Simpson Lake (YK) nach Anchorage (AK/USA)
01.08. - 31.08.2010
Lapie Canyon Campground - Carmacks - „Moose Creek Campground” - Dawson City – Dempster Hwy, „Engineer Creek Campground“ - „Eagle Plains“ - „Nitainlaii Territorial Park“ – Inuvik – Chicken – Tok - „Harding Lake State Recreation Area“ – Fairbanks - “Water’s Edge Cottages“ – Denali Hwy, „Mile P 94.5“ – Denalki Ntl. Park, „Riley Creek Campground“ – Anchorage
Unsere Route für diesen Monat auf GoogleMaps.
01.08.2010
sonnig, warm – schöööööön
Km WL 81.3 – WL 369.0
Ich erwache ob einem unbekannten Geräusch – pflatsch – pflatsch – pflatsch…Regen…???? - Kaum
Schaue mit einem verschlafenen Auge zum Fenster hinaus: Eine grosse Elchkuh mit Kalb stakst durch das seichte Wasser am Seeufer, kaum 20 Meter von uns entfernt.
Es ist 4.58 a.m !!! – läck mir, sind die früeh uff – ich werde in meinem nächsten Leben bestimmt nicht Elchkuh !!!
Erich aufrütteln - halbwach Fotoapparat suchen – sch… wo ist denn nur wieder meine Brille…
Aber ja, wir erwischen sie doch noch – hoffentlich werden die Fötteli etwas…
Dann umdrehen, weiter schlafen und wenig später, das selbe Geräusch wieder – sie kommen zurück, hören uns wohl und schauen zu uns herüber und gehen dann zuerst zögernd dann zügig weiter – pflatsch – pflatsch – pflatsch…weiter schlafen…
Um ca. 8:00 a.m. werden wir durch Motorengeräusch wach: Ein Wasserflugzeug macht sich bereit zum Abheben – keine Ahnung, woher das gekommen ist.
Da wir für einmal niemanden haben, der die Check out time kontrolliert, lassen wir uns Zeit.
Ich schreibe mein Tagebuch nach – 3 Tage Verzug sind zu lang für meinen 1 ½ Bit-Speicher…
Danach Frühstück – wieder einmal draussen und fast ohne Moskitos ( ja die sind auch wieder hier und umschwärmen uns).
Dann Abwasch und dann los.
Am Frances Lake Campground machen wir einen kurzen Halt, um die Örtlichkeiten anzuschauen – auch sehr schön gelegen an einem sehr grossen See – aber kein so „praktisches“ Ufer – da kommt bestimmt keine Elchkuh…
Also weiter. Der „Campbell“ ist sehr trocken und wir wirbeln eine Menge Staub auf – ja bloss von der Strasse.
Bis weit in die Büsche und Bäume hinein ist alles beige-grau und sieht dadurch sehr farb- und leblos aus – es hat offenbar schon lange nicht mehr geregnet – daher dürfte auch die Brandgefahr recht hoch sein.
Wir fahren und fahren, Kilometer um Kilometer – es scheint endlos...
Der Hwy bietet auch auf diesem Teilstück eigentlich gar nichts ausser einer schmalen Gravel Road (für die, die nur wegen des Gravel diese Strasse fahren wollen - ok), viel Staub und Buschwerk und zumeist Black Firs und auch ein sehr grosses Teilstück nur verbrannter Wald (Feuer von 2004 – 32'000 acres (?) verbrannt) . Von allfälliger Scenery ist nichts zu sehen, weil verdeckt.
Ein Truck überholt uns bald zu Beginn der Tagesetappe und dann kommen uns gerade mal eine Handvoll Autos mit und ohne Wohnwagen und 2 Töffs entgegen – das wiederum ist schön – kein Verkehr – die Strasse gehört uns...
Allerdings fällt mein Fazit bisher eher ernüchternd aus: Ich würde den Campbell kein zweites Mal fahren wollen – zu monoton und die Strasse ist auch nicht gerade die Beste, viele Löcher und sehr „rough surface“.
Aber ich will mich nicht beklagen, ich habe es ja so gewollt und morgen wollen wir dann noch die 2 Etappe in Angriff nehmen, bevor ich ein Gesamt-Resumée abgebe.
Kurz vor Ross River hören wir ein unbekanntes Klappern – anhalten – Erich meint, es komme von der Treppe – aussteigen – Ach – Sch…nicht nur die eine Mutter ist weg, der gesamte Sicherungsbolzen inkl. Feder und Stift, Muttern etc. ist herausgerüttelt worden.
Na ja – Frank wird gelegentlich eine Bestellung über diverse Dinge erhalten und per FedEx schicken müssen.
Auf dem Lapie Canyon Campground machen wir Feierabend nach einer fast 6-stündigen Fahrt - Den km-Durchschnitt dürft Ihr Euch gerne selber ausrechnen…(s.oben)
Ich bin todmüde aber da 1. August ist, hänge ich noch rasch die Schweizer Fahne auf J und es gibt eine Knoblauchwurst (schmeckt wie Schüblig) auf dem 1-August-Grill-Feuer, das Erich extra „anwirft“, e Scholle Hanf und Salat – ja und ein Bier – Cheers !
Aaalso: Whitehorse rückt wieder in weite Ferne und “on hold”…
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
02.08.2010
kühl – bedeckt, VM nur noch 18°C – die Sonne kämpft gegen die Bewölkung – erst gegen Abend etwas besser
Km WL 369.0 – WL 582.9
Der 2. Abschnitt des „Campbell“ entschädigt etwas. Die Strasse ist zu einem grossen Teil „paved“ oder “seal coated“, sie ist breiter und „luftiger“. Man sieht Seen, Flüsse, Sümpfe…und die Sonne drückt nach und nach ein bisschen durch – es bleibt aber stark bedeckt.
Wir fahren etwa 30 km dem „Little Salmon Lake“ entlang, der ein wenig an die Fjordlandschaf in Skandinavien erinnert.
Und dann bei km 555.7 sehen wir an der „Columbian Disaster Rest Area“ den Yukon.
Hier ist im September 1906 der Sternwheeler „Columbian“ explodiert und verbrannt. Das Schiff hatte u.a. 3 Tonnen Sprengpulver geladen und…
The fire started, when deckhand Phil Murray showed his loaded gun to Edward Morgan. Morgan, ironically the fireman on watch, accidentally fired the weapon into a load of blasting powder stored on deck…
…was danach geschah, kann sich jeder selber ausmalen…
Wir fahren nach Carmacks, da ich unbedingt dringende E-Mails erledigen will.
Beim Carmacks Hotel gibt es auch einen dazu gehörenden Campground direkt am Yukon.
Ob Erich das Internet zum Laufen kriegt – abwarten, ansonsten müssen wir ins Hotel. Es ist irgendwo in der Hotel-Datenautobahn „dr Wurm“ drin.
Irgendwann spät in der Nacht geht es so einigermassen aber um 01.00 a.m. haben wir gar keine Leistung mehr – also schlafen gehen.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
03.08.2010
sonnig, schön – ganzer Tag sehr warm 31°C und sehr trocken – ^“Durstwetter“ – viel Wasser trinken
Km WL 592.9 – S 559.3
Da es gestern so spät wurde, nehmen wir es mit der Check out time nicht so genau – grad z’leid – wie sich etwas später heraus stellt…
Wir wollen heute wieder einmal gründlich duschen aber was wir da an Sanitärs antreffen – igitttttttt.
Geht nur mit Gummilatschen, das eine WC ist „out of order“, das andere so ziemlich vers…, die Duschen sind dreckig, die Abfallkübel quellen über…
Für die Dusche benötigt man 2 Loonies (CND$) to start and 1 Loonie for additional time…
Wie lange das Wasser läuft steht nirgends.
Also 2 $ einwerfen, danach versuchen Warmwasser einzustellen. Mindestens die Hälfte des Geldes geht dafür drauf. Als es endlich lauwarm läuft und ich gerade so eingeschäumt bin, stellt das Wasser ab – time out. Ich komme mir vor wie in dem damaligen Werbespot…
Erich – bitte nochmals Geld einwerfen - also nochmals 2 $ - somit kostet mich meine „Wäsche“ 4 Dollallallallars – unverschämt meiner Meinung nach – haben wir doch bereits 27.00 für den Campground bezahlt….
Erich schmeisst für sich auch nochmals 2 $ ein…
Ich werde reklamieren gehen, obwohl ich jetzt schon weiss, dass das für d’Chatz isch…
Am Reception desk kommt die Schlafmütze von gestern und ich gebe ihr höflich mein „Feedback“ ab – showers, toilets and the washroom need to be kleened and the trash bins emptied…
Oh so sorry, we were short in staff yesterday – I will tell it to them again…bla…bla…bla… sorry and bye now – was aus meiner Sicht soviel heisst wie: LMAA und geht jetzt endlich…
(Dabei sieht ein Blinder mit dem Krückstock, dass da seit ewigen Zeiten nicht mehr “gekleent” wurde)
“Carmacks Hotel” Campground not recommended !!!!!!
Und ich frage mich, wie wohl die Hotelzimmer aussehen…….
Wir fahren dann los auf den „Klondike Loop“ und finden auf dem Turn out zu den „Five Finger Rapids“ einen schönen Ausstellplatz zum Frühstücken – es ist inzwischen wieder einmal 13:30 h.
Denkste – es hat viele Leute und etliche sprechen uns an – so wird es nach 14:00 bis ich endlich meinen Schweizer-Kaffee bekomme.
Danach machen wir einen Hike hinunter zu den Rapids – es gibt 2 Holztreppen mit vielen Stufen und es ist sehr warm „dort unten“ – die Hitze staut sich so richtig und Schatten hat es nicht wirklich.
Ich habe natürlich meinen Sonnenhut vergessen und so macht mir die Hitze doch recht zu schaffen und dann noch der Kreislauf – so unmittelbar nach dem Essen… ja, ich weiss es eigentlich…
Und ich war froh, als ich wieder oben war und mich im Schatten unseres Fahrzeugs etwas abkühlen konnte.
Ja, doch, Wasser hatten wir dabei…
Wir wollen los, da kommen 2 Kanadier auf uns zu und sprechen uns in akzentfreiem Ost-Hochdeutsch an und wir plaudern natürlich auch mit ihnen – so ist es schliesslich fast 17:00 als wir endlich doch noch fahren – km-Leistung von Carmacks bis hierher gerade mal 27 !!!
Also rollen wir los und kommen zügig voran.
Um 20:30 sind wir auf dem „Moose Creek Campground” und Erich macht Feuer gegen die Mücken.
Die kratzt das wenig und ich bin einmal mehr das Opfer…
Morgen wollen wir zur Moose Creek Logde – „a must for Yukon travellers“, wie wir im „Milepost“ lesen - zum Frühstück…
Bin gespannt – sieht irgendwie „schief“ aus… J
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
04.08.2010
sonnig, schön – sehr warm / heiss 32°C und sehr trocken
S 559.3 - S 715.4
Die Reklame wirkt…als wir zur Moose Creek Loge runterkommen, sind bereits2 Busse da von „Holland American Tours“ (keine Ahnung, wie die zu dem Namen kommen – Holländer sind keine dabei) und der Laden ist brechend voll.
Wir schauen uns ein wenig um – alles der übliche Souvenir-Kram aber die Country Music geht ins Ohr und ich erkundige mich nach dem Singer: Hank Karr, ziemlich populär in er Gegend und weil er so eine „Schmusi-Stimme“ hat kaufe ich mir die CD – mein Souvenir.
Wir bekommen unser Frühstück – wie überall üblich das selbe: 2 eggs any style, bacon. ham or sausage, potato home fries and home-made toast and Coffe und immer die selben Confitüren von „Kraft“ – und alle rühmen sie sich: „The best breakfast you’ve ever had…ich frage mich, was man da wohl falsch oder besser als andere machen kann ?????????
Das Ambiente ist amüsant aber es ist halt wie vieles, eine Tourist trap.
Immer wieder fahren wir durch riesige Waldbrandgebiete – von 1995, 1996, 1969, 1953…sie sind grossenteils markiert und man kann sehr gut sehen, wie die Natur kämpft und sich wieder aufrappelt: zuerst kommt das „Fireweed“ – das blüht auf sonnigen Lichtungen, später folgen „Trembling Aspens“ und „Balsam Poplar“, Laubbäume die dann noch später wiederum von den nachwachsenden Nadelbäumen verdrängt werden. Und man sieht auch wie lange es dauert und wie langsam alles wächst soweit nördlich …
Wir machen noch ein paar Foto-Stops und sind so ca. 16:00 in Dawson City.
Die Zufahrt bis zur Stadt ist grauenhaft – eine Mondlandschaft über Kilometer und Quadrat- Kilometer.
Zur Goldrauschzeit so um 1890 – 1920/30 wurde ein riesiges Gebiet umgegraben, Das Unterste wurde nach oben gewühlt und einfach liegen gelassen – es sind riesige Geröll- und Steinhaufen über die man kaum hinweg sehen kann.
Die Stadt hatte zu ihrer Blütezeit ca. 30'000 Einwohner, heute mühen sich um die 2'000 ab, hier das ganze Jahr über zu leben.
Es ist „süttig“ heiss, sehr trocken und staubig -wir schleichen uns in die beiden Visitor Centers für Info-Material über den „Dempster Hwy“ und über die Stadt, stellen uns dann auf den „Gold rush Down town RV Park“, reissen alles auf, um Luft zu kriegen und hängen in den Seilen.
Mich bringt heute niemand mehr zum Kochen also rappeln wir uns auf undentscheiden uns schliesslich für das Restaurant „Drunken goat“, ein griechisches Restaurant, das man uns im Visitor Center empfohlen hat. Man west uns einen der Katzentische in der Mitte des Lokals zu und bevor wir überhaupt „bap“ sagen können, hat der Gast der nach uns kommt einen guten Tisch an der Wand.
Wir sind denen wohl nicht „fein“ genug und so gehen wir wieder – kein Business mit uns – selber schuld.
Wir gehen zu „Klondike Kate“ und da gibt’s dann schliesslich doch noch was…
Und eine Hochzeitgesellschaft…das Brautpaar und die Gäste haben wir auf dem Campingplatz schon gesehen…
Braut und Bräutigam im Velodress – sie mit Brautschleier, er mit Smoking und Mountainbikes- ich sehe da gewisse Parallelen… J
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
05.08.2010
regnerisch / kühl 17°C !!!
Heute wollen wir den „Dempster Hwy“ in Angriff nehmen.
Bei „Fischer Fuel“ tanken wir noch auf und fragen, ob ev. jemand rasch unseren Luftfilter checken kann – Ja klar, kein Problem, stellt das Fahrzeug in die Werkstatt…
Ich hatte einfach irgendwie den Endruck unser „Benzli“ sei langsam ein wenig asthmatisch geworden, ob der vielen „Staubfresserei“ der letzten Tage – also lieber rasch kontrollieren.
2 Schrauben lösen, wir schauen zu – learning by doing – Filter auspusten, nicht schlimm, wieder zusammenschrauben – fertig Kostet nichts. Vielen Dank !
Dafür erfahren wir, dass Frau Fischer letztes Jahr in Kollbrunn bei Freunden zu Besuch war und Herr Fischers Vater Schweizer war – Ich hab mich doch noch gewundert: „Fischer“ mit „SCH“.
Wir vereinbaren, nach unserer Rückkehr vom „Dempster“ noch einen Ölwechsel machen u lassen und fahren dann definitiv los.
Die Strasse ist „not soo bad“ und die „Scenery“ ist wirklich eindrücklich - unterwegs treffen wir die Hochzeitsgesellschaft wieder - die Hochzeitsreise geht mit dem Velo nach Inuvik - ca. 750 km, in Etappen à ca. 100 km !
Im „Tombstone Mountain Interpretive Center gehen wir die Exhibiton anschauen und fahren dann weiter.
Im „Two Moose Lake“ können wir noch einen Elch beim Baden/Fressen beobachten – der spielt mit mir „Versteckilis“, jedes Mal wenn ich beim Photoapparat den Auslöser drücken will, taucht er wieder ab und wenn ich den Apparat dann runter nehme, weil ich nicht weiss, wann er wieder auftaucht (Elche können bis 2 Minuten tauschen), ist er wieder da - aber ich erwisch ihn doch noch.
Die Elchkuh, die sich wenig später so wunderschön für uns in Pose setzt, erschrecken wir uns sie haut ab…
Die Strasse führt durch die sogen. Taiga Range und über den „Windy Pass summit“ und die Landschaft ist sehr imposant.
Obwohl Wetter und Sicht nicht sehr gut sind, machen wir etliche Fotostops und beschliessen bei km 194 auf dem „Engineer Creek Campground“ zu übernachten.
Aaaber es hat etwas geregnet und so ab km 150 wir die Strasse saumässig schlecht – Schlagloch an Schlagloch und wenn’s die einen Moment lang nicht hat, ist die Oberfläche wie Kopfsteinpflaster und „rabenschwarz“. Das verwendete Strassenmaterial wird lokal gewonnen und direkt vor Ort verbaut und hier ist das Gestein schwarz wie Lava oder jetzt, nach dem Regen wie schwarzer Schlick und es fühlt sich auch so an.
Das Fahren ist eine Tortur und macht überhaupt keinen Spass und ich benötige für die ca. 30-40 km gut eine Stunde. Im Kühlschrank sind die Eier inzwischen Rührei….
Völlig k.o. kommen wir auf den Campground und werden gleich von einem jungen Schweizer im „Empfang“ genommen: „Geiles Gefährt“ – ich schau nachher noch rasch bei Euch vorbei…
Ja klar, gerne…
Wir erfahren auch gleich, dass die Strasse so ab Eagle Plains Hotel und RV Campground bei km 369 !!! besser werden soll – OHNE MICH - auf diesem Schotter fahre ICH nicht weiter – Mutter streikt !!!
Schliesslich müssen wir den gleichen Weg dann auch wieder zurück – Schade.
Essen mag ich nicht mehr, mir ist hundeübel von dem
Gerüttel und ich gehe bald schlafen.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
06.08.2010
durchzogen, sonnige Abschnitte mit starker Bewölkung, es regnet aber nicht / kühl 17°C
Ich treffe eine Lady vom Strassenunterhalt und frage bez. der Strassenbedingungen.
Oh – not to bad, we are working on it…Mmmh.. yes, I would do the driving, “pavement” is getting better now…
Ok – I lass mich breit quatschen – Erich schlägt mich mit den eigenen Worten: Man wird nur bedauern, was man NICHT gemacht hat – also komm – let’s do the „Dempster“…
Na schön – fahren wir – und tatsächlich, schon kurz dach der Ausfahrt aus dem Campingplatz wir die Strasse einiges besser, sie ist „gegraderet“ und daher weicher. Auf einem PP lassen wir noch Luft aus den Reifen und treffen eine Familie aus Ottawa (?), wir wechseln ein par Worte und „Tschüss“, hinter ihnen fährt ein Pärchen zu und föttelet unser Fahrzeug und „Tschüss“… und ca. 30 km weiter treffen wir alle wieder, zudem ein Paar aus Québec.
Das Paar hat eine gröbere Panne (am PW den 2ten Platten, das Rad samt Bremstrommel abgesprungen), sie warten auf Hilfe und haben bereits einmal schon eine Nacht am Strassenrand verbracht…und 50 m weiter hat das Pärchen einen Plattfuss. Man hilft sich so gut man kann – wir steuern unsere beiden „Jacks“ und Bretter bei, ein anderer hilft sonst mit Werkzeug und Tatkraft. Und die Damen stehen daneben und kucken zu und “gackern“…
3 sind „nurses“ bloss ich nicht…
Schliesslich ist das Gemeinschaftswerk gelungen und alles fahren los – man trifft sich auf „Eagle Plains“ wohl wieder – have a beer after work…
Das Wolkenspiel am Himmel ist grandios, die Beleuchtung der Landschaft…
Das schöne Wetter kämpft mit der aufziehenden Wetterfront und es „chutet“ ziemlich. Überall sind rabenschwarze Regen- oder Gewitterzellen zu sehen…
Wir „schnägglen“ gemütlich hoch, da unser „Dieseli“ einfach nicht mehr her gibt als 170 PS bei 11 tons und diese Strasse - selbstverständlich treffen wir mit unserem „Mogge“ als Letzte ein.
Nachtessen und dann auf ein, zwei Bier in die Bar.
Ich fühle mich irgendwie im falschen Film: Da steht mitten im „nowhere“ ein grosses Hotel, wie es bei uns irgendwo in den Bergen stehen könnte, mit einer Bartenderin die uns auf hochdeutsch anspricht. Ich wechsle mit ihr ein paar Worte und erfahre, dass sie „einfach so“ hierher gekommen sei, weil es ihr hier so gut gefällt. Sie sei schon 3 Jahre hier und sei nun etwas am Zittern, da sie immer noch nicht wisse, ob ihr Arbeitsvisum verlängert würde – sie wolle auf gar keinen Fall mehr von hier weg…Ich wünsche Ihr viel Glück, dass es klappt.
Der Himmel ist inzwischen wolkendicht, man sieht nichts mehr von der Scenery, es fängt bald an zu regnen und es regnet HEFTIG – die ganze Nacht.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
07.08.2010
REGEN !!!!!!!!! und wie – „Milchsuppe“, 7°C
Am Morgen „Milchsuppe“, 7°C und weiterhin Regen, den ganzen Tag – und wie…
Wir beschliessen einen Time-out-Tag anzuhängen.
Es macht keinen Sinn, im Nebel zu fahren, man sieht kaum zum nächsten Baum.
Frühstück/Lunch gibt’s im Restaurant und danach backe ich Cornbread und Sauerteig-Brot.
Wir finden einen Hotspot (keine Ahnung, wem wir da auf’s Trittbrett gesprungen sind) und machen Computerwork – Reisebericht vorbereiten.
Nach und nach treffen weitere Camper ein, die es gewagt haben, bei diesem Wetter hierher zu fahren.
Unter anderem auch das Paar mit dem komplizierten Plattfuss.
Die tun mir so leid, dass ich nicht umhin kann, ihnen einen Kaffe anzubieten.
Nachdem sie installiert sind, sitzen wir also noch eine Weile zusammen bei uns an der Wärme und schwatzen. Wir müssen uns sehr konzentrieren – das „Quebécois“ ist ein unglaubliches Französisch. Das ungeübte Ohr versteht es kaum, es ist irgendwie ein „Genuschel“ vieles wird einfach verschluckt. So sind wir nach dem Besuch richtiggehend geschafft vor lauter Konzentration.
Allerdings, so erzählt man uns, dass hier das „richtige“ Französisch gesprochen würde, das damals, zur französischen Revolution die „Bourgoisie“ (wir meinen eher die Aristokratie) entweder guillotiniert wurde oder nach Kanada auswanderte. Die Franzosen in Frankreich sprechen also heutzutage das Französisch der Bauern – mir ist das trotzdem lieber… ;-)
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
08.08.2010
Immer noch „Milchsuppe“ aber heller , 6° / gegen Mittag wieder etwas Sonne
Wir hängen trotzdem noch einen weiteren Tag an.
Nachbars lassen ihren Wohnanhänger stehen und fahren nur mit dem PKW weiter.
Auch das wird keinen Spass machen – man sieht überhaupt nichts – schön, dass WIR uns die Zeit nehmen und das ganze aussitzen können.
Arbeiten wir halt weiter an unserem Reisebericht – wer weiss, vielleicht wird er sogar heute fertig….
Fotos optimieren ist ziemlich aufwendig, v.a. wenn man es nicht regelmässig macht.
Gegen Mittag wir es ziemlich rasch besser aber da wir bereits für den Tag bezahlt haben, bleiben wir noch. Macht auch nichts, so kann die Strasse etwas abtrocknen.
Nach und nach kommen auch schon wieder die nächsten Campinggäste – von „oben“ zurück und von „unten“ welche, die auch nach „oben“ wollen – lauter Schweizer….u.a. Willi und Kathrin aus Gelterkinden, mit ihrem eigenen Tischer-Pick up und „BL“ Autonummer – sie haben auch mit Seabridge verschifft…
Irgendwann trifft auch die Hochzeitsgesellschaft mit ihren Fahrrädern ein…
Mein Reisebericht wird natürlich nicht fertig – mal sehen, ev. auf dem Rückweg von Inuvik, wenn wir dann wieder hier „zwischenlanden“.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
09.08.2010
Schön, bewölkt, wieder warmer
Nach einer Dusche ziehen wir los – Frühstück gibt es irgendwo unterwegs, an einem schönen Ort.
Und am Arctic Circle, 66°, 33’ treffen wir die Hochzeitsgesellschaft wieder.
Sie fahren in 3 Gruppen à 3 -4 Personen und einem Begleitfahrzeug eines Outfitters, der für Nachtlager (Zelte) Essen und Duschen etc. sorgt.
Wir machen Frühstücks- und Foto-Pause und holen die Gruppe immer wieder mal ein.
Ein letztes Mal an diesem Tag, als ein grosser Grizzli die Strasse entlang trottet und sich von nichts stören lässt – nicht mal „Bear Bangers“ oder unsere laute „Tute“ bringen ihn aus der Fassung.
Er kommt so nahe, dass ich ihn kaum fotografieren kann – ich hätte ihn streicheln können, hätte ich mich getraut, meine Hand aus dem Fenster zu halten. Die Radler müssen sich sicherheitshalber zurückziehen.
Wir fahren weiter durch grandiose Landschaften, überqueren die Richardson Mountains und den Peel River mittels Ferry und auf dem „Nitainlaii Territorial Park“ bleiben wir für die Nacht.
Unsere Nachbarin begrüsst uns, Wendy aus Minnessota. Sie wartet, zusammen mit ihrem Begleiter, auf ihren Bruder, der sich „auto-stöpplenderweise“ nach Mayo zurück chauffieren lässt, um wiederum ihr Auto abzuholen, das sie dort stehen liessen, als sie sich auf einen Kanu-Trip auf dem Peel River begaben – Wow…
Sie hoffen, dass er sie morgen oder übermorgen abholt – Good luck
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
10.08.2010
Schön, leicht bewölkt, wieder sehr warm
Nach dem Besuch des „Interpretive Centers“ in der Campground Reception verabschieden wir uns von Wendy, dem Campground Host und einem Paar aus den USA (er hat mehrer Jahre in Genf gearbeitet) und machen uns auf die Socken.
Natürlich überholen wir wieder die Hochzeitsgesellschaft.
An einem Seitenweg fahren wir hinein, hinunter an einem kleinen See zwecks Frühstück.
5 Min. später folgt uns das Begleitfahrzeug der Hochzeitsgesellschaft.
Sie rekognoszieren einen Rastplatz für die Nacht und wollen hier bleiben.
Da wir uns nun schon so oft über den Weg gelaufen resp. gefahren sind, offeriere ich den beiden einen Espresso – der dankbar angenommen wird.
Inzwischen taucht ein grosser Tank-Truck auf, der hier unten am See halbstündlich Wasser fasst, um den Hwy zu wässern, gegen Staub und zum „Gradern“. SIE werden also noch bis 8 p.m. das Vergnügen haben…
Wir ziehen weiter.
Nach einer gemütlichen Fahrt auf der nicht mal sooo schlechten aber seeehr staubigen Strasse treffen wir an der Ferry Crossing noch auf 2 Ungaren mit ihren „Suzis“. Wir überqueren zuerst den Peel River und fahren rasch nach Fort McPherson um Weniges einzukaufen und einige km weiter überqueren wir mit einer weitern Fähre den McKenzie River.
Schliesslich nach weiteren 130 km treffen wir in Inuvik ein.
Wir platzieren uns auf dem „Happy Valley TP“ (nicht ganz Happy Valley-Goose Bay aber schon mal „Happy Valley“) ;-)
Ich „gebe ein Brot auf“ und als Belohnung für das Erreichte wollen wir auswärts essen gehen. Wir entscheiden uns für das „Tonimoe’s“ Restaurant im MacKenzie Hotel, ein etwas „besseres“ Haus..
Wir bestellen „Oven baked Arctic Char“ (ein ähnlicher Fisch wie Lachs) und die obligaten „Fries“, dazu eine Flasche „Grey Monks“ ein Weisswein aus CB Canada – alles recht gut.
Ich bin etwas eher fertig als Erich und hier ist es üblich, dass der Teller entfernt wird, auch wenn der Andere noch isst.
Also fragt mich die Waitress, ob ich fertig sei – Ja danke – und zu Erich gewandt: You are still working on it ???? – Häääääähhhh – ich hör wohl nicht recht…
Ich reagiere schneller und sage „Yes – thank you“ – Erich ist derart perplex, dass er nicht antworten kann – danach brechen wir in Gelächter aus - also so was…..
Leicht „angedüdelet“ gehen wir „nach Hause“.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
11.08.2010
Nachts ein paar Regentropfen - Stark bedeckt – recht kühl
Wir gehen ins Café Gallery für Frühstück und Internet - erledigen ein paar Mails aber natürlich wieder längst nicht alle und sind immer noch in der “Bring-Schuld“.
Danach Besuch im Visitor Center, die haben eine sehr schöne Exhibition über das Leben hier oben.
Etwas einkaufen und zum Grossmarkt (wie Prodega – ja, nur einiges kleiner), da gibt es den „Arctic Char“ und Musk-Ox-Hackfleisch und –Tenderloin.
Diesen Fisch gibt es nur hier, regional und wir möchten gerne ein Stück Fisch mitnehmen.
Auf meine Frage an den Chef, ob das Tenderloin (Filet) auch „tender“ oder nur „loin“ sei, verzieht er sein Gesicht und meint, man müsse es schon gut kochen, also eher wie Leber = 2 Std. kochen und immer noch nicht gar – Ich lass es lieber – soviel Gas haben wir nicht…
Aber ein rechtes Stück Fisch kommt mit, den werde ich morgen filettieren und zum raschen Verzehr gut verpacken und auch ein Päckchen Musk-Ox Hackfleisch für Hamburger – da kann man nicht viel falsch machen.
So gegen 16:00 treten wir dann doch noch den Rückweg an und kommen zügig voran. Unterwegs, im Abstand von ca. 40 km treffen wir noch auf die diversen Radler-Gruppen von der Hochzeitsgesellschaft, die es heute auch bis Inuvik schafft.
Wir winken allen noch zu – Good Luck – und fahren weiter, einer grossen schwarzen Gewitterwand entgegen.
Glück gehabt – sie ist weiter östlich als wir und um ca. 20:30 sind wir wieder zurück auf dem „Nitainlaii Territorial Park“.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
12.08.2010
Nachts ein paar Regentropfen – tagsüber hellt es auf - es hat jetzt tagsüber nur noch um die 20°C
Wir wollen duschen und müssen den Host erst aufscheuchen, damit er uns die Showers öffnet aber schliesslich haben wir ja dafür bezahlt.
Danach drücke ich Erich wortlos die Autoschlüssel in die Hand – er kuckt mich an wie „e Trämli“ – Ja, Du hast gesagt, auf dem Rückweg fährst Du…
Also schön - ein paar Lehrrunden auf dem Campground gedreht und dann darf er mal beweisen, was er alles besser kann als ich – ja klar: Löcher treffen…
Im Zuckeltempo geht es ganz ordentlich und dann wird er auch mal übermütig und fährt sogar 50 – 60 Sachen.
Unterwegs sehen wir noch ein paar Schneehasen und Ptarmigans (Schneehuhn) – das ist so ein dummes Huhn, das haut sich selber freiwillig in die Pfanne.
Schon Saad hat uns gesagt, es wartet am Strassenrand, bis es überfahren wird. Na ja so ein Schneehasen-Ragôut oder Ptarmigan-Suppenhuhn wäre sicher lecker – aber ich stelle mir vor, wie ich das (zarte) Fleisch dann mühsam von den Knöchelchen löse und dann noch die Federn und Pelzstückchen – ptpf-ibäääh – also lassen wir die Tierchen lieber leben und machen einen Bogen um sie herum.
Und: YES HE DID IT – Erich ist die ersten 180 km gefahren !!!!!!!!!!
Zurück auf Eagle Plains für eine weitere Nacht, „metzge“ ich den inzwischen halbaufgetauten Fisch.
Kaum angefangen, habe ich alle Hände voll zu tun, Mücken abwehren und einen äusserst lästigen Whisky-Jack – nein - das ist ein Vogel…der frisst mir fast den Fisch weg.
Danch darf ich den Kühlschrank putzen, denn das Musk-Ox-Fleisch ist ebenfalls angetaut und die Verpackung hat ein Loch, dementsprechend ist auch die Schweinerei im Kühlschrank – alles voller Fleischsaft- igitt !!!
Ich habe nicht daran gedacht, das Zeug noch zusätzlich einzupacken – wieder mal selber schuld.
Nach getaner Arbeit gibt’s einen Schlummertrunk an der Bar und ich frage die Deutsche Bartenderin, wie das nun sei mit dem „…are you still working on it ?“ – Ja, das sei höflich und hier so üblich…wir Europäer sollen einfach nicht immer alles wörtlich übersetzen – aha – schon wieder etwas gelernt…..
Als sie neu hier war und noch nicht gut Englisch konnte, hat sie einen Gast an der Bar, der einen „Screw Driver“ wollte, in die Werkstatt nebenan geschickt, Werkzeug sei dort erhältlich…Also…
Gut – DAS wäre mir nun wiederum nicht passiert – ich habe immer einen Schraubenzieher bei mir ;-)
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
13.08.2010
Nachts heftiger Regen – gegen 13:00 hellt es auf
Erich nimmt seine 2.Etappe in Angriff und ich rede mir den Mund fusselig: FAHR NICHT SO WEIT REEECHTS…es hat scharfen, gebrochenen Splitt auf der Strasse und viele haben ihre Plattfüsse dort eingefangen. Ausserdem hat es „soft Shoulder“ – wir sind gewarnt worden. Schliesslich sage ich nichts mehr…und lass’ mich durch die Löcher rütteln ;-)
Bei Toyota heisst das: Toll Vati – Mutti hätte jetzt bestimmt gek…
Wildtiere sehen wir leider keine mehr – es ist so, als hätten wir alles gesehen und fahren nun nur noch nach Hause.
Auf dem Engineer Creek Campground machen wir nochmals einen Übernachtungshalt und morgen sind wir dann wieder in Dawson City
Und: YES HE DID IT AGAIN – Erich hat die Zweiten ca. 180 km geschafft !!!!!!!!!!
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
14.08.2010
Kühl, bedeckt – gegen Mittag sonniger und gegen Abend leicht bewölkt und in Dawson wieder 30°C
Vom Engineer Creek Campground bis zur Junction “km 0” fährt Erich auch noch die 3.Etappe, nochmals ca. 190 km.
Unterwegs sehen wir kein einziges Wildlife mehr – alle Tiere sind wie vom Erdboden verschluckt, als ob sie beleidigt oder traurig wären, dass wir schon wieder gehen.
Dafür treffen wir auf dem „Windy pass summit“ wieder einmal einen Berner und er bestätigt meine Frage, ob es wohl irgendwo ein Berner-Nest gäbe… J
Und obwohl ich nach der ersten Etappe den „Löffel“ hinschmeissen wollte (man erinnere sich – die Löcher mit Strasse drum herum), bin ich glücklich, es nicht getan zu haben.
Wir wollten die grandiose Kulisse, die diese Route bietet, keinesfalls missen..
An der Tankstelle bei „km 0“ treffen wir viele nochmals: Wendy mit Ihrem Bruder, die nun wiederum ca. 20 km Richtung Whitehorse eine Panne haben und zurück kommen mussten und nun hier auf Hilfe warten und die beiden „Outfitters“ von der Hochzeitsgesellschaft, die noch mit ihrem 3er Gespann (Pick up mit Box auf der Pritsche – geschlossener Anhänger – grosses Boot ) nach Whitehorse fahren wollen.
Wir pumpen noch unsere Reifen mit der eigenen Druckanlage wieder auf den üblichen Druck und fahren nach Dawson zum „Gold rush Campground“.
…und wir sind stolz, sagen zu können: „YES – WE MADE IT – the Dempster Hwy!!!
…und YES - Whitehorse ist für uns immer noch „on hold“, obwohl nur noch ca. 500 km weg – aber in der falschen Richtung
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
15.08.2010
Schön – sonnig – sehr warm
Wir „basteln“ UHU:
Waschen, Brot backen, Erich geht einkaufen – Zubehör für Bananencake, dann – endlich - Reisebericht fertig stellen und versenden, Wäsche zusammenlegen, Betten beziehen, Erich feilt und sägt an Installationen…
In der Laundry höre ich: …was choschtet so-n-e Laadig… - Ich bin ja nicht so und biete meine Hilfe an – werde ungläubig angekuckt, weil „das Mädchen“ nicht mit einer schweizerdeutschen Antwort gerechnet hat und erfahre, dass sie erst zu 8, danach zu 6 mittels eines selbstgezimmerten Flosses von Whitehorse den Yukon herunter und eben erst hier angekommen sind.
Im Ort ist heute „Mud Bug“ Event und es hat etliche saumässig laute „Käfer“ hier: Aufgemotzte alte Chläpf, denen man den Auspuff entfernt hat.
Irgendwo in der näheren Pampa liefern die sich eine Schlammschlacht. Glücklicherweise hören wir sie nur, wenn sie wieder zurückkommen – ohrenbetäubend – man versteht nichts mehr.
Allerdings hat’s uns heute Morgen schier durchs Dach gehauen – wir im Tiefschlaf und 2 m neben uns brettert eine dieser Kisten vorbei.
Heute gibt es Musk-Ox-Burger zum z’Nacht – sind gespannt, wie das schmeckt.
Zwischendurch komme nimmer mal wieder Leute, die sich nach unserem Fahrzeug erkundigen – einige sind derart unverfroren und fragen einfach: May I look inside…?
Wir werden demnächst Besichtigungsgebühren verlangen – wie andere auch ;-)
Ausserdem kommen noch 3 Markusse und 1 Peter aus dem Aargau (2x Töff und 2 im Toyota) Plauder…plauder…
Es ist unglaublich, die Schweiz ist so klein und hat nur ein paar Milliönchen Einwohner – aber alle sind hier…
Ok – Ox schmeckt etwas „rindiger“ als Rindfleisch, ist ziemlich staubtrocken, weil das Fleisch so fettarm und der Ox vielleicht auch schon so alt ist…aber ja – jetzt wissen wir’s.
Ich nehme den wievielten Anlauf zum Duschen ? Jedes Mal waren alle besetzt – jetzt hat’s Platz, dafür benötige ich zum Duschen einen „Token“ und der ist nur im Office erhältlich – und das schliesst um 9 p.m. – es ist zehn nach…Mist.
Also heize ich bei uns Wasser auf und geduscht wird zuhause – eine Wohltat nach der Hitze und - wir können wieder einmal „Cabrio“ schlafen – schööön.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
16.08.2010
Schön – sonnig – sehr warm
Bis wir alles auf aufgeräumt und wieder verstaut haben ist es schliesslich 11:30 – check out time wäre 11:00 – na ja nur 30’ überzogen – nicht weiter schlimm…
Dumpen – NWT Visitor Center den „Dempster-Pass" abgeben (wir haben alle Stempel und wollen schliesslich den Diamanten gewinnen.
Dann Frühstück im Café, wo wir schon mal waren und – treffen Franziska und Martin wieder, die eben vom „Top of the World“ zurückkommen – plauder…plauder…
Dann zum Visitor Center von Dawson City und – treffen die Markuse wieder – plauder…plauder…
Dann doch noch zum Visitor Center und – treffen Wendy wieder (man erinnere sich: die den Peel River runter gepaddelt ist und nun ne Panne hat) und…plauder…plauder…
Schliesslich schaffen wir es doch noch uns fahren so gegen 15:00 los – tanken – Gasflasche füllen und Erich will noch „Dredge # 4“ einen Besuch abstatten.
Um ca. 16:40 sind wir dort – 16:30 war die letzte Führung – grosse Enttäuschung, die man uns wohl ansieht.
Eine Rangerin erbarmt sich unser und gibt uns noch einen 10minütigen Abriss - im Schnelldurchlauf erhalten wir eine Privatführung – auch nicht schlecht.
Wir bedanken uns artig und punkt 17:00 wird das Office geschlossen.
Erich will nun auch noch zum Discovery Claim mit Interpretive Signs und bis wir uns schliesslich auf der Fähre von Dawson City über den Yukon zum Beginn des Top of the World Hwy befinden ist es 18:00.
Wenn wir uns anstrengen schaffen wir die ca. 100 km bis zum Grenzübergang CND/USA noch rechtzeitig – die schliessen um CND 20:00 / USA 21:00 (Zeitzone).
Ab der Fähre geht es sehr steil bergan – von ca. 400 m auf ca. 1100 m Höhe bei einer Strecke von ca. 15 km.
Unser Tuk-Tuk gerät ins schwitzen und zumeist im dritten Gang tuckern wir uns nach oben – und kurz vor dem Kochen sind wir dann auf der Höhe.
Nun geht es stetig auf und ab durch eine grandiose Landschaft mit einer enormen Weitsicht – wirklich „Top of the World“ – schade nur, dass es wieder so „diesig“ ist…
Um 20:50 USA-Zeit sind wir tatsächlich am Zoll. Wir müssen uns vor eine Scan-Einrichtung oder ähnliches stellen und warten. Man bekuckt uns mittels Feldstecher und nach einem Moment bekommen wir „grünes Licht“ und dürfen ca. 20 m vorfahren – wieder Stopp – Passports please – do you have alkohol – yes some bottles of wine for our own – do you have fruits – yes 3-4 bananas, 2-3 apples – ok drive your car around the corner..
Eine Beamtin kommt heraus mit 2 german shepherds – aber sie macht bloss Feierabend und schliesst das Gate.
Da wir nun mal hier sind, müssen die beiden anderen Überstunden schieben.
Ich entschuldige mich artig fürs (fast) zu spät kommen - wird nicht zur Kenntnis genommen.
Wohin wir wollen – ja Denali, Fairbanks, Anchorage und sonst wohin…wieder nach Kanada…
Ok – Mister: left index finger for fingerprint – right index finger for fingerprint – look into the camera –Passport Registrierung,,,
Ok – Madam: left index finger for fingerprint – right index finger for fingerprint – look into the camera –Passport Registrierung,,,
Dann werden die beiden weissen Karten des „Department of Homeland Security“ in den Pass geheftet und mit Stempel versehen – noch Stempel in Passport und auf Visum – USD$ 6.00 pro Person bezahlen (NUR in US Währung und cash) und wir dürfen passieren.
Nach uns wir das Gate wieder zugesperrt – definitiv Feierabend.
Meine schüchterne Frage, wo man ev. für die Nacht bleiben könnte (es gibt weit und breit keinen Campground) wird mit einem „..it’s up to you…“ beantwortet.
…und wir sind in den USA und nun – North to Alaska…!!!
Ein Passieren der Grenze ausserhalb der Öffnungszeiten wird strengstens geahndet – abgesehen davon, dass das Gelände überwacht wird und man die Kette am Gatter erst aufsprengen müsste – mit einem Fahrzeug sowieso unmöglich – zu Fuss vielleicht…
So gut wie die Strasse auf CND-Seite war, so schlecht ist sie in USA. Wir fahren und fahren und finden keinen einzigen Ausstellplatz oder Weg.
Die Strasse ist schlimmer als der Dempster auf dem ärgsten Stück und so hötterlen wir im dritten Gang langsam vorwärts.
Als Indikator für den Strassenzustand rumst oben auf dem Dach der Ersatzreifen.
Schliesslich sehen wir von ferne einen grösseren Abstellplatz – da steht aber schon einer mit einem kleinen Wohnwägelchen – einem alten Eriba ähnlich.
Wir fahren trotzdem zu und unser neuer Nachbar kommt im Pijama und Morgenmantel aus dem „Haus“ – plauder…plauder… I’ve seen you in Inuvik – Ja klar, wir sind nicht zu übersehen – aber wieder ein netter Zufall.
Er will morgen auch mit dem Convoy nach Tok. Der „Taylor Hwy.“ (Fortsetzung vom „Top of the World“) ist wegen Strassenarbeiten zufolge heftiger Unwetter (Strasse an mehreren Stellen weggespült) bis mindestens 31.08. nur im Convoy befahrbar: Von km 95 nach Chicken um 10:00 a.m. und um 2:00 p.m. und von Chicken nach km 95 um 8. a.m. und um 12:00 p.m.
Wir werden es wohl auf den 14:00 Convoy schaffen J
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
17.08.2010
Schön – sonnig – sehr warm
Falsch gedacht – wir stehen um 09:30 in der Schlange.
Wir haben früh genug Fahrzeuge gehört, die uns geweckt haben und ausserdem klopft unser fürsorglicher Nachbar an und fragt, ob wir wach seien – Ja vielen Dank - und angezogen und gewaschen sind wir auch schon ;-)
Pünktlich um 10:00 fährt der Convoy los – wir sind ca.10 Fahrzeuge, grössere und kleinere – vorne der Lotse und am Schluss der „Besenwagen“.
Von der Jack Wade Junction bis Chicken sind ca. 35 mls zu bewältigen. Auf und ab durch ziemlich „beschädigtes“ Gelände. Die Strasse führt grossenteils durch ein Bachbett, d.h. links und rechts der Strasse fliesst ein Bach und wenn diese dann zufolge Unwetter Wasser bringen, ist die Strasse weg…
So bereits zum dritten Mal passiert seit Anfang August.
Die Strecke ist eine einzige Baustelle und uns scheint, es ist eher Arbeitstherapie als echter Strassenbau. So wie gebaut wird, kann das niemals halten – beim nächsten Unwetter ist wieder alles weg.
Links und rechts an den Hängen sieht man auch immer wieder grössere oder kleinere Schrunden, verursacht durch Landslides.
P.S. 21.08:
Strasse wegen heftiger Unwetter erneut weg – unpassierbar und definitiv auf unabsehbare Zeit geschlossen – Wir hatten also unverschämtes Glück.
Wir kommen gut voran und um 11:30 sind wir in Chicken. Da gibt’s erstmal Lunch und was wohl ? Richtig – natürlich „Chicken“ und Fries und eine undefinierbare schwarze Brühe – wirklich – nennt sich Kaffee. In Kanada war er besser (wenn man so sagen darf), wenn auch durchsichtig dünn.
An der Kasse wird mein Blick auf einen Hinweis gelenkt, wie man sich beim Hiken verhalten soll, zwecks vermeiden von Bären-Kontakt:
Man solle Baer-Bells tragen (haben wir), damit die Bären einen schon von weitem hören und sich entfernen können, ausserdem solle man auf Baer-Droppings achten und Baer-Droppings erkenne man an den Baer-Bells J
Wir schauen uns den Ort noch an – der ist zweiteilig: Es gibt Town of Chicken, wo der Convoy endet und „Downtown Chicken“ – Bewohner: im Winter 6, im Sommer, mit Staff etc., Ca. 15 – 20.
„Chicken“ heisst übrigens „Chicken“, weil die Gründerväter des Ortes diesen eigentlich „Ptarmigan“ nennen wollten, da es so viele davon in dieser Gegend gab, aber keiner konnte das Wort buchstabieren – so blieb es bei „Chicken“.
Danach fahren wir durch unglaublich riesige Waldbrandgebiete – wo man hinschaut: Alles verbrannt.
Nur die Stämme der Black Firs u.ä stecken noch im Boden wie Zahnstocher, die man in Sand gesteckt hat und nach und nach fallen sie um.
Im Sommer 2004 fielen allein am „Taylor“ 1.3 Mio. acres Wald dem Feuer zum Opfer und die Strasse war für mehrere Tage geschlossen
Waldbrände sind nichts Aussergewöhnliches in Alaska und meistens durch Blitzschlag verursacht.
Im 2004 war es sehr heiss und trocken und es gab 707 !!! Feuer, was keine aussergewöhnlich hohe Anzahl ist.
Was hoch war, war die Zerstörungswut der Flammen: 6.385.496 acres Wald wurde vernichtet = the largest recorded fire season in recorded Alaska history.
Wohin man schaut nur verbranntes Land.
Was nun wieder langsam spriesst ist Fireweed, die erste Pflanze, die nach Feuer wieder wächst und blüht und Weiden und Birken.
Bis es wieder Nadelgehölz gibt dauert es viele Jahrzehnte wenn nicht Jahrhunderte, weil durch die kurzen Sommer, die Vegetationszeit auch nur kurz ist.
Um ca. 18:00 sind wir dann in Tok, pumpen auf einen Parkplatz die Reifen wieder ganz auf und gehen zum Visitor Center für Infos.
Auf dem „Gateway Salmon Bake & RV Park“ - gehört zu „Fast Eddy’s Restaurant“ - gibt’s „Time out“ für heute.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
18.08.2010
Regen – stark bewölkt – gegen Nachmittag etwas Sonne
Es regnet fast die ganze Nacht, es ist kalt und aufstehen macht keinen Spass.
Aussen hat es noch 6°, drinnen immerhin 13,6° - also schnell anziehen – geheizt wir nicht, wir sind schliesslich hart im Nehmen.
Aufräumen, duschen (sauber angenehm warm) und dann gibt es bei „Fast Eddy’s“ Restaurant Frühstück - Erstmals das obligate Glas eiskaltes Wasser, dann Coffee please – wieder diese undefinierbare schwarze Tunke ohne Geschmack und Eddy’s Combo: Für mich 2 Rühreier und eine gebratene Tranche so einer Art Kunst-Schinken, für Erich 2 Eier over easy mit bacon und jeweils 2 suppentellergrosse Sourdough Pancakes und Ahornsirup (meine ersten) – ich mag nicht alles fertig essen und gebe „Forfait“…
Danach Internet – Benzin preise checken. Bei Safeway und Fred Meyers kostet der Diesel so um die US$ 3.29 / gal. (Kurs aktuell: CHF- US$ 1.045 / CHF – CND 1.005)
Mails beantworten und dann fahren wir Richtung Delta Junction. Leider sieht man an den Ausstellplätzen überhaupt nichts – es regnet und ist neblig.
Kurz vor DJ kaufen wir noch bei „Delta Meat & Saussage Co.“ kaufen wir Reindeer-, Elk- und Buffalofleisch ein, tiefgekühlt – wir werden es nach und nach ausprobieren.
Ach DJ macht das Wetterein wenig auf und die Sonne wagt sich ein ganz klein wenig hervor gerade soviel, dass man an 2 -3 Ausstellplätzen ein paar Fotos machen kann von dem riesigen Bachbett des Tanana Rivers. Wir wissen nicht, ob der Fluss wegen des vielen Regens diese Farbe hat aber das Wasser ist eine grau-beige Brühe und unterscheidet sich nicht vom Sand in dem kilometerbreiten Bachbett. Darin hat es überall flache Sandbänke mit Baum- und Buschbestand und sogar Gras. Mit jedem neuen Hochwasser verändert sich die ganze Scenery auch wieder – vieles wird wegge-schwemmt und neues kommt dazu…
In der „Harding Lake State Recreation Area machen wir Halt und bleiben für die Nacht – wir sind die Einzigen.
Morgen fahren wir über North Pole nach Fairbanks…
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
19.08.2010
Stark bedeck
Wir schauen aus dem Fenster und beschliessen, es gemütlich zu nehmen.
Wir sind ganz alleine auf dem Campground, keiner macht Anstalten, uns zu vertreiben – also…..
Um 13:45 fahren wir dann auch los – trübes Wetter, langweilige Strecke auch Santa Village in North Pole macht mich nicht an – ich will nicht jetzt schon an Weihnachten erinnert werden…ausserdem haben wir in Basel am Spaalebärg den „Wanner“ – das reicht…
In Fairbanks besuchen wir das Visitor Center – ganz neu – sehr nett gemacht.
Wir wollen etwas wissen und wenden uns an einen Ranger, der uns sofort auf Deutsch anspricht – er hätte uns sprechen gehört – Deutsch ja - aber wir berichtigen: „Schwiizerdüütsch – Oooohhh ich habe ein paar Jahre in Zürich gelebt – ja, da kommen wir ungefähr her, aus Uster – ach, ich war in Wollishofen und danach in Bassersdorf – teaching English at Schneider Sprachschule…ach wie ist die Welt doch klein.
DER ist wirklich mal nett - nicht so stier und sauertöpfisch, wie die Alaskaner, die wir bisher angetroffen haben.
Irgendwie eigenartig – in Kanada war immer mal ein „Hello“ und ein freundliches Wort drin aber seit wir hier in Alaska sind – lauter „Grummler“ – mal sehen, wie’s wird.
Ich hoffe, die ersten Eindrücke relativieren sich gelegentlich.
Ich habe Hunger und im Internet finde ich heraus, dass es auch hier einen A&W gibt – Erich ist Feuer und Flamme und nix wie hin – Aber welche Enttäuschung: Kein Mama-, Uncle- oder Teenie-Burger und schon gar kein Grandpa-Burger L L L - Erich stehen die Tränen in den Augen…
Wir nehmen das, was es gibt und probieren den „Original Bacon-Cheese Burger“ but without cheese…
and Onion rings…aber alles ist nicht so wie in Canada und ich finde heraus (Google sei Dank), dass A&W Canada im 1972 an Unilever verkauft wurde und nichts mehr mit den anderen A&Ws zu tun hat – Aha – darum !
Wir fahren zu Safeway und gehen einkaufen.
Danach zum „Tanana Valley Campground and RV Park“ – Ja, ich weiss, wir sind etwas spät, ca. 8:30 p.m aber sooo unfreundlich müsste man uns nun auch wieder nicht empfangen – wir bekommen nicht mal den Schlüssel für die Restrooms – sollen wir morgen abholen – bis dahin müssen wir mit einem Toi-Toi-Häuschen vorlieb nehmen – doch, es ist sauber, aber trotzdem – den vollen Preis dürfen wir ja auch bezahlen…mit US$ 24.00 inkl. Elektrisch nicht eben günstig.
Ausserdem sollen wir uns mit dem Internet auf 15’ beschränken und Check out time ist 10:00 a.m. –rausgeschmissen werden wir auch noch mitten in der Nacht……. also so was……
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
20.08.2010
Bedeckt - gegen Mittag schön und warm
Wow - heute haben wir eine echte Fahrleistung erbracht – 28 km !!!
Nachdem unser freundlicher Gastgeber von gestern uns schliesslich um 10:15 los geworden ist – ich konnt’s mir nicht verkneifen, ihn zu fragen, woher sein Akzent komme – I have a Dschörmän Äggzent – aha, wusst ich’s doch – der Mann weigert sich aber standhaft, Deutsch zu sprechen – sind wir zu Creamer’s Field gefahren (Migratory Waterfowl refuge) und haben dort die derzeit täglich einfliegenden hunderte von Sandhill Cranes und Canada Geese beobachtet. Die Vögel sind auf dem Rückflug in ihre jeweiligen Winterquartiere. Sie kommen zum Teil aus Sibirien und ziehen teilweise bis hinunter zum Golf von Mexico. Derzeit ist erst der Anfang der Zugzeit – es werden noch Zehntausende folgen.
Das war ein Geschnatter und Geflatter und lustig und zugleich eindrücklich zu sehen.
Danach Safeway tanken. Dank unserer neu erstandenen Safeway-Memberkarte können wir mit Vergünstigung tanken und man kann beim Einkaufen sofort viel Geld sparen, wenn man die Karte an der Kasse vorzeigt. – es ist also ein „Sofort-Bonus“ und man muss nicht erst „kumulieren“. Member werden kann offenbar jeder, man bekommt die Karte direkt am Kundendienst und kann sie sofort einsetzen.
Nur zur Info: Wir haben gestern für US$ 125.00 eingekauft und schliesslich US$ 101.00 bezahlt –also
à Safeway Membercard highly recommended und - die Karte ist in ganz USA gültig
Wir werden herausfinden, ob es noch andere gibt, z.B. bei Fred Myers
Danach möchte ich meine Medis aufstocken, die mir langsam ausgehen. Bei Safeway Pharmacy als auch Wal*Mart erklärt man mir aber, dass mein Rezept aus der Schweiz hier nicht anerkannt ist und ich erst einen hiesigen Arzt aufsuchen müsse – ja klar, die möchten ja auch was verdienen…
Also zu „Fairbanks Urgent Care“ – Minor emergencies & general health - Walk-Ins welcome. Versuchen wir’s mal, ich bin ja nicht krank, zumindest nicht wirklich, benötige lediglich wieder Nachschub.
Es ist nicht mehr viel los und ich bin nach ein paar Minuten dran – Nein Medis können sie auch nicht abgeben ohne Arztkonsultation – Also grosser Papierkram, ich muss viel unterschreiben, Mailing Adresse und Telefonnummer in der Schweiz angeben – wozu auch immer, ich muss ja hier bezahlen: erstmals US$ 150.00, dann darf ich rein…
Die Assistentin stellt mich auf die Wage und stellt mir Fragen - Jetzt weiss ich wieder, dass ich immer noch zu dick bin, mein Blutdruck immer noch leicht erhöht ist und ich immer noch meine Medis benötige…
Wogegen ich was nehme, werde ich gefragt…und wann die Symptome aufgetreten sind, gegen, die ich die Medis nehme ???????
Schliesslich kommt dann nach ein paar Minuten eine netter junger Herr Doktor und fragt mich nochmals dasselbe J
Was wir so machen und wie unserer Reisepläne aussehen und er beneidet uns…
Schliesslich bekomme ich für jedes Medikament ein Rezept und damit ich nach 3 Monaten nicht schon wieder einen Arzt aufsuchen muss, stellt er mir alles doppelt aus – ist in ganz USA gültig.
Er meint, in Mexiko könne ich sie dann ev. direkt von Shelf eines Drug stores nehmen ;-)
Dann bin ich nach einer Zahlung von weiteren US$ 35.00 mit einem „Enjoy your holidays and have a safe trip“ draussen…ach ja – die Rückforderungsbelege oder was auch immer, werden an meine Kontaktadresse nach Luzern geschickt – irgendwie unglaublich kompliziert, das Ganze und ich blicke nicht durch…
Es ist schliesslich ca. 20:30 und wir fahren zum “Chena River State Campground“ – der Gastgeber von gestern sieht uns nicht wieder…
Kaum hier, schaute noch ein Platznachbar aus Basel !!! vorbei – SIE meinte: jetzt han-i doch miesse cho luege – mi Maa het gseit, es isch e Auti mit ere Ziircher-Nummere iinegfaahre – jeeeh – das seht jo us wie-n-e „Basler Drämmli“…und ich meine: Joo, nur s’Basilisggli fehlt no…
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
21.08.2010
schön und warm
Wow - wow Fahrleistung heut gegenüber gestern noch „gesteigert“: Ca. 15 km !
Die Basler-Nachbarn, mit denen wir gestern noch den ganzen Abend verplaudert haben klopfen um ca. 09:30 und wir speeden aus den Federn – haben ihnen ja gesagt, dass wir ab 09:00 ansprechbar wären.
Grosser Bluff – Katzenwäsche und dann kurzer Besuch bei ihnen –ihr „Haus“ anschauen.
Sie wollen weg und wir eigentlich auch.
…und - sie wollen uns „s’Drächeli“ wirklich besorgen, damit wir mit den Abziehbildli auf der Türe als BVB-Bus herumfahren können J
Bin gespannt, ob das wohl klappt.
Wir wollen zusammen packen und kommen mit anderen Nachbarn ins Gespräch: Thomas und Ulla aus der Nähe von Biberach, die lange in der Schweiz gearbeitet haben und nun eine Auszeit nehmen und auch nach Südamerika wollen.
Es ist schliesslich 15:30 h – ooops – und wir entscheiden uns zwangsläufig, noch einen Tag hier zu bleiben.
Es reicht gerade noch für einen kurzen Besuch des samstäglichen Farmers Market, wo wir 2 frische Zucchetti kaufen – ich habe Lust auf feines Zucchettigemüse.
Und was sehen wir dort auf dem Parkplatz stehen: Ein Füss-Mobil mit „FR“ Kennzeichen und „Bärchen“ auf den Seitenwänden und mit Axel und Elke als Besitzer. Wir wechseln ein paar Worte und sind überzeugt, uns auf dem Dalton morgen oder übermorgen wieder zu treffen.
Mal sehen, ob dem so ist J
Dann noch bei Wal*Mart meine Medis abholen – Es wir immer kurliger: Ich erhalte die Tabletten lose und einzeln abgezählt in einem Döschen und zum Stückpreis. Von einem haben sie nur noch 3 !!! Tabletten – die Restlichen 87 Stk. werden bestellt und sollen bis Montag hier sein.
Keine Verpackung in Schachtel, keine Blisterpackung, kein Beipackzettel, kein Aufdruck nur ein Aufkleber auf dem Döschen – ich komme mir vor wie in einem Entwicklungsland - ich muss einfach darauf vertrauen, dass ich das Richtige bekomme – Keine Kontrolle meinerseits möglich und SAU-teuer (ich muss ja cash bezahlen): US$ 258.00.
Am Montag kommen die restlichen dann auch nochmals dazu...
Ich frage mich, wie andere Langzeitreisende es machen, wenn sie ggf. Medikamente nachkaufen müssen.
Wir fahren zurück zum Campingplatz und ich bringe Ulla das bestellte Roggenmehl und gebe ihr die Hälfte des heute morgen angesetzten Sauerteiges, damit sie auch Sauerteigbrot backen können und nicht erst einen Ansatz „basteln“ müssen.
Mein Brot wird heute wieder einmal besonders guuuuuuuuuuuuut und ich freue mich auf das morgige Frühstück …
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
22.08.2010
schön und warm
Der Wetterbericht für „Denali NP“ bis Donnerstag ist gut und so möchten wir eigentlich anstatt auf den „Dalton Hwy.“ direkt in den „Denali“ – doch halt - geht ja nicht, ich muss morgen erst meine restlichen 87 von 90 Pillen abholen.
Frühstück mit frischem Brot ist auch verschoben – dafür verabschieden wir uns von den „Baslers“ und den „Schwoobe“ J und fahren zu „Alaskan Coffee Roasting Co.“ – da gibt es Kaffeeeeeeeeeeeee, der haut einen aus den Socken. Ich nehme einen „regular Brew“ (Schwarztee) mit 2 Shots of Espresso und aufgeschäumter heisser Milch – schlabber - und Erich einen 4fachen Espresso und nach dem ersten Schluck steht er neben dem Tisch J. Dazu eine Art „Flammekueche“, genannt „Alsace“ und zum Dessert ein Stück „Key Lime Pie“ – schlabber-schlabber…
Meine Fleischtasche kann man vergessen – grundsätzlich sicher nicht schlecht aber ich mag keinen Zimt in einer Fleischfüllung - Geschmackssache eben…
Da wir sowieso bis morgen warten müssen, fahren wir zur „Large Animal Research Station“, zur Uni gehörend und sehen „härzige“ Musk Öxli, Caribüüli und Reindeers und nehmen an einer Führung teil..
Musk Oxen gehören, im Widerspruch zum Namen, zur Familie der Schafe und wurden ursprünglich hier angesiedelt wegen der Wolle.
Unter ihrem langen Zottelpelz haben sie eine ganz feine Unterwolle, feiner als Alpaka, die ihnen im Frühjahr, anlässlich des Fellwechsels ausgekämmt wird.
Ein Tier gibt ca. 2 – 2.5 kg Wolle und die wird verkauft zum derzeitigen Rohpreis von US$ 25.00/oz (28 gr) !
Die Haare werden zu einer kuschelweichen Wolle versponnen und durch „Natives“ in Handarbeit verstrickt zu unglaublich weichen Schals oder Mützen etc…
Ich habe mir keine gekauft, da ich keine Kappen trage und die Sachen schon sehr teuer sind.
Danach fahren wir zu Wal*Mart – Erich sucht für sein Garmin immer noch USA Maps aber die sind in USA offenbar nirgends zu finden – so auch nicht bei Wal*Mart – man schickt uns wieder einmal von Pontius zu Pilatus, u. a. auch zu „Sportsman Warehouse“ – auch keine Maps, dafür aber Teva-Sandalen, die ich schon lange suche. Ich finde 2 Paar, die ich gerne hätte, nehme sie mit zur Kasse, frage die Kassiererin: May I leave this here ? I just have to look for my husband, he gets the money ;-)
Yes, sure, of course…Keine 2 Minuten später sind wir an der Kasse und wollen zahlen – keine Schuhe mehr da – die selbe Kassiererin schaut mich an wie „e Trämli“ und geht schliesslich zur Schuhabteilung – kommt selbstverständlich ohne Schuhe wieder zurück, wendet sich an mich und meint: Oh, somebody grabbed them, thinking you don’t want them anymore…Sorry…
Sie macht keinerlei Anstalten die Schuhe wieder zu holen – nur „sorry“ – wir schauen uns verdutzt an und meinen dann halt auch nur „sorry“ und gehen - selbstverständlich ohne Schuhe – sollen die doch auf ihren Schuhen hocken bleiben bis sie grau sind...
Ich muss schon sagen, nach unseren bisherigen Erfahrungen wird Freundlichkeit und Kundendienst hier klein aber wirklich sehr klein geschrieben…
Man gewinnt den Eindruck, hier herrsche „Kunde droht mit Auftrag“ Mentalität, man kann das Desinteresse physisch spüren...
Die Leute haben keine Ahnung, von den Produkten, die sie verkaufen. Eine Verkäuferin musste eine Kollegin holen, die ihr zeigen musste, wie man mit einer Schere ein Stück plastifiziertes Tischtuch abschneidet – kein Witz – oder doch – eigentlich ein grosser Witz…
…und ich muss darauf vertrauen, dass in meinen Medikamenten-Döschen das Richtige drin ist…L
Sorry to say…Wir wundern und fragen uns, wo die Freundlichkeit der 80iger/90igerJahre abgeblieben ist…
Anlässlich dieser Lach-Heul-Nummern genehmigen wir uns zum Trost, einen Besuch beim „Salmon Bake“ Restaurant (neben/im Pioneer Park) – all you can eat für US$ 31.00/Pers.– am Eingang zu bezahlen + separat zahlbar alkoholische Getränke.
Es gibt ein Salatbüffet mit Cesar’s-Salad, Pasta-, Kartoffel- und gemischte Bohnen-Salat – Salmon auf dem Holzfeuer gegrillt, Cod- und Halibut-Nuggets mit Tartar- und Cocktail-Sauce und schliesslich noch ein exzellentes Prime-Rib, ebenfalls auf dem Feuer gegart. Auf das Dessert (Biskuit mit div Toppings- und Blueberry-Apfel-Kompott verzichten wir – es war gut - es war reichlich…
…und fahren zum „Wal*Mart Campground“ zum Übernachten
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
23.08.2010
schön und warm
9.30 a.m. klopft uns wieder einmal jemand aus den Federn – es sind Axel und Elke mit ihrem „Bärli-Füss-Mobil“. Sie haben auch auf dem „Wal*Mart Campground“ übernachtet und uns gesehen.
Schnäder-schnäder etwa 2 Std. lang. Dann fahren sie zum Waschen und Einkaufen und morgen den Dalton hoch – schade, dass wir nicht noch einen Tag bleiben – es gäbe sicher noch Etliches zu tratschen ;-)
Wir versprechen uns, gegenseitig in Kontakt zu bleiben und verabschieden uns.
Meine Medis sind natürlich noch nicht bei Wal*Mart – sie haben sie erst heute bestellt – wen wundert’s. Bestellung hier ge-cancelled, werden bei Wal*Mart in Anchorage nachfragen, die sind alle vernetzt und das soll offenbar auch funktionieren – wir werden sehen.
Bei Sports Authority bekomme ich dann doch noch meine „Tevas“ und Erich bei „Beaver Sport“ seine USA Maps fürs Garmin und dann geht’s zum Frühstück zu – ja wohin wohl ? – genau - zur „Alaskan Coffee…“ J - den Key Lime Pie nehmen wir mit - für später…
Dann los – zurück nach Delta Junction und weiter auf die „4“, den „Richardson Hwy“. Durch wieder einmal eine grandiose Landschaft. Die ersten schneebedeckten Berge kommen näher, die ersten Gletscher – wir fahren im Abendlicht, so ca. 18:00 bis ca. 20:00 – die Sonne taucht die Landschaft in ein unglaublich weiches, bereits herbstliches Licht – lange Schatten.
Nach dem „Isabel Pass“, bei “Water’s Edge Cottages“ am „Summit Lake“ stellen wir uns auf den Campground für „self-contained-only motorhomes“ - und – na ja der Tag darf nicht friedlich ausklingen – in unserem „Wohnhaus“ stinkt es gottserbärmlich nach Fisch – offenbar ist, ohne dass ich es bemerkt hätte, aus den vorgestern verspeisten „Tiefkühl-Kingcrab-legs“ Auftauwasser aus dem Beutel geflossen und nun „fischelt“ es jetzt so wunderbar vor sich hin – heute Morgen war noch nichts zu riechen – aber heute Abend – grüss Gott…
Also erstmal KS ausräumen, Essigwasser anmachen, alles gründlich auswaschen und hoffen, dass ich alles erwischt habe und von der Sosse nichts unter den KS gelaufen ist – sonst „Prost Nägeli“…
Als Entschädigung für den Ärger gibt’s „…on Summit Lake a breathtaking view“.
P.S.: Erich fährt heute wieder einmal ca. 150 mls. !
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
24.08.2010
schön und kühl und sehr windig
Um ca. 06:00 hat es –2.6°C – brrrrrrrrrrrr-schlotter – und ich verkrieche mich nochmals ins warme Bett.
Bei unserem Gastgeber dürfen wir duschen und bekommen einen frisch gebrühten Kaffee. Wir plaudern noch ein wenig über Gott und die Welt und wir haben den Eindruck, dass er ganz gerne etwas Gesellschaft hat, da er seit 2 Jahren verwitwet ist. Er versucht sein Grundeigentum zu verkaufen, nicht ganz feiwillig, es ist ihm zu gross für nur noch eine Person und man merkt auch, das eine weibliche Hand fehlt.
Wir verabschieden uns und fahren Richtung Paxson und dort auf die „8“ den „Denali Hwy“ – was für eine „awful road“ – in „The Milepost“ der „Bibel“ des Alaska-Reisenden steht immer mal wieder: “Watch for frost heaves, watch for potholes, slow for rough road, watch for washboard and washouts, watch for soft shoulder… - die ganze Strecke ist alles zusammen…mit etwas Strasse dazwischen und um das Ganze noch zu verschlimmbessern, wird streckenweise „gegradert“, d.h. ein Grader rauht eine rechte Strecke auf und reisst damit alle grossen und kleinen Steine aus der festgefahrenen Oberfläche – man hat das Gefühl man fährt in einem Bachbett. Für eine Strecke von gerade mal 95 mls (ca. 150 km) benötigen wir ca. 5 Std. !
Das heisst, Erich hatte diesmal das Vergnügen.
Allerdings entschädigt die Kulisse, durch die wir fahren – einfach atemberaubend und das Spiel von Licht und Schatten ist wieder einmal unbeschreiblich – die snow capped mountains kommen in Sicht, die Gletscher….
Wildlife sehen wir auch heute leider keines, ausser einem etwas verschreckten Caribou, mitten auf der Strasse, das uns immer wieder einmal anschaut, ein paar Bocksprünge macht, uns wieder ankuckt, wieder ein paar Sprünge und schliesslich davon stakst und im Gebüsch verschwindet.
Bei „Mile P 94.5“ biegen wir nach rechts ab: „…short road leading to parking areas above pond with expansive views, primitive campgrounds…” Die View ist wirklich “expansive” – einfach grandios.
Entlang der Alaska Range stauen sich Regenwolken und ein wunderschöner bunter Regenbogen berührt ein paar Meter vor uns den Boden – nein – den Korb mit Gold finden wir nicht…
Wir sitzen einfach nur hier, schauen aus dem Fenster und staunen…
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
25.08.2010
schön, kühl, windig
Der Wind pfeift so richtig über die offene, hügelige Tundra hier oben auf der Höhe – und Erich ist erkältet und schnieft…
Schweren Herzens verlassen wir den schönen Platz – vielleicht kommen wir einmal wieder…???
Kurz vor dem Einbiegen in den Hwy laufen uns noch ein paar „Chickens“ über den Weg – ein Grüppchen Ptarmigans will von links nach rechts – sie haben bereits den Ansatz zum weissen Gefieder – der Winter kommt näher...
Für de restlichen ca. 35 mls benötigen wir nochmals gute 2 Stunden.
Die Strasse ist katastrophal aber die Scenery ist einfach umwerfend…
Kurz vor Ende des „Denali Hwy“, bei Milepost P122.2 und nochmals bei P128.2, sehen wir IHN dann endlich: Den Grossen – den DENALI – allerdings ziemlich in Wolken aber immerhin….
Ich weigere mich standhaft „IHN“ Mount McKinley zu nennen – was soll so ein „man made“ Name mit einem so urtümlichen, gewaltigen Naturmonument – ziemlich überheblich und anmassend – finde ich ;-)
Da ist doch der Name Denali (Der Grosse, der Mächtige), den ihm die Native Athabascans verpasst haben, treffender und ausserdem wurde der ganze Park 1980 in „Denali National Park and Preserve“ umbenannt – nichts mehr von „McKinley“.
Heutzutage kann man nur 15 mls in den Park hineinfahren, der ganze restliche Park ist nur mit Bussen zugänglich, um den unkontrollierten Tourismus einzudämmen und die Tierwelt zu schützen.
Will man auf den einzigen für Fahrzeuge zugänglichen Campground, muss man reservieren und man benötigt ein Permit – die wenigen Plätze sind schnell ausgebucht. Ausserdem ist ein Minimum-Stay von 3 Tagen obligatorisch und man darf max. 14 Tage bleiben.
Also buchen wir vorerst einmal 2 Nächte auf dem „Riley Creek Campground“ (der Einzige mit Vacancies) für heute und morgen und eine Bustour für morgen - Pic-Nic ist mitzubringen.
Ich hoffe, Erich ist bis morgen soweit wieder kuriert, denn für Freitag bis Sonntag ist Regen angesagt.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
26.08.2010
schön, bis Mittag wolkenlos, NM leicht bewölkt
Um 8:30 sind wir auf, Erich schnieft und schnaubt und pflegt sich noch ein wenig und ich mache Schnittchen.
Wir packen den Rucksack und lassen uns mit dem Shuttle-Bus zum „Wilderness Access Center“ fahren. Dort gibt es einen Kaffee und ein Sandwich zum Frühstück und um 11:00 geht’s los. Unser Fahrer heisst Keith und wird uns den ganzen Tag begleiten – es ist ein 8-Stunden Ausflug.
Wir sind nur 16 Fahrgäste und haben somit viel Platz im Bus.
Es ist wieder einmal eine Bilderbuch-Landschaft, durch die wir kutschiert werden und rasch wird alles herbstlich bunt – rot und gelb bis violett in allen Schattierungen.
Als erstes kriegen wir 2 Moose beim Frühstück zu sehen – leider zu weit weg für ein Foto – also nur kucken.
Unterwegs gibt es an diversen Stellen „Hüsli-Stop“ und an den Backcountry Campgrounds werden weitere Fahrgäste aufgepickt – und wen treffen wir bei der „Teklanika“-Haltestelle wieder ? – Die beiden „Baasler“. Sie sind vorgestern angekommen und wollen nun 2 Wochen bleiben – sie sind schon zum 8ten Mal in dem Park und offenbar immer wieder fasziniert.
Und wir haben riesiges Glück – wir treffen die „Big five“ alle an: Moose – Grizzli (wir sehen viele fressen – aber leider auch zu weit weg für Fotos), ebenso die Caribous - aaaber unmittelbar nahe sehen wir Dall Sheeps und - den WOLF, das Tier, das man offenbar wirklich nur mit viel Glück sieht und wir freuen uns natürlich riesig darüber.
Bei unserer Ziel-Destination „Eielson“ erhaschen wir noch einen Blick auf den Denali aber nur der untere Teil ist sichtbar, der Rest versteckt sich – wie offenbar meistens – erhaben in Wolken.
Nach einem halbstündigen Aufenthalt geht es wieder zurück und wieder gibt es Grizzlies, Dall-Sheeps, einen Schneeschuh-Hasen, Ground Squirrels und Ptarmigans zu sehen und wie als krönender Abschluss noch 2 riesige Elchbullen mit ungeheuren Schaufeln – ich stell mir das auf meinem Kopf vor – aber wir Frauen (ausser bei den Caribous – die sind gleichberechtigt) bekommen ja keine Hörner aufgesetzt …
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
27.08.2010
REGEN !!!
Es regnet praktisch die ganze Nacht. Wir gehen nochmals ins Visitor Center für den aktuellen Wetterbericht: Nach wie vor schlecht bis mindestens nächsten Donnerstag – Schade.
Also gibt’s im Restaurant einen Kaffee und wieder einmal etwas zu lachen…
Am „Kaffee-Schalter“ hängt ein Zettel mit ungefähr folgendem Inhalt: Bitte helfen Sie mit, die Umwelt zu schonen, trinken sie ihren Kaffee aus einem wieder verwendbaren Mug (anstatt Kartonbecher).
Bloss - kein Mensch tut das.
Ich gehe zur Kasse (Vorauszahlung) und frage erstmals, wie viel Inhalt die Mugs haben (es gibt 2 Grössen Kaffee: 12 oder 16 oz) – ungläubiges mich ankucken ????????? - Ja, doch, ich möchte meinen Latte in einem Mug – Ja in einem solchen, dort drüben auf der Espresso-Maschine ? – Ja, genau in eben einem solchen…- Ok, kostet US$ 3.25…
…und ich verstehe weder einmal gar nichts mehr und wundere mich nur:
Hat die Kassiererin nun nicht gewusst, wie viel Inhalt die Tasse hat und mir einfach nur die „Kleine“ verrechnet oder hat sie einfach nur gewusst, dass ein Mug US$ 3.25 kostet. – „offiziell“ weiss ich immer noch nicht, ob ich nun einen Kleinen oder einen Grossen erhalten habe…
Erich möchte einen „Borealis Burger“ – die Tante schaut ihn fragend an – ok, noch einmal zum Mitschreiben: einen „Borealis-Burger“ please – immer noch Bahnhof – Erich zeigt auf die Tafel und sagt „Nr. 1“ und fragt: how do you pronounce this ? (oder rede ich so unklar) ?
Und sie muss tatsächlich ihre Kollegin fragen, wie man das ausspricht…
Wir schütteln immer wieder den Kopf über das Bildungs-Niveau und das spürbare Desinteresse, das die Leute an den Tag legen.
Und dann will Erich auch noch einen „Americano“ – das ist hier der dünne Schwarztee-Kaffee mit einem Schott Espresso – und alles in einem Mug…
Schliesslich fahren wir friedlich und im Regen Richtung Anchorage und sehen für einmal „fourty shades of grey…“
An einer Baustelle, die Strasse wird auf ca. 12 mls neu gemacht, wundern wir uns auch wieder einmal über die Strassenbau-Methoden und über die 2-beinigen „Verkehrssignale“.
Das war vor 20 Jahren schon so: da stehen (überwiegend) Frauen im orangen oder knallgelben Sicherheits-Tenue mit „Stop“- und „Slow“-Tafel in der Hand den ganzen Tag auf der Strasse und regeln den Verkehr, indem sie die Tafel mal so und mal so umdrehen. Offenbar ist das Personal immer noch billiger, als eine Ampel-Anlage – Das war übrigens auch in Kanada so..
Ca. 25 mls vor Anchorage stellen wir uns auf „Bobby’s RV Park“ und gehen schräg gegenüber, im „Bella Vista“ Restaurant essen: Mediterranian Seafood Platter (Halibut-Würfelchen, Scalops-Scheibchen und butterflied Shrimps, Crevetten und Champignons und Spinat an einer seeeeeehr dicken Rahmsauce) dazu eine Flasche Wein und griechische Background-Musik – ganz nett und gut.
Es war einmal etwas anderes als immer diese Steaks und Hamburgers and Hamburgers und Steaks aber wie üblich zuviel und ich gebe fast die ganze Sauce zurück – viel zu „maschtig“ und picke nur „das Gemüse“ heraus.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
28.08.2010
REGEN !!!
Nachdem ich gestern ein Brot gebacken habe, backe ich heute noch einen Bananencake – schliesslich müssen wir die teuer bezahlten „hook-ups“ auch möglichst ausnutzen ;-)
Geduscht wird wieder einmal zu Hause, da der Platz über keine Duschen verfügt. Das macht aber nichts, das Wasser heizen wir auch elektrisch auf und gleichzeitig wird unser Haus ein wenig aufgewärmt.
Ausserdem habe ich ab sofort einen neuen Job: Erich bekommt den ersten Haarschnitt verpasst J
Irgendwie müssen wir ja Geld sparen und ob ich ihm seine Frise gratis verschneide oder ein Frisör in Anchorage für teures Geld – was soll’s – mach’ ich es eben selber und verdiene mir erst noch mein Sagg-Geld …
Er darf dann dafür bei mir „hinten herum“ gerade absäbeln...
Die Regenwolken hängen sehr tief und trotzdem trifft man viele Autofahrer an, die offenbar der Meinung sind, wenn sie das Licht nicht einschalten sparen sie Treibstoff – und man muss höllisch aufpassen, denn ob helles oder dunkles Fahrzeug – man sieht sie kaum – sie werden einfach von der Milchsuppe verschluckt.…und es regnet heute wirklich nur einmal.
So um 13:30 fahren wir dann in strömendem Regen nach Anchorage hinein und gehen ins Visitor Center. Wir werden von einer netten Dame mit Infos eingedeckt, bis uns der Kopf raucht. Danach noch ins „Alaskan Visitor Center“ für Infos wegen einer Schiffsreise von Skagway nach Prinz Rupert.
Das würde uns US$ 1'350.00 kosten und das sind wir nur bereit aufzuwerfen, wenn das Wetter besser wird. Die „Inland Passage“ soll allerdings sehr schön sein.
Auf dem gratis „Wal*Mart Campground“ bei der „Dimond Mall“ wollen wir weiter Geld sparen - schliesslich ist die Fähre teuer ;-)
Als Gegengeschäft hole ich meine restliche 87 Tabletten ab und zahle dafür satte US$ 359.00 !!! – von wegen Gratis-Campground…L
Mal sehen, ob ich wenigstens einen Teil der Kosten einmal von der KK zurück erstattet kriege.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
29.08.2010
bewölkt –sonnig – kühl
Schön, dass wir gestern „sparen“ konnten J
Wir tuckern im Augenblick in Anchorage rum, da wir morgen zu "Freightliner" wollen - Ölwechsel, abschmieren, Räder austauschen und halt den empfohlenen Unterhalt nach nun mehr ca. 20'000 km, seit wir den "Mogge" haben.
Erich geht es wieder deutlich besser, dafür kratzt es mich im Halserl...
In Anchorage gibt es gerade mal 2 RV-Parks und wir haben den für unser morgiges Vorhaben next gelegenen gewählt: den "Creekwood Inn" (beide liegen an stark befahrenen Strassen, daher Hans was Heiri) – aber ein unverschämter Nepp: US$ 43.00 !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!! für nichts - ja gut "full hook-up" und WiFi. Die Sanitärs stehen im reziproken Verhältnis zum Preis - Sauerei - aber nach 3 Regentagen, benötigen wir Elektrisch. Im Augenblick scheint zwar die Sonne, wir wissen aber nicht für wie lange - und der Wetterbericht für nächste Woche ist schlecht.
à Creekwood Inn NOT recommended LL LL
Wir haben gut daran getan, gestern auf dem Wal*Mart Campground zu übernachten, das halbiert uns zumindest die Übernachtungskosten ;-)
Und auswärts essen ist für heute gestrichen - Sparprogramm ist angesagt: Reindeer-Burger und was dazu...
…und Erich bekommt länger als geplant „Coupe Maison“ verpasst J
Wir müssen sowieso bald wieder aus der "Zivilisation" raus - seitdem wir uns die vergangenen gut 2 Monate in wenig besiedeltem Gebiet aufgehalten haben, gefällt es uns in der "Grossstadt" gar nicht mehr - zuviel Trubel :-)
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
30.08.2010
bewölkt –grossenteils sonnig – kühl
Wir cruisen durch Anchorage – ich glaube, wir sind mittlerweile stadtbekannt.
Zuerst zu Freightliner für einen Termin (wir kriegen Bescheid), danach zu TDS (Tire Distribution Sytems), die Räder ummontieren, dann zu Subway zum Frühstück, dann zu REI, einem grossen Sportartikel-Geschäft, dann zum anderen Wal*Mart (checken für Übernachtung), wieder runter zur „Dimond Mall“ - Erichs gestern bei „Sport Authority“ gekauften Schuhe zurück geben, da er bei „Sportsmans“ bessere gefunden hat ;-)….
Damit wird es auch irgendwie Abend und wir wollen bei „Haru Sushi“ essen gehen.
Danach rüber zu unserem ersten Wal“Mart Platz – dort kommt uns im Galopp ein älterer „Bartli“ entgegen - der wohnt in einem richtigen Holz-Häuschen, das er auf einen Kleinlaster montiert hat - neet J
Er ist Photograph und reist zusammen mit seiner Frau schon seit über 30 Jahren in der Weltgeschichte herum.
Wir plaudern fast eine Stunde, d.h. er plaudert und erzählt uns viel, dass die Reiserei in Mexico und Mittelamerika immer gefährlicher würde und dass er nächstes Jahr mit Seabridge nach Europa verschiffen möchte und dann auch noch Marokko bereisen will.
Von ihm erfahren wir auch, dass es auf diesem Wal*Mart PP eigentlich nicht mehr erlaubt sei zu übernachten – Aha – darum hat letztes Mal die Security alle 10 Minuten Präsenz gezeigt.
Höflich wie wir nun mal sind, gehen wir fragen und erfahren, dass das City Law sei und verboten – Wal*Mart würde gebüsst, wenn er es weiterhin tolerieren würde.
Wo wir denn bleiben könnten, fragen wir und als logische Antwort erfahren wir, dass wir es gegenüber, bei Sport Authorty / McDoof versuchen sollen – Aha so viel zur Logik mit „City Law“.
Also trollen wir uns über die Strasse und stellen uns zu einigen anderen und haben erst noch einen einigermassen guten „Hot spot“ von McDonalds.
Ob wir hier nochmals bei Wal*Mart einkaufen, ist fraglich – wohl eher nicht…
Antwort von der Garage habe ich bisher noch keine – bin gespannt, wie viel Zeit wir unnütz verbraten...
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.
31.08.2010
bewölkt –wenig sonnig – trocken
Offenbar ist eine Husten-Epidemie ausgebrochen - kaum einer hustet nicht und statt mit „Hey folks“ oder so, begrüsst zu werden, wird man erst mal „angebellt“
Und nun bin ich saumässig erkältet (Erich hat dieses „Thema“ soweit abgehakt)
Ja doch, ich seuche mich rum – und ja tatsächlich bei Wal*Mart habe ich – „Wer hätt’s erfunde ? Die Schweizer…“ - Richtig - „Ricola“-Täfeli gefunden und die löse ich nun so 3 - 4 Stk in heissem Wasser auf und trinke sie als Brusttee…
…und der Faulenzertag kommt schon nicht ganz ungelegen und doch habe ich genug vom herum hocken - Den ganzen Tag auf dem PP vor „Sports Authority“ unserem gestrigen Campingplatz und „compjüterlen“ – unsäglich mühsam, denn immer wieder fliegen wir beim McDonalds Hot Spot raus – niedrige Leistung und, wer weiss, vielleicht werden wir „beobachtet“ ;-)
Zu unserer Verteidigung, dass wir nicht nur gratis surfen: Wir haben heute Frühstück bei McDoof geholt – jahwoll !
Der Garage-Heini meldet sich heute den ganzen Tag nicht, obwohl gestern versprochen und als wir anrufen, hören wir, er sei in den Feierabend gegangen und wir sollen doch morgen wieder anrufen – soviel zur Zuverlässigkeit - und denkste – Kunde droht NICHT mit Auftrag, wir machen uns vom Acker und lassen den Ölwechsel dann bei Canadian Tire in Whitehorse machen und den Rest bei Hans Mross, in Langley.
Wir werden versuchen, ihn aus Canada anzurufen, sobald wir wieder über der Grenze sind. Die „Schwerarbeit“ (Reifen ummontieren) ist ja bereits erledigt.
Ich habe mir die Anchorage-Campgrounds ergoogelt und ich muss schon sagen – damit liegt’s im Argen.
Die wenigen Ratings sind überwiegend schlecht, einige Campings sind inzwischen geschlossen „for good“ und die zwei, die es noch gibt sind sehr teuer und dafür in schlechtem bis verlottertem Zustand. Die offenbar Langzeitcamper auf diesen Plätzen (keine Ahnung, was die für Special Rates zahlen – aber sicher keine US$ 43.00 pro Nacht), haben einen unglaublichen „Junk Yard“ um ihre „Hütten“ herum – kein Wunder also, dass alle Camper bei Wal*Mart, Sports Authority oder Fred Meyer stehen…
Irgendwie verstehen wir diese „Stadt-Politik“ nicht.
Wir bewegen uns zu einem Fred Meyer und auf meine Anfrage hin, erhalten wir problemlos die Erlaubnis, über Nacht zu bleiben. Wir sollen uns bloss etwas vom Hauptgebäude entfernt hinstellen.
Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.