verfügt über ein wirklich eindrückliches „National Museum of the Pacific War“.
Gut 3 Stunden verbringen wir dort und haben längst nicht alles gesehen. Um 17:00 wird geschlossen und uns raucht der Kopf.
Wir werden morgen den Rest auch noch besichtigen…
Jetzt geht es vorerst einmal zu einem andern Übernachtungsplatz – zum "Fredericksburg RV Park" und wir profitieren ein wenig von der „Good Sam Membership“…
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
05.01.2012 Fredericksburg, Fredericksburg RV Park
Nachts 2.5°C / Am Morgen etwas bewölkt, tagsüber sonnig
Wir wollen nochmals ins Museum und verlängern unseren Stellplatz um einen Tag. Der Platz ist ideal gelegen, wir können zu Fuss zur Main Street. Ca. 15 Minuten.
Nach dem Frühstück zuhause, im Freien und an der Sonne, spazieren wir also los und um 14:00 bekommen wir eine Privat-Führung über das Gelände der „Pacific Combat Zone“. Ein „Volonteer Veteran“ nimmt sich über eine Stunden für uns alleine Zeit und so können wir ausserhalb des üblichen Touri-Programms recht viele Fragen stellen.
Auf dem Gelände gibt es viele Exponate wie Geschütze, Flugzeuge, Fahrzeuge, Schiffe etc.
Sehr interessant und sehr aufwühlend, wenn man so zuhört.
Die Bilder und Ausstellungsstücke im Museum sprechen Bände und es wäre sehnlichst zu wünschen, dass die ganze Welt endlich einmal etwas aus der Vergangenheit lernen würde…
Erneut werden wir um 17:00 wieder hinauskomplimentiert und wir haben immer noch nicht die ganze Ausstellung gesehen.
Ich persönlich habe heute sehr viel erfahren, was im Pazifik damals so vor sich ging. Über diesen Teil der Geschichte habe ich eigentlich wenig bis nichts gewusst. In der Schule wurde Geschichte gelehrt, die sich bezüglich WWII auf Deutschland, Frankreich, Italien etc. beschränkte. Was im asiatischen Raum, z.B. zwischen China und Japan und zwischen Japan und den USA im Pazifik ablief, wurde nicht unterrichtet – oder ich hatte im Geschichts-Unterricht einen „Fensterplatz“.
Ich habe gestern und heute sehr viel gelernt.
Und weil wir so brav und aufmerksam waren, sind wir jetzt durstig und haben uns ein Bier verdient. Im „Fredericksburg Brewing“ (es wird nach Deutschem Reinheitsgebot gebraut) genehmigen wir uns ein „Peace Pipe Pale Ale“ (ich) und ein "Harper Valley IPA" (Erich). Dazu je eine Bretzel mit seeehr viel Salz (abkratzen) und „Düsseldorf“ Senf zum ’rein stippen von „Opa’s Smoke House“. Der war aber leeecker – dafür war mir nachher schlecht, weil Bretzel = warmer Hefeteig = ungesund…
Dafür finde ich auf dem Rückweg zum RV-Park weitere Rosmarin-Sträucher, die einfach alle ein paar Zweige zuviel haben…soll ja auch verdauungsfördernd sein ;-)
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
06.01.2012 Fredericksburg, Fredericksburg RV Park – Johnson City, Pedernales Falls State Park Campground
Nachts 6.8°C / Ganzer Tag schön sonnig und angenehm warm
Nachdem wir zusammengepackt haben, suchen wir ein Postamt. Wir müssen unsere Jahres-Miete 2012 für unsere P.O. Box in Quartzsite begleichen. Leider geht das nicht online, da die Maske keine 4stelligen Zip-Codes akzeptiert. Ja, ja, ausser Amerika gibt es keine weiteren Länder auf der Welt ;-)
Wir müssen also per Money Order bezahlen, d.h. eine Art Check an den Postmaster von Quartzsite senden. Mal sehen, ob das klappt.
Dann nochmals zu „Opa’s Smokehouse“ – Düsseldorfer Senf besorgen und ein paar „Knackwurst“-Klöpfer für Wurstsalat, vorläufig einmal zum Tiefkühlen.
Ca. 20 km ausserhalb Fredericksburg und Richtung Boerne fahren wir zu dem legendären Ort „Luckenbach“. Ausser dass es recht viele Bikers dort hat und 1 - 2 Gebäude, an die ich mich nicht mehr erinnern kann, ist offenbar die Zeit hier stehen geblieben. Es sieht mehr oder weniger immer noch gleich aus wie vor 20 Jahren oder noch viel länger zurück. Der Mini-Ort, der ursprünglich einmal „Grape Creek“ hiess, wurde von der Familie Albert Luckenbach umbenamst. In den 60igern war Luckenbach fast zu einer „Ghost Town“ verkommen und stand zum Verkauf.
Zitat Wiki:
An ad in the paper offering "town — pop. 3 — for sale" led Hondo Crouch,
rancher and Texas folklorist, to buy Luckenbach for $30,000 in 1970
Er hat zusammen mit Freunden den Ort gekauft und seine „rustic atmsophere“ bewahrt.
Ausserdem wurde der Ort weltweit bekannt durch den Song von Waylon Jennings und Willie Nelson – „Let’s go to Luckenbach, Texas…“ Der Ort wurde so berühmt, dass man ihn nur schwer finden konnte. Alle Strassen- Orts- und Hinweisschilder waren von Souvenir-Jägern schneller wieder demontiert worden, als sie angebracht werden konnten ;-)
Heute hatten wir kein Problem her zu finden – GPS sei dank – ausserdem haben wir doch Wegweiser gefunden…und nein – wir haben keinen mitgenommen.
Erich genehmigt sich ein Bier und ich bekomme keine Limonade. Die müsste ich draussen am Kiosk holen – hier drinnen gibt’s nur Stoff für „echte Männer“.
Also sitze ich halt auf dem Trockenen. Dafür lauschen wir ein wenig Jimmy Lee Jones, der mit seiner Gitarre Wunschkonzert macht. Es gibt täglich Live Music hier. Und klar, gibt’s auch ein paar Photos.
Und irgendwie fallen wir aus dem Rahmen und man erkennt uns als „Gringos“. Der Ladenbesitzer weiss sogar, dass BERN die Hauptstadt der Schweiz ist !
Alle Achtung ;-)
Gegen Abend fahren wir dann noch ein Stück weiter über Johnson City, der Geburtsstadt von Ex Präsident Lyndon B. Johnson und etwas dahinter in den „Pedernales Falls State Park“ mit Camp-ground.
Wir haben wieder einmal so richtig Platz um unser Haus und es ist angenehm ruhig.
Nachessen gibt’s draussen bei Mond- und Kerzenlicht.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
07.01.2012 Johnson City, Pedernales Falls State Park Campground – Austin, McKinney Falls State Park mit Campground
Nachts 7.8°C / Ganzer Tag schön sonnig und warm
Vor dem Frühstück machen wir erst einen kurzen Morgenhike zum Fluss runter. Wenn man in die entlang des Ufers stehenden, derzeit kahlen Zypressen hoch schaut, kann man sehen, wie gewaltig dieser Fluss bei Hochwasser daher kommen kann. Sieht man dem friedlich dahin fliessenden, klaren Bach gar nicht an.
Anschliessen genehmigen wir uns einen Morgenkaffee und der Ranger teilt uns um 13:30 mit, dass um 14:00 Check out time sei und fragt, ob wir nicht doch noch einen Tag bleiben wollen…
Wollen schon, geht aber nicht, wir „müssen“ weiter. Allenfalls kommen wir auf dem Rückweg im Frühjahr nochmals vorbei…quien sabe…
Wir fahren weiter gemütlich auf der „290“ durch die „Rolling Hills“ Richtung Austin, der Hauptstadt von TX. Links und recht der Strasse liegen viele verendete Rehe, Hirsche oder was auch immer.
Diese Tiere werden offenbar hier gezüchtet und manchmal springt eines halt über den zu niedrigen Hag und kommt (wörtlich) unter die Räder – vermuten wir mal…
Kurz vor der Stadt finden wir doch tatsächlich den “Broken Spoke“, Restaurant and Dance Hall. Im 1991 haben wir hier angekehrt and „I danced Country at the Broken Spoke“ – der Slogan ist immer noch gültig.
Di., Do. und Sa. finden Beginners Lessons statt – Country Line Dance. Heute ist Sa. und es würde mich schon wieder einmal gluschten, da mit zu tun aber wir müssen erst einen Übernachtungsplatz finden. RV Park in der Nähe gibt es keinen und ich will nachts und nach ev. 1-2-3 oder so – Bier, nicht mehr Auto fahren.
Wir entschliessen uns für den „McKinney Falls State Park“ und wie wir am Gate ankommen heisst’s wieder einmal: „Campground full“. Na ja – ich doof – und fahre rein. Die Rangerin fragt, was wir wollen und ich sage Ihr, dass ich das Schild eben erst gesehen hätte. Ok - park beside and come in – wir bekommen den letzten Stellplatz – wieder einmal: lucky we. Es geht einfach nichts über (ehemals) blond und doof…;-)
Also wird der „Broken Spoke“ Geschichte und wir machen nach dem Nachessen draussen, wieder einmal ein gemütliches Feuer und geniessen ein Glas Wein und - der Mondschein schien schon schön…aber – der Mond hat einen Hof, da wird das Wetter doof…
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
08.01.2012 Austin, McKinney Falls State Park mit Campground
Nachts 7.8°C / Ganzer Tag grau und trüb
Wie gestern Abend prophezeit – am Morgen ist es grau in grau und so bleibt es den ganzen Tag.
Bevor wir los fahren, machen wir auch wieder einen Spaziergang zu den „Falls“, derzeit eher ein paar kleine Rinnsale anstatt „Falls“ aber auf Bildern ist zu sehen, dass auch der „Onion Creek“ was zu bieten hat, wenn mal richtig Wasser kommt.
Auf dem PP zu den „Upper Falls“ werden wir wieder einmal von einem Interessenten angesprochen und das scheint ein richtiger Freek auf „solche“ Fahrzeuge zu sein. Er weiss offenbar, wovon er spricht und er gibt uns sehr interessante Tips und Hinweise bezüglich allfälliger Reparaturen an Mercedes Motoren etc. Die werden wir bei Gelegenheit mal nachprüfen und falls wir überzeugt sind von den Infos, werden wir diese für andere „Globe Trotters“ auf unserer Webpage publizieren.
Dann noch ein kurzer Schwatz im Visitor Center und inzwischen ist es 16:00 h.
Nun aber nichts wie los zu „Best Buy“ – mein neuer Laptop steht immer noch auf der Wunschliste. Leider haben sie das gewünschte Modell nicht im Laden. Man könnte es ev. online bestellen und zu einem Best Buy Store schicken lassen. Das dauert aber ein paar (unverbindliche) Tage und da sind wir vermutlich schon über alle Berge und in Mexico.
Es bleiben also 2 Möglichkeiten: entweder entscheide ich mich für ein Produkt, das grad auf Lager ist oder ich warte, bis wir wieder zurück kommen und dann mehr Zeit haben…
Na ja, nicht sooo schlimm – ich hab ja ein „Ersatzteil“, wenn auch kein so „Chices“.
Dafür ist zufälligerweise neben Best Buy ein „Whole Food Store“ - also zumindest einen gibt es in Texas ;-)
Und so kaufen wir noch einige Dinge ein, die ich in MEX nicht bekomme.
Wie wir aus dem Laden wollte, kübelt es gerade recht heftig (aber wirklich) – nach 10 Minuten ist der Spuk vorüber und ein paar km weiter ist alles trocken.
Eigentlich wollten wir auf den „Oak Forest RV Park“, nur ein paar km ausserhalb der Stadt – der hat aber „no Vacancies“ und so versuchen wir einen 2ten Platz zu finden aber unser GPS verschluckt sich immer mal wieder und führt uns offenbar in die Irre.
Ich hab’ genug, es ist Nacht und es ist eine fremde Stadt und so fahren wir nochmals auf den „McKinney State Park“. Das WE ist vorüber, es hat wieder viel Platz, wir können uns nach Belieben eine Site auswählen, aufmerksam beäugt von ein paar Gruppen von „white tail deers“, die hier gemütlich durch den Park ziehen… .
Kaum im Haus, gibt’s auch schon „Regentropfen, die an mein Fenster klopfen…“
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
09.01.2012 Austin, McKinney Falls State Park mit Campground – San Antonio, Traveler’s World RV Park
Nachts 8.2°C / Ganzer Tag mehr oder weniger nass, grau und trüb
Es regnet ziemlich regelmässig die ganze Nacht.
Und mitten in der Nacht, so um 08:30 h werden wir unsanft aus dem Schlaf geklopft. Ich schaue mit einem Auge zum Fenster hinaus, draussen im Regen steht einer und „verlangt“, dass wir „as soon as you can“, zum Office kommen sollen – Ja wieso denn, wir haben ja gestern Abend noch bezahlt ?
„To get the final permit“ – Aha – und ich hab’ eigentlich keine Ahnung, was das soll…
Erich stapft schliesslich durch den Regen und kommt mit einem kleinen Zettel wieder, den wir an die Windschutzscheibe kleben müssen.
Na ja, ich muss auch nicht immer alles verstehen wollen…
Nach dem z’Morgen fahren wir nochmals nach Austin und da zu ACE, wir brauchen 2 neue Kugelhahnen, als Ersatz für die beiden, die es uns in der Kälte, bei Eis und Schnee, gesprengt hat. Mal sehen, ob sie passen, sie sind „Made in Italy“ ;-)
Dann bei einem H.E.B vorbei. Allerlei zusammentragen, was wir für MEX noch brauchen, das wir dort nicht bekommen werden.
Und dann auf die „I-35“ south, Richtung San Antonio
Nochmals beim „Central Market“ Mehl einkaufen und ich habe Gelegenheit, mit einer Bäckerin zu reden. Nun finde ich auch heraus, dass für „gutes“ Brot wie z.B. Ciabatta oder French Bread, Mehl mit einem hohen Gluten-Gehalt verwendet wird. Aha – das hab ich mir doch gedacht und beim letzten Brotback-Versuch ein paar Elfl. Gluten beigefügt und siehe da, das Resultat war schon um einiges besser. Nun, mit dieser Bestätigung und der Info, dass sie auch Durum (Hartweizen) verwenden, kaufe ich auch davon noch einen Posten ein für nach MEX.
Und – ich mache ihr auch ein Kompliment, wegen der Suuuper guten Croissants, da meint sie doch tatsächlich, sie bekämen den Teig frisch aus Frankreich !!! Aha – drum und ich bin sprachlos und kuck arg dämlich und ungläubig aus der Wäsche…
Dann ist es auch schon wieder Nacht und wir begeben uns nochmals auf den „altvertrauten“ Traveler’s World RV Park.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
10.01.2012 San Antonio, Traveler’s World RV Park – Laredo, “Lake Casa Blanca International State Park”, Campground
Nachts 3.5°C / Ganzer Tag sonnig und wieder wärmer
Und ab heute gibt’s auch wieder „…Sonnenstrahlen, die in mein Fenster fallen…“
Und – wir fahren zu „Best Buy“ und zu „Office Max“. Bei beiden schauen wir uns das Laptop Sortiment an und entscheiden uns schliesslich für „Office Max“. Uns gefällt die Beratung besser - kompetenter. Bei „Best Buy“ hingen 2 Chicks herum und die hatten absolut keine Ahnung...
Ausserdem hat uns auch vom Sortiment her der „ASUS U56E“ besser überzeugt und den gab’s bei „Best Buy“ nicht.
Gut – es ist ein „altes“ Gerät – manufactured 07/11 aber – ich habe wieder einen Schlapp-Top ;-) Nun ist Erich gefordert, das Ding auf Vordermann zu bringen…ausserdem braucht er ja einen Zeitvertreib.
Bei iHOP ist dann um 14:00 Frühstückshalt angesagt und danach geht’s ab auf die „I-35“ south, nach Laredo.
Es hat sehr viel Truck-Verkehr und wir wundern uns wieder einmal, was so alles über die „Interstates“ und überhaupt über die Hwy’s gekarrt wird. Es gibt ja kaum noch Schienen-Transport in diesem riesigen Land. Die Rails wurden, nach Erfindung des Automobils, „eingezogen“ und heute wird praktisch alles per PS durch die Lande geschippert.
Todo hecho en Mexico - auf dem Weg nach Norden:
Nach ca. 270 km sind wir genau um 18:00 in Laredo und um 18:15 im „Lake Casa Blanca Intl. State Park“ auf unserer Campsite # 116.
Kaum angekommen, hockt mein lieber Mann bereits am neuen „Big Boys Toy“ ;-)
Hier wollen wir uns die nächsten 3 Tage vorbereiten und dann am 13. bei der „Columbia Toll Bridge“ via die empfohlene Trucker-Route nach MEX einreisen.
Wir sind gespannt auf San Miguel de Allende…
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
11.01.2012 Laredo, “Lake Casa Blanca International State Park”, Campground
Nachts 2.5°C / Ganzer Tag sonnig, bis 28°C !!!
Weil’s so schön warm ist, geniessen wir das Frühstück draussen.
Ich bin auf der Suche nach den „Kabäuschens“ und finde nur solche, die im Rohbau sind. So lernen wir Tom und Susan kennen, unsere Nachbarn von gegenüber, die uns erklären, wo’s diesbezüglich lang geht… ;-)
Wir kommen immer mehr ins plauschen und so vergeht die Zeit, bis so ein „komischer“ Typ wie die Katze um den heissen Brei angeschlichen kommt. Zuerst denke ich, der sei „verladen“. Er erkundigt sich dann schliesslich nach dem Eigenbau-Anhänger von Susan und Tom und er meint, er sei Trucker – „dort oben“ steht seine Zugmaschine und er komme aus Salt Lake City – und bei mir läuten die Glocken - ich denk mir aber (vorläufig) noch weiter nichts dabei…
Wir diskutieren mit unseren Nachbarn weiter über Politik und alles Mögliche und der Typ steht wie das 5te Rad am Wagen neben uns und wir wissen nicht, was er eigentlich will…
Irgendwie dann auf die Frage von Tom, was denn eigentlich seine politische Meinung sei, kommt eine ungereimte Antwort und er macht den Bogen und fängt ganz penetrant an zu missionieren – auf „mormonisch“…
Tom ficht den Strauss mit ihm alleine aus und muss schliesslich recht grob werden, um den Kerl los zu werden. He really was a pain the … - und das hat mich an meine frühe Kindheit erinnert, als mein Vater auch schon mal, „solche“ Typen praktisch die Treppe hinunter schmeissen musste, weil die regelmässig sonntags und pünktlich zur Mittagszeit aufkreuzten und nicht abzuschütteln waren – danach war aber Ruhe… ;-)
Zur allgemeinen „Auflockerung“ offeriere ich eine Margarita, die ich aber vertagen muss – die Idee, innerhalb von 1 Std. Eis herzustellen, war etwas ambitiös.
Dann kommt auch noch die Nachbarin von links und fragt mich ein paar Löcher in den Bauch. Sie wollen morgen über die Grenze. Und - sie hat gehört, eine Kaltfront sei angesagt…
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
12.01.2012 Laredo, “Lake Casa Blanca International State Park”, Campground
Nachts ?? °C / Ganzer Tag sonnig, stark windig
Wir machen heute Hausaufgaben, nachdem wir gestern „keine Zeit“ dafür hatten ;-)
- Library – Mails abholen und ein paar beantworten – Kopien von Pass, Fahrzeugausweis und Drivers Licenses erstellen – brauchen wir für den Mex. Zoll…
- H.E.B. Milch und Brot und Salat einkaufen
- Whataburger = Frühstück
- Tanken, Bank Pesos wechseln, Wal*Mart
Um ca. 15:00 sind wir dann wieder zurück und es gibt Lagerfeuer und die versprochene „Margarita“ bis es uns allen schliesslich um 22:00 zu kalt wird.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
13.01.2012 Laredo, “Lake Casa Blanca International State Park”, Campground – I-35, Exit 13 “Laredo Port Truck Stop”
Nachts -1.7 !!! / Ganzer Tag ziemlich sonnig, nur noch um ca. 12°C - Kaltfront eingetroffen
Um 07:00 aufstehen – wir wollen heute über die Grenze.
Um 07:30 losfahren – schei…benkleister, wieso verhält sich heute der „Druckaufbau“ so eigenartig ?
Ich kriege kaum die 8bar hin – Schliesslich dann doch noch – los und zum Duschgebäude.
Nach dem Motorabstellen zischt irgendwo Luft. Der ganze Druck ist weg….
Duschen – danach Motor starten – kein Druckaufbau – Erich kriecht unter das Fahrzeug – Erich entstöpselt Luftschläuche und steckt sie wieder zusammen - man hört es zischen aber es ist nichts zu finden – okay – und selbstverständlich ist wieder einmal Freitag und selbstverständlich rufen wir auf den Wochenend-Feierabend wieder einmal den lieben Frank an. Er ist noch im Büro und kann Erich einige hilfreiche Tips und Infos geben. Grundsätzlich müssen wir aber schauen, ob wir irgendwo einen Shop finden, wo sie Druckluftbremsen reparieren.
Auf dem Weg zum Parkeingang blockiert mir das Fahrzeug 2mal, d.h. die Bremsen greifen, da kein Druck mehr vorhanden ist.
Schliesslich kommen wir hin und der Ranger ist uns behilflich und so fahren wir, nach dem Frühstück bei „Wendy’s“ und einem Mail schreiben an Hans in San Miguel (Ankunfts-Termin um mind. einen Tag verschieben), zu Testzwecken ein wenig herum – und – der Druck hält…
Wir sind aber unsicher und fahren zu „Cervantes Diesel“ und – der Druck hält. Man kontrolliert die Luftanlage und schaut, unter Lauflast, ob die Bremszylinder richtig arbeiten – es ist nichts Ungewöhnliches festzustellen. Ev. könnte es auch der nächtliche Frost gewesen sein, dass sich irgendwo minimalste Feuchtigkeit/Eis (?) gebildet hat und das Bremssystem nicht richtig funktionieren liess.
Da wir heute sowieso nicht mehr über die Grenze kommen, fahren wir mal hin, um zu rekognoszieren, wie es somit morgen ablaufen soll. Es sind ca. 50 km hin – und der Druck hält.
Man erklärt uns, der Zoll öffne um 08:00 und wir sollen dann hier sein, dann würden wir zuerst durch gelassen. Um 09:00 seien dann die Trucks an der Reihe - Schöne Aussichten… ;-)
Zum Übernachten fahren wir wieder ca. 30 km zurück aber bloss bis zur „I-35“ und bei Exit 13 auf den „Laredo Port Truck Stop“.
Es gibt eine Dump Station und nach diesbezüglich getaner „Arbeit“ dürfen wir uns, zusammen mit vielen anderen, neben das Gebäude von „Denny’s“ stellen und dort übernachten.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
14.01.2012 I-35, Exit 13 “Laredo Port Truck Stop” - Saltillo, Hotel “La Fuente”
Nachts ??? / Ganzer Tag sehr sonnig, bis knapp 20°C
Es ist ziemlich laut die ganze Nacht und es hat regen Betrieb aber es geht so zum Schlafen.
Um 06:15 geht der Wecker und schmeisst uns aus den Federn – so gemeiiiiin - nur noch ein Viertelstündchen…
Katzenwäsche, alles reisesicher verstauen, in der Tanke Kaffee holen – 07:15 losfahren. Wir kommen sehr gut voran, es hat kaum Verkehr – zu früh ? – weil Samstag ?
Rechtzeitig um 08:00 sind wir an der Grenze. Rasch zum US-Zoll – das ominöse „I-94“ abgeben. Man wünscht uns gute Reise und wir sollen vorsichtig sein. Sie sind wirklich sehr freundlich hier am Zoll.
Dann dürfen wir über die Columbia Bridge zum Mexico Zoll.
Zuerst zu „Migración“, die Tourist Card (FMT) holen – meistens ausgestellt für 180 Tage – das geht ganz schnell. Diese Karte müssen wir bei Ausreise auch wieder abgeben, wie in den USA.
Auch hier sind die Zöllner ausnehmend freundlich und auch ein persönliches Wort liegt drin.
Anschliessend zum „Banjercito“, gleich der nächste Durchgang, das Dokument für das Fahrzeug lösen. Hier geht’s nun gar nicht so schnell.
Wir müssen die original Dokumente und die Kopien abgeben. Die beiden jungen Leute kommen damit nicht klar, weil diese Papier in DE/FR/IT und E ausgestellt sind, bloss nicht in Spanisch. Wir müssen warten. Als Dolmetscher dient schliesslich ein Amerikanischer Mexikaner oder eine Mexikanischer Amerikaner oder so, der die englischen Übersetzungen lesen und in Spanisch übersetzen kann - mir glaubt man ja nicht ;-)
Nun ja, schliesslich wollen sie noch ins Fahrzeug schauen, inspiziert wir eigentlich nichts und wir dürfen auch alle unsere Lebensmittel und Getränke etc. behalten, kein Hahn kräht danach…
Dann bekommen wir das „Temporary Import Permit“ für das Fahrzeug, gültig 10 Jahre. Das „Hologram“ müssen wir auf die Windschutzscheibe kleben wie unser „CH-Pickerl“ und wenn wir das Fahrzeug definitiv wieder aus Mex raus nehmen und nicht wieder hinein wollen, muss ein Zollbeamter höchstpersönlich das Ding von der Scheibe kratzen – als „Beweis“.
Wir müssen Mex$ 588.00 (ca. CHF 40.00) für die Visa und ca. 680.00 (knapp CHF 50.00) für das Fahrzeug berappen.
Keine Ahnung, ob das stimmt. Uns hat man immer wieder gesagt, das 10Jahres-Permit kostet ca. US$ 170.00 und seit Juni 2011 wäre neu auch noch ein Betrag zwischen US$ 200.00 und 400.00, je nach Alter des Fahrzeugs, als Deposit zu bezahlen. Ich komme wieder einmal nicht draus… macht aber nix – ich blönd…
Und nach ca. 1 ½ Std. dürfen wir endlich passieren und sind in – Mexico.
Und ich muss sagen, es hat hier - im Augenblick zumindest - fast weniger Basura als in Laredo…
Nun erstmals auf die „2“ und wieder ca. 30 km entlang der US-Grenze zurück Richtung „Nuevo Laredo“ nun auf der Mex. Seite.
Von dort auf die „85“, wo es noch einmal eine Zollkontrolle hat. Die passieren wir nach einer kurzen Inspektion ebenfalls problemlos.
Die Fahrt nach Monterrey zieht sich ziemlich eintönig dahin, zuerst durch die vertraute Wüste mit Mesquite-Sträuchern, danach wird es ringsum mehr und mehr bergig und es geht immer fast unmerklich bergauf. Monterrey ist eine Industriestadt und umgeben von Bergen. Den Smog aus der Zement- und Beton-, Glas- und Baustoff-Herstellung sieht man, sobald man auf die Stadt zufährt. Der dicke Nebel über der Stadt hängt zäh und beissend und die umliegenden Berge halten ihn fest – zumindest heute sieht man kaum etwas von der bergigen Umgebung. Der dominante „Cerro de la Silla“ ist nicht auszumachen und es stinkt und die dicke Luft kratzt im Hals.
Ich würde sagen es ist eine Dreck-Stadt – zumindest heute…
Und trotzdem hat die Stadt ca. 1.2 Mio. Einwohner, die Agglomeration ca. 3.0 Mio.
„Wiki“ meint zwar: …Monterrey gilt als die Stadt mit der besten Lebensqualität Lateinamerikas - ja danggscheen fir Obst und Süd-Frücht…
Ach ja – Monterrey ist auch noch bekannt für Bier – aber das Brauen verursacht meines Wissens keinen Smog und stinkt auch nicht zum Himmel…
Wir wollen aber nach Saltillo und machen einen Bogen um Monterrey. Monterrey ist inzwischen als „gefährliches Pflaster“ verschrien – die Drogenmafia ist offenbar hier sehr aktiv.
Saltillo ist ca. 85 km von Monterrey entfernt und hat nur ca. 600'000 Einwohner – ist also „überblickbar“ ;-)
Hinter Monterrey biegen wir also auf die „Saltillo Cuota“ Strasse ab – eine fast nagelneue 4 spurige „Toll“-Strasse, ziemlich „pfeifengerade“ durch die Berge gelegt. Weiss der Henker, wieso diese Strasse gebaut wurde. Gab’s einen reichen Sponsor ?
Bloss ein paar hundert Meter unterhalb, verläuft fast parallel die „40 Libre“ (die kostet nichts) und ist mehr befahren als die „Neue“ aber alles andere als „crowded“. Die Temperatur sinkt bergauf kurzzeitig tatsächlich schon mal auf – 3.5°C
Über die neue Strasse führt auch alle paar hundert Meter eine neue Brücke, links und rechts gibt es aber keinen Abgang, lediglich Bachbettwege oder Feldwege, die nicht wirklich befahrbar sind.
Na ja, vielleicht hatten die Chinesen zuviel Geld gesprochen…;-)
In Saltillo herrscht ebenfalls „dicke Luft“ und ich muss mich durch das Feierabendgewühl kämpfen. Bis zum Hotel „La Fuente“ mit einem Innenhof für Camper muss ich auf einer Ringstrasse die Stadt umfahren. Die Mexikaner fahren sehr egoistisch. Vorausschauendes, langes und freundliches blinken meinerseits hilft nichts, man wird einfach nicht in die Kolonne gelassen und abgedrängt, nach dem Motto: ich komm zuerst, egal wie eng einer langsam an die Wand eingeboxt wird, er drückt einfach weiter. Also muss man mitdrängen und da ich grösser und stärker bin, hab ich auch einmal Erfolg aber erst, als mich so ein Blödmann blöd antrötet und mich umsverr… nicht nach links einfädeln lässt und ich dann mit meiner „grossen“ Tute tute – da hat’s dann aber geklappt J
Als Ausländer muss man aber höllisch aufpassen…
Schliesslich erreichen wir unseren Nachtplatz beim Hotel „La Fuente“, das wahrlich auch schon bessere Zeiten gesehen hat.
Wir dürfen 180 Pesos bezahlen und in den Hof einfahren und danach wird das Tor wieder verschlossen.
Es gibt Elektrisch-Anschluss am Lampenmast und wir sind’s zufrieden.
Zum Nachtessen gehen wir ins zum Hotel gehörende Restaurant „Las Girasoles“ – wir sind die einzigen Gäste.
Die kleine Karte umfasst nicht sehr viel und wir nehmen je ein „Fajita de res“. Der fast zahnlose Koch kocht das Essen frisch im Speisesaal auf einem Gaskocher. So ähnlich habe ich amigs auf unserem Gartensitzplatz gekocht. Für Mex$ 45.00/Pers. (gut CHF 3.00/Pers.) + 2 Cervezas + 1 Café = Total Mex$ 145.00 für 2 Pers. = ca . CHF 10.00 Plus 20% Trinkgeld.
Und ich frage mich, wie die Menschen mit diesen Beträgen auskommen. Es werden ein Hotel und ein Restaurant betrieben und es müssen Personal und Infrastruktur bezahlt werden…Was bleibt da unter dem Strich an Gewinn wohl noch übrig ?
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
15.01.2012 Saltillo, Hotel “La Fuente” – Matehuala, “Las Palmas” Hotel und Restaurant und Stellplatz für RV
Nachts 5.6°C / Ganzer Tag sehr sonnig
…und wir realisieren heute erstmals so richtig, dass wir wieder in Mexico sind: die ganze Nacht krähen aus irgendwelchen Innen- oder Hinterhöfen abwechselnd oder auch mal zusammen diverse Güggel…
Nichts mit: „Frühmorgens, wenn die Hähne krähn…“ ausserdem hört man aus der Ferne auch ab und zu mal ein paar Coyoten – it’s a Coyote howling…
Wir schlafen aber ganz gut und am Morgen hat sich die Smog-Glocke grösstenteils verzogen und es ist ziemlich klar.
Im Restaurant nehmen wir ein billiges, einfaches Morgenessen und fahren dann los. Auf der „57D“ geht es Richtung Matehuala.
Die Strasse führt stetig weiter in die Höhe und ich muss meine gestrige Meinung bezüglich „Basura“ gründlich revidieren.
Alle paar hundert Meter sind links und rechts der Fahrbahn sind Signs aufgestellt: „No tire basura“ oder „Conserva limpia de la Carretera“ und wie gerade zum Trotz - Praktisch die gesamte Strecke habe ich das Gefühl, durch eine einzige mehr oder minder dicke Müllhalde zu fahren. Mir dreht es schier den Magen um – ich komme mit diesem Dreck einfach nicht klar - und ja, ich weiss – es ist (immer noch) mein ganz persönliches Problem ..
Erich meint, ich müsse mich daran gewöhnen…aber kann man das ?
Über uns der sonnig blaue Himmel mit hingetufteten Wolken, links und rechts in der Ferne die Hügel- und Bergketten im diffusen Sonnenlicht und im Blickfeld vor mir nur Dreck – Plastik- und Glasflaschen aller Couleur und Grösse, viele mit einer gelblicher „Flüssigkeit“ gefüllt und aus den Fenstern der Fahrzeuge geschmissen (Trucker-PP), bunte Einkaufs-Plastiktaschen, Papier- und Plastik-Fetzen, hier und da mal der Scherbenhaufen einer ganzen Wagenladung von Fensterglas...
Es gibt keinen einzigen Zentimeter in der ca. 20 m Breiten Schneise bis zu einem Drahtzaun (und auch darüber hinweg) und entlang der gesamten Strecke, die ich heute gefahren bin, der nicht versaut ist – und das nur in einer Fahrtrichtung – nota bene – die andere konnte ich - Gott sei Dank - nicht sehen.
Die ganze Misere ist eigentlich unbeschreiblich…
Es scheint, die gesamte Mexikanische Bevölkerung entsorgt ihren Müll auf diese Weise – zum Heulen und zum Kotzen… (’tschuldigung).
Alle paar Meter finden sich Karkassen von geplatzten Reifen. Wenn man Glück hat, liegen die Fetzen am Strassenrand, mit weniger Glück sind sie verstreut auf der Strasse und man muss vorausschauend fahren und darum herum kurven. Keiner räumt den Müll beiseite. Tote Hunde liegen en masse links und rechts am Strassenrand.
Esel und Pferde „grasen“ ebenfalls zwischen dem Müll am Rand oder auf dem Mittelstreifen der Autobahn. Sie sind an besseren Schnüren am Boden befestigt. Manchmal reisst vielleicht so ein „Seil“ und dann liegt auch schon mal ein totgekarrtes Ross im Strassengraben – was soll’s…
Ziegenhirten wandern mit ihren vielleicht 30 – 40 Geissen entlang der Autobahn durch den Müll, auf der Suche nach dürrem, spärlichem Futter für die Tiere…kein Automobilist weicht aus – gibt’s halt am Abend wieder einmal „Cabreto asado“.
Überall trifft man auf äusserst ärmliche Hütten und verfallene Shacks und Baracken.
Manche nennen sich „Restaurant“ oder „Bar“ und da gibt es dann „pollo asado“ oder „capreto“. Sehr viele sind aber einfach auch nur verlassen und werden dem Schicksal des sukzessiven Zerfalls überlassen – der Wind, die Sonne und der Zahn der Zeit werden es schon richten…
Wie viele zerplatzte kleine Träume von einem besseren Leben hier wohl in Trümmer liegen ?
Wenn mich heute einer fragen würde „Comó te gustas Mexico“ – ich müsste Lügen, wenn ich sagen würde „gut“.
Wir haben nur EINE Erde und jeder Mensch hat eine „Heimat“ und ich kann nicht verstehen, wie man mit seiner „Heimat“ so umgehen kann – und das hat, meiner Meinung nach, nur mit „Respekt“ und absolut nichts mit „Armut“ zu tun…
Bei San Pedro machen wir einen Tank- und Kaffee-Stop. San Pedro ist DAS eigentliche Etappenziel für Reisende von z.B. Laredo (USA) nach San Miguel de Allende, ca. 450 km nach Grenzübertritt. Gesamtdistanz ca. 1'000 km. Für uns wäre das gestern aber zu weit gewesen.
Es gibt eine PEMEX-Tankstelle hier und ein anscheinend recht gutes Restaurant. Ein wenig wie eine Autobahn-Raststätte bei uns. Sehr praktisch und viele RV-Reisende übernachten hier.
Der Espresso ist ausgezeichnet und weckt Tote auf und danach sind es noch ca. 100 km bis Matehuala und dem „Las Palmas“ Hotel. Ebenfalls eine Etappen-Empfehlung aus dem allseits hochgelobten Mex-Reiseführer von Mike & Terri Church, den wir uns noch in San Antonio (TX) besorgt hatten.
Das Restaurant gehört der „gehobeneren“ Sorte an und so genehmigen wir uns, nach einer ausgiebigen warmen Dusche, das Nachtessen ein wenig „exclusiver“. Tortillas etc. werden wir noch zur Genüge bekommen.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
16.01.2012 Matehuala, “Las Palmas” Hotel und Restaurant und RV -Stellplatz – Mexquitic, „El Faro de Peter RV Park“
Nachts 8.2°C / Ganzer Tag sehr sonnig
Da die heutige Etappe nicht sehr weit ist, gibt’s wieder einmal gemütlich Frühstück alla Mama ;-)
Wir fahren von 1'600 m Höhe in Matehuala weiter auf 1'860 m in San Luis Potosí und nach Mexquitic auf über 2'000 m.
Und heute, darf ich meine Meinung über „Basura“ erneut ändern – hinter Matehuala, wieder auf der „57“ ist der Müll weitgehend beseitigt. Die Seitenstreifen sind gerodet, alles ist zu Haufen zusammengetragen und wir angezündet auch der Müll wird auf diese Weise gleich mit entsorgt. Allerdings müssen wir in San Luis Potosí auf die Umfahrungsstrasse wechseln, um nach Mexquitic zu gelangen und da „löscht’s“ mir erneut ab…
Neben dem gar grausigen Anblick werden auch unsere Nasen noch ziemlich strapaziert – ein Duft von Raffinerie, Komposti, Chemie und sonst Undefinierbarem umwabert unsere Riecher.
Der „Church“-Reiseführer verspricht mit dem „El Faro de Peter RV Park“ eine kleine Oase an einem Stausee, ausserhalb S.L.P und so fahren wir über gefühlte 5'000 wirklich „hässliche“ Topes - WIR haben Marco’s 4'000 übertrumpft ;-) – nach Mexquitic.
„Church’s“ schreiben, dass bei ihrem letzten Besuch (wann immer das war) der RV-Park im Bau gewesen wäre und S.L.P. schon lange einen solchen nötig gehabt hätte und dass dieser Platz zu einem „popular place“ werden würde, mit Restaurant und Ausrüstungsverleih für Wassersport…
Schissebibbihheja - Leider weit gefehlt – der Platz ist nie fertig geworden, scheint ziemlich verlassen, das „Reservoir“ ist praktisch leer, da es seit 2 Jahren nicht mehr geregnet hat, Duschen gibt es keine und die Sanitären Anlagen - wenn man die überhaupt so nennen darf – sind in wirklich desolatem Zustand und seit ebenso langer Zeit wie es nicht geregnet hat, auch nicht geputzt worden…
…und WiFi funktioniert ebenfalls nicht, obwohl wir den Code bekommen haben…
Uns bleibt nicht viel anderes übrig, als trotzdem hier zu bleiben. Frei hinstellen soll man sich in Mexico nicht unbedingt und wir wüssten auch nicht wo – Gelegenheiten haben wir eh keine gesehen…
Dafür nimmt der „Guardián“ saftige Mex$ 250.00 od. US$ 20.00 für den Stellplatz.
So gesehen wohl auch irgendwie geplatzte Träume – sehr schade…
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
17.01.2012 Mexquitic, „El Faro de Peter RV Park“ – San Miguel de Allende, San Miguel Tennis RV Park
Nachts 7°C / Ganzer Tag sehr sonnig
Der Abschied aus diesem RV Park fällt uns nicht wirklich schwer und nach einem hausgemachten Kaffi sind wir bald unterwegs.
Obwohl das GPS uns wieder über die nördliche Ringstrasse zurück schickt um auf die „57“ zu gelangen, sind wir „ungehorsam“ und entscheiden uns, weiter im Gegenuhrzeigersinn um S.L.P. auf dem südlich verlaufenden Streckenabschnitt zu fahren und – wir tun gut daran. Kein Vergleich zu den ca. 30 km gestern. Die Strasse ist nicht gerade super aber es hat kaum mehr „Bömps“ und auch der Verkehr hält sich in Grenzen, so dass wir die „57“ gut erreichen. Trotzdem geht’s langsam voran und wir benötigen wir fast 2 Std.
Wir haben keine Ahnung wie und wo San Miguel de Allende liegt aber man hat so seine eigenen Vorstellungen und die müssen wir revidieren. Zuvor allerdings müssen wir in Rodriguez nochmals über 13 Super-Bömps.
San Miguel liegt in einem Talkessel (?), jedenfalls fahren wir von weit oben auf die Stadt zu und müssen erst eine steile Strasse hinunter fahren, bis wir wirklich im Ort sind.
Beim „MEGA“ (grosser Superstore) rechts abbiegen, über Kopfsteinpflaster mit etlichen „Topes“ dann links, dann rechts – die Strassen werden zu Gassen und dann nochmals rechts auf einen grossen Platz. Dort halten, die Haus-Nr. 16 suchen, am grossen Tor läuten und Hans kommt uns öffnen.
Nun wird die Gasse zum Gässchen und da muss ich nun hineinzirkeln und dann auch noch rechts in die schmale Einfahrt. X-mal sägen und kurbeln und wieder 30 cm zurück und 25 vor, dann nochmals 10 cm nach rechts wegen dem Dachvorsprung oben links und 15 cm nach links wegen dem Ast am Baum rechts…
Schliesslich stehe ich im Hof und – mich laust der Affe, stehen hier doch ein BL mit Elsbeth + Paul aus Rüünebärg und ein SG mit Kari + Ulla aus Walenstadt, aus DE: ein SC mit Uwe + Claudia und ein LG mit Theo + Sabine und der HN gehört Joachim + Bärbel und die sind schon seit 3 Jahren ! hier - einfach "so" hängen geblieben - und ALLE kucken mir zu…und ich finde mich in einer EUR „Exklave“ wieder :-)
Schliesslich zählen wir 3 CH und 3 ½ DE und der Rest der 14 Stellplätze teilen sich die Kanadier und Amis…
Noch ein bisschen rangieren und wir stehen auf unserem Platz. Leider werden Paul und Elsbeth von unserem „Mogge“ gerade mal ein wenig arg „verdrückt“ – wir verstellen ihnen die Aussicht und nehmen ihnen auch noch fast die Sonne Weg und ab sofort sind sie „isoliert“ – äxgysi…
Wir werden von allen herzlich begrüsst – es kommt mir vor wie eine grosse Familie und wir fühlen uns auch gleich wohl. Leider sind die Stellplätze sehr eng und wir könnten locker auf Stangen bei unserem Vordach verzichten und die Schnüre an Nachbars Dachreling festmachen.
Trotzdem nett…
Mit Hans Weber, dem Eigentümer und Vollblut-Mexikaner durch und durch, vereinbaren wir mal so 2 Monate, die wir her bleiben möchten und so sind wir vorläufig „versorgt“
Auch die Spanisch-Lehrerin erwisch’ ich gleich beim Rockzipfel und mache mit Ihr unsere ersten Termine aus – Start nächsten Dienstag…
Ziemlich uff de Wegge – die Anspannung lässt schnell nach – geht’s heute relativ früh in die Klappe.
Hier bleiben wir nun für die nächsten zwei Monate.
18.01.2012 San Miguel de Allende, San Miguel Tennis RV Park
Nachts 6.3°C / Ganzer Tag sehr sonnig
Herrlich – wieder einmal ohne Druck ausschlafen zu dürfen und draussen unter dem Vorzelt zu sitzen und das Morgenessen geniessen.
Am Nachmittag machen wir uns auf zum „MEGA“. Wir wollen für morgen einkaufen. Da wir doch etwas länger hier bleiben wollen, möchten wir uns bei allen mit einer „Happy hour“ noch persönlich vorstellen.
Also kaufen wir mal Allerlei ein: ein paar Fl. Mex. Rot- und Weiss-Wein, div. Grün- und Bunt-Zeug für Dips, Chips und was man halt so alles braucht.
Und – ich muss meine Aussage von Anfang Monat gründlich revidieren: Es gibt sehr wohl sehr Vielfältiges von guter Qualität einzukaufen hier in San Miguel. Da war La Paz im vergangenen Jahr nicht ganz so gut „ausgestattet“ und somit kein wirklicher „Massstab“ für unseren Entscheid noch in San Antonio zuzulangen…Errare humanum est…
Vollbeladen geht’s mit dem Taxi für MEX$ 30 zurück zum Platz und wir gehen „hausieren“ und laden alle für morgen ein…
19.01.2012 San Miguel de Allende, San Miguel Tennis RV Park
Nachts ca. wie gestern / Ganzer Tag sehr sonnig
Wir sind zeitig auf und nach dem Morgenessen mache ich mich an die Schinken-Gipfeli und an die div. Apéro-Häppchen. Erich geht Bier und Eis besorgen wir können relaxt auf unsere Gäste warten.
Alle bringen ihre Stühle mit und der Kreis ums „kalte Buffet“ wird immer grösser. Schliesslich sind 24 Personen am Plaudern…
Klaus hat auf 19:00 einen Tisch im „Longhorn“–Restaurant bestellt, das sei hier so Platz-Tradition – Do.: „Longhorn“, Mo.: Pizza und die „Deutschsprachige Clique“ begibt sich nach dem Apéro gemächlich dort hin.
Am Do. ist „Steak-Tag“ und für sagenhafte Mex$ 100.00 (also 100 Pesos = ca. CH 7.00) gibt es ein schönes Stück Rinderfilet vom Grill mit Baked Potato und div. Sösseli dazu und eine Art Salat.
Eine „Cerveza“ kostet im Restaurant gerade mal 25 Pesos.
Man kann an allen anderen Wochentagen das gleiche Menu bekommen, nur kostet das Filet dann 200 Pesos ;-)
Nun – wir werden die „Gepflogenheiten“ hier noch kennen lernen
Und – ab heute ist für mich so ziemlich „Auszeit“ mit Tagebuch schreiben.
Ich werde nur noch zusammen fassen oder, falls was „Wichtiges“ ist, detailliert berichten. Dafür werden dann Fotos ihre eigene Sprache sprechen.
Vorläufig also mal – TSCHÜSS und bis denne…
20.01.2012 – Herumhängen
21.01.2012 – Fiesta des Natalicio del General Ignacio Allende y Unzaga - um 11:00 beginnt eine 1stündiges "Desfile" an der sich alle Schulen, Feuerwehr, Polizei, und Militär aufgebrezelt präsentieren. Nicht zu vergessen all die diversen „Schönheitsköniginnen“.
Nach dem Desfile machen wir einen kurzen Spaziergang über den samstäglichen "Mercado Orgánico" - ein buntes farbenfrohes Allerlei: Handwerk, Brot, Käse, Gemüse...
Ein paar Impressionen auf dem Rückweg zum RV Park:
Am Abend gehen die „CH“s dann gemeinsam zum Nachtessen und um 21:00 an die Abendveranstaltung auf dem „Zócalo“: eine Lichtprojektion auf die Portalwand der „Parroquia“ und dazu Musik, die zusammen die Entstehungsgeschichte Mexicos erzählen.
Zum Abschluss schlendern wir noch ein wenig über den Hauptplatz/Park und lauschen einer Gruppe Mariachis…
22.01.2012 – Ganzer Tag Hausfrauenarbeit und Wäsche vorbereiten…
23.01.2012 – Um 10:00 wird die Wäsche abgeholt und um ca. 18:00 gewaschen und zusammengelegt wieder zurück gebracht. Am Abend sind wir bei Paul und Elsbeth zusammen mit Ulla und Kari zu „Chili con Carne“ und Polenta eingeladen – das Abschieds-Essen für die beiden SG, die uns morgen südwärts verlassen werden - Lecker – sehr netter Abend – Vielen herzlichen Dank.
24.01.2012 – so um ca. 05:00 !!! ein unglaublicher Knall, ein Päng und man steht senkrecht und in Achtung-Stellung neben dem Näscht – das Herz rast am Anschlag, ich weiss nicht, wo ich bin – dann noch ein paar Mal ein Zischen und Rummmmmmms – Böller-Raketen werden gen Himmel gejagt und das - nota bene - von der Kirche aus …Entweder die haben einen Pakt mit einem Bestattungsinstitut oder was zum T… ist jetzt los ???
Am Morgen erfahren wir dann, dass eine 9tägige Prozession, die hier übernachtet hat und jetzt wieder weiter zieht, verabschiedet wurde und das könne, je nachdem, was für ein Anlass gerade sei, immer wieder mal vorkommen – ja denne - Proscht Nägeli…
Mal sehen, ob wir gegen den Papst eine Sammelklage auf Körperverletzung einreichen wollen...
Ansonsten ist heute grosser Verabschiedungs-Bahnhof und für uns am NM die ersten Spanisch-Lektionen – und - Giovanna doof – Giovanna nix mehr wissen… no me requerdo…;-)
...übrigens - das hier kann man bei Hans mieten...in dem unscheinbaren Gemäuer gleich an der Toreinfahrt...ein Bijoux
Ach ja – ich mache meinen Kolibri-Feeder bereit, den ich in einem Wal*Mart gekauft hatte. Elsbeth hat heute plötzlich ganz aufgeregt gerufen, sie hätten 2 Kolibris im Vorzelt.
Mal sehen, ob wir vielleicht morgen „Besuch“ bekommen…
Am Abend gehen wir ins „Brasilla“, eine Art Strassenbeizli, das uns Yadira (unsere Profesora) empfohlen hat, auf 2 -3 „Gringas“ y una Cerveza“
25.01.2012 Heute laden wir Paul und Elsbeth zu einem „Lamm-Vindaloo“ ein – wir sind ja in Mexiko und da kann ich ruhig auch mal indisch kochen ;-)
Ausserdem muss ich unseren TK leeren…
26.01.2012 - Heute Nacht war’s wirklich kalt: 2.2°C und heute auch 2te Lektion – se habla bla…bla… und die nächste clase ist am kommenden Di. Entsprechend darf ich Hausaufgaben machen: 36 verbos (20 normale und 16 irregulares in presente und preterito auswendig lernen und von allen jeweils 2 Sätze in eben diesen Zeiten = Summa sumarum 144 oraciones – Die Frau hat ’ne Meise - Na dann mal schönes WE ade…;-)
Am Abend wollen wir trotzdem mit Paul und Elsbeth in den „Circo“ und vorher im „Brasilla“ vorbei auf einen kleinen „Gringa-Imbiss“ oder so…
27.01.2012 – gelernt habe ich heute NICHT = morgen muss ich doppelt ran…
Wir sitzen mit Paul und Elsbeth beim Espresso als um ca. 20:00 aus dem Hinterhof des „Club de leones“ so ca. 100 m von unserem Campingplatz entfernt, das grösste Mexikanische Gugge-Fescht beginnt – keine Ahnung wie lange das dauern wird, inzwischen ist es gerade – piep – piep – piep – beim letzten Ton 23:00 h und kein Ende in Sicht.
…und nein – Kolibris haben wir bisher auch keine mehr gesehen
28.01.2012 – Gestern haben wir wieder neue Nachbarn bekommen, Horst und Gerlinde aus Augsburg, mit einem „Woelcke“-Toyota. Sie kommen vom Süden her und sind auch schon bald 7 Jahren unterwegs aber zwischendurch immer mal wieder auf Heimurlaub. Horst meint, bei ihnen in der Nähe steht auch so ein Füss-Mobil – ein weisses, er hätte bloss den Besitzer noch nie gesehen. Wir können „helfen“ und meinen, es dürfte Helmut und Heide’s sein ;-)
Wir gehen heute zum Organic Market, Horst kommt mit und es gibt ein „Huarracha“ zum Frühstück.
Anschliessen ist der „Chili Cook-Off“ Wettbewerb angesagt im Hotel "Real de las Minas" und wir degustieren uns durch die 40 verschiedenen Chilis - na ja, durch fast 40, ein paar waren bereits "out", als wir eintrafen. Nr. 20, unsere persönliche Nr. 2, gewinnt schliesslich den „Blumentopf“. Erstaunlicherweise sind die ersten 3 Sieger alle aus Irving, TX…tz..tz..tz.
Unser beider absoluter Favorit war die Nr. 33, aus mexikanischer „Chili-Schmiede“ – Hot, spicy, tasty… Wir wissen aber nicht, wie sie abgeschnitten haben. Wir gehen mal davon aus, dass dieses Chili den überwiegend amerikanischen und kanadischen „Juroren“ wohl zu hot & spicy war. Viele der Chilis waren fad und salzlos und etliche glichen eher einem Spaghetti-Sugo – Aber ja – es war nett – nur – na klar - nicht wirklich „mexikanisch“ ;-)
So gegen 17:00 kommt dann plötzlich ein recht kühler Wind auf, was uns veranlasst, möglichst rasch nach Hause zurück zu kehren – Jacken haben wir ja „bloss nicht“ mitgenommen – war viel zu warm…
29.01.2012 – Am Morgen ist der Himmel stark bewölkt und es wird bedeckt und immer bedeckter…so gegen 16:00 fängt es dann ein wenig an zu regnen. Und der Regen hängt langsam an.
Den inzwischen „obligaten“ Espresso nach dem Nachtessen müssen wir mit Elsbeth und Paul bei uns zuhause an der Wärme schlürfen ;-)
30.01.2012 – und es regnet die ganze Nacht über mal weniger mal mehr heftig…auch tagsüber setzt immer wieder mal Regen ein. Es hat seit Monaten kein Wasser von oben mehr gegeben, die Stauseen und Bäche sind grossenteils fast oder gar ganz ausgetrocknet und das Land hat Regen dringend nötig - wir nicht wirklich…
…und heute gibt’s zum Abschied von Paul und Elsbeth bei Ihnen ein feines Fondue ;-)
Ja klar und danach natürlich auch den Espresso - bei "uns" gebraut - bei "ihnen" vernichtet...
Sie fahren morgen weiter – südwärts…
31.01.2012 – Und sie fahren tatsächlich los – wir wünschen weiterhin glückliche Reise und vielen lieben Dank für Eure Gesellschaft – es waren ein paar schön Tage mit Euch und es hat Spass gemacht, mit Euch zu Käffele…:-)
...uns hat der "Alltag" wieder - Wir haben heute wieder Schule ;-)
Das Wetter ist durchzogen – mal stark bewölkt, dann etwas Sonne und am Abend dann wieder ein wenig Regen…