Von Anchorage (AK/USA) nach Osoyoos (BC/CND)

01.09. - 30.09.2010

Anchorage - „Matanuska Glacier Park“ – Glennallen – “Lake Creek Yukon government campground” - „Takhini Hotsprings“ – Whitehorse - „Dease River Crossing“ - „Bell II Crossing“ – Hyder – Hazelton – Smithers – Telkwa - Prince George - „Robson Meadows Campground“- Jasper – Lake Louise - Revelstoke – Vernon - „Bear Creek Prov. Park“ – Kelowna - „Faseux Lake PP“ - Osoyoss

 

Unsere  Route für diesen Monat auf GoogleMaps.

 

01.09.2010

 

bewölkt – wenig sonnig – trocken

 

Da wir auch heute von der Garagen nichts gehört haben verlassen wir Anchorage definitiv und fahren, nachdem wir noch getankt haben und einem NAPA-Autozubehör-Shop erfolglos einen Besuch abgestattet haben, über Palmer in den „Matanuska Glacier Park“. Da kann man bis auf ein paar Meter an den Gletscherfuss fahren, dort übernachten und einen Hike ganz an den Geltscher machen. Das dann morgen…

Wir sollen auf dem markierten Trail bleiben und den Short Cut meiden, da hätte es Sand der reagiere wie „Quick Sand“ und man könne bis zur Taille einsinken und stecken bleiben. Dann müsse man mit Seilen geborgen werden – it’s not fun…

Es gibt aber immer wieder welche, die solchen Aussagen keinen Glauben schenken und es unbedingt selber ausprobieren müssen – selber gesehen – aber sie hatten Glück…

Schliesslich sind wir gerade mal 2 RV’s die hier übernachten – auch schön – nicht ganz einsam aber doch…

Für ein paar Fotos kurz vor Sonnenuntergang reicht es gerade noch und so gegen 08:00 p.m. fängt es an zu regnen und man sieht kaum noch was, die Wolken hängen derart tief.

Da es keine eigentliche “Check out time“ gibt, wir aber spätesten um 09:00 p.m. den Park verlassen müssen, werden wir unsere Erkältung morgen gründlich kurieren und ausschlafen und faulenzen.

Bei einer Park Entrance fee von US$ 15.00 für Seniors (also Erich) und 20.00 für non Senior (also ich) und einer Campground-Gebühr von weiteren 15.00 für TOI-TOI-Benutzung und schöne Aussicht, werden wir uns das also erlauben…

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

 

 

02.09.2010

 

bewölkt – wenig sonnig – trocken

 

Am Morgen ist schönes Wetter und unser Nachbar muss uns schon früh verlassen haben, jedenfalls ist er nicht mehr da.

Es geht uns beiden etwas besser aber wir gehen es trotzdem gemächlich an, keiner vertreibt uns und so gibt es so um 11:00 erstmal z’Morge - draussen am Holztisch, in der Sonne mit Sicht auf den Gletscher.

Nach und nach kommen Leute, die den Hike machen wollen aber auch Tourengänger mit Ausrüstung und Guide die auf den Gletscher wollen.

Wir räumen gemütlich alles zusammen und gehen dann auch noch zum Eis hin. Ich hab mich noch nie auf einer Gletschermoräne bewegt und bin etwas enttäuscht: Nur Geröll, Sand, „Dreck“, Schlick, Gravel, groben und feinen Kies, riesige Findlinge, kleine Steinbrocken, abgeschliffene runde und kantige…

Aber das ist offenbar so, das Gletschereis ist zu einem grossen Teil mit einem schwarzen „Überzug“ bedeckt – es sieht aus, als ob kleine Jungs mit Baggern wie in einem riesigen Sandkasten alles umgewühlt hätten.

Das Eis muss eine enorme Kraft haben, das ganze Gestein umwälzen zu können.

Nichts „Schönes“, nichts „Malerisches“ aber imposant und eindrücklich…

So gegen 15:00 machen wir uns auf den Weg Richtung Glennallen –Tok und kurz hinter Glennallen stellen wir uns auf den „Dry Creek Campground“ in der gleichnamigen State Recreation Site.

Eigentlich wollten wir zum „Northern Nights Campground & RV Park aber als wir die Preise gesehen haben, war Boykott angesagt. Wir sind, nach den vergangenen Erfahrungen in Anchorage, nicht mehr bereit für einen Campground US$ 30.00 und für eine 7minütige Shower nochmals US$ 3.00 – macht nach Adam Riese US$ 36.00, hinzublättern – WiFi hin oder her – dann halt ohne...

Man entschuldige bitte meinen Vergleich aber für einen super Stellplatz, mit sehr sauberen und geheizten Sanitärs mit Dumpstation und Frischwasser haben wir amigs in Gstaad auf dem „Bellerive“ CHF 36.00 bezahlt.

Ja, ja – ich weiss, jetzt kommt wieder die Antwort: Hättet ja hier bleiben und nach Gstaad gehen können…Alles klar – ich meine ja bloss…

 

Zum Nachtessen gibt’s wieder einmal etwas typisch Schweizerisches: Gschwellti mit Dillsill und Senapssill von IKEA Edmonton J

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

03.09.2010

 

sehr schön – sehr sonnig

 

Morgens um 07:00 hat es -1.2° C und innen mal so 13°C - wir haben nachts immer die

Fenster einen Spalt breit geöffnet, da wir nicht gerne in geschlossenen Räumen schlafen – war schon immer so.

Also war es heute ordentlich kühl und als ich die Heizung einschalten wollte: Nichts – genauer hingekuckt, sehe ich, dass der graue Ring um die Skala, mit dem man die Heizung einschaltet irgendwie schief in der Landschaft steht.

Also Backofen anwerfen, Brot aufbacken und Kaffee mit der „Bialetti“ gebraut – gibt auch warm.

Aber Erich muss den Schalter ausbauen, auseinander nehmen und unbedingt reparieren, da es nun täglich kälter wird und wir die Heizung dann dringend brauchen werden.

Aber was für ein „Gedüdel“ – echt Spielzeug. Vier winzig kleine Klammern, von blossem Auge kaum sichtbar, halten eine Platine auf einem „Plastik-Träger“ fixiert – alle 4 sind abgerochen und die Platine ist lose und macht daher einen Wackelkontakt.

Also alles notwendige Werkzeug hervorgeschränzt, aus ca. 200 Mini-Schräubchen, die 3 passenden hervorsuchen, zusätzliche 1.2 mm und 2 mm Löcher in die Plastikteile bohren.

Ein weiteres Uhrmacher-Schräubchen bei der Platine eingedreht, um diese an einem zweiten Punkt zu befestigen, 2 weitere Mini-Schräubchen seitlich durch die Kappe in den Platinenträger geschraubt, 2 der abgebrochenen Plastikklämmerli mit einem an der Gasflamme erhitzten dünnen Nagel etwas angeschmolzen, damit der Plastik weich wir und ein wenig breit läuft und so dann wieder etwas hält.

Und nun den Schalter wieder einbauen. Die beiden oberen Schrauben sind aus dem Holz ausgerissen, da das Loch für den Schaltereinbau ca. 5 mm zu gross ausgefräst wurde, es nun zuviel „Luft“ dazwischen hat und die Schrauben daher schräg eingedreht werden mussten.

Alles wieder verräumen - Gesamt-Aufwand 1.5 h - macht summa summarum bei einem Stundenansatz von ??? = Alles klar ???

 

Wieso können Hersteller von so wichtigen Produkten wie einer Heizung, die so wichtigen Teile nicht aus solidem Material fertigen ???

 

Dann kommt das Abblendlicht an die Reihe, auf der rechten Seite muss eine Birne ersetzt werden, wir fahren seit geraumer Zeit als „Einäuger“ rum und da wir uns ob den anderen ärgern, müssen wir mit gutem Beispiel voran gehen.

Bisher haben wir bereits 3 Stk. von unseren 20 Stk. verbraten und wenn das so weiter geht, folgt bald einmal eine Sammelbestellung für weitere 20 Stk. L

Wir vermuten, dass die Schüttelbecher-Pisten daran schuld sind, dass den Leuchten so schnell das Licht ausgeht.

 

Schliesslich ist auch das erledigt und so gegen 14:30 fahren wir los und auf den Tok Cut-off Hwy - durch eine weitere recht schöne Gegend – nicht mehr so spektakulär wie die vergangenen aber trotzdem…

Ab und zu sehen wir Jagdcamps - offenbar ist die Jagdsaison in vollem Gange.

 

Man sieht auf den höheren Berggipfeln den ersten frisch gefallenen Schnee und irgendwie sieht es aus, als hätten sie sich die weissen Zipfelkappen übergestülpt und die Wälder darunter hätten sich das „Vierfrucht-Pijama“ angezogen, als wollten sie den Tieren sagen – versteckt Euch, wir geben Euch Schutz gegen die bösen Jäger…- alles leuchtet goldgelb, rot, dunkelgrün und braun bis grau.

Und von Tag zu Tag wird es bunter – es geht rasend schnell…

Und wir verstehen einfach nicht, warum man alles abknallen muss – ist bei uns zwar auch nicht viel anders…

 

Der Sommer ist wirklich sehr kurz – Ende April/Anfang Mai, als wir in Kanada ankamen, war noch alles winterlich kahl, dann, innerhalb eines Monats kam das Grün und nur 3 Monate später ist bereits wieder alles vorbei – ein sehr kurzer Zeitraum für die Natur, um sich zu entfalten…

 

Blöderweise machen wir, wegen mir, an einem Roadhouse einen Kaffee-Halt – leider bleibt’s nicht beim Kaffee und so ärgert sich Erich grün und blau, als wir für US$ 17.50 „dry“ – es geht auch so - wieder in Tok auf „Fast Eddy’s“ Campground stehen, weil im Restaurant gibt’s als „Today’s Special“ Rib-Eye in 3 Grössen plus „Beigemüse“ und zu einem sensationell günstigen Preis – das Lokal ist propenvoll…

…für uns gibt’s noch ein „Pefferminz-Teeli“ – saudumm – aber bin ich denn Hellseher ???

 

…aaaber jetzt: Nur noch 634 km bis Whitehorse…

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

04.09.2010

 

sehr schön – sehr sonnig – etwas diesig

 

mls DC 1313.1 – km DC 1791.1

 

Dafür gibt’s heute bei „Fast Eddy’s“ nochmals „Eddys Combo“ zum Frühstück ;-) und Internet um ein paar wichtige Mails zu erledigen, dann geht’s gaaaaanz laaaaaang duschen – ach, was für eine Wohltat nach 4 Tagen Katzenwäsche.

Schliesslich noch dumpen und Wasser auffüllen und ab auf die Piste. Wir fahren nun im umgekehrter Richtung den Alaska Hwy. und müssen den „Milepost“ von hinten nach vorn lesen.

Heute fährt Erich wieder einmal und wir kommen recht gut voran.

Bei Mile DC1186.8 überfahren wir wieder die US Grenze und sind für die nächsten 25 km in „Niemandsland, d.h. die Canada Customs Station ist in Beaver Creek bei DC km 1873.8.

Die Grenzerin lässt uns nach ein paar Fragen passieren und – war die Strasse die letzten km schon schlecht und im Ausbau begriffen ist sie ab hier eine Katastrophe. Stellenweise sieht sie aus als hätte das Erdbeben von 2002 nicht nur auf dem Glenn Hwy massive Schäden angerichtet sondern auch hier, bloss, dass sie hier nicht repariert sind.

Oftmals sieht man die Aufbrüche erst im allerletzten Moment und man muss sehen, wie man darum herum kurvt – mit unserem 11-Tönneli „Möggli“ ganz klar Peanuts.

Nachdem Erich zum X-ten Mal in so eine Schadstelle hineingebrettert ist, dass es mich schier aus dem Dach gehauen hat und er derjenige war, der mich gestern gesenkelt hat, ich müsse etwas langsamer fahren und an die „armen“ Blattfedern denken, bei all dem Gewicht…bin ich schliesslich die, die ihn ganz nett bittet, doch ein klein wenig langsamer zu fahren, etwas früher abzubremsen und herunterzuschalten – danach reden wir geraume Zeit nicht mehr miteinander ;-)

 

Die Landschaft ist nicht mehr so aufregend und daher halten wir auch nicht mehr so oft an. Und da wir uns auf die Strasse konzentrieren müssen, haben wir auch keine Zeit for Grizzlies zu watchen.

Nur am Pickhandle Lake können wir einen „Bald Eagle“ beobachten, wie er elegant sein Fahrgestell ausfährt, anscheinend die Wasseroberfläche nur leicht streift und einen dicken Fisch heraus zieht.

Er verzieht sich auf einen Baum und wird dort wohl seine Beute verspeisen.

 

Wir fahren noch gut 10 km weiter und auf dem Lake Creek Yukon government campground bleiben wir für die Nacht.

 

…und wirklich numme no 366 km bis Whitehorse…

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

05.09.2010

 

bedeckt - regnerisch – Regen

 

km DC 1791.1 – km DC 1437

 

Es will irgendwie nicht hell werden und als wir zum Fenster hinauslinsen ist es rundum grau in grau.

Also halt trotzdem aufstehen, bereit machen und weiter fahren. Schon die ersten km lassen die Stimmung auf den Tiefpunkt sinken.

Wir fahren durch eine sicher schöne Landschaft aber man sieht wieder einmal gar nichts. Es nieselt aus den tief hängenden Wolken und wir haben keine Ahnung, was links und rechts neben der Strasse ist – und diese ist auch weiterhin eine Katastrophe.

Eigentlich wollen wir etwa 50 km fahren und beim „Kluane River Overlook“ Frühstück machen aber auch das macht uns eigentlich nicht wirklich an.

Wir haben Glück und sehen bei km DC1783.1 „Pine Valley Loge“ OPEN (im Milepost steht: current status unknown).

Ziemlich verdrossen gehen wir auf einen Kaffee rein und aus L wird sofort J.

Wir bleiben in der Tür wie angewurzelt stehen, kucken uns an und mir entfährt ein „Ooops“…wir glauben uns wieder einmal im falschen Film: Blitzeblank steht eine Theke vor uns mit frischen zu Zöpfen geflochtenen und als Stollen gebacken Brioches und frische „echte“ Brotlaibe.

 

Auf der Black Board über dem Counter steht „Crêpes“, mit einer Auflistung von süssen und salzigen Zutaten und „Quiche“ und auf dem Tresen stehen Meringue-Schalen.

Wo sind wir denn da hingekommen ?

Wir kaufen uns sofort so einen Brioche-Zopf und 2 Kaffee (amerikanischen) - und es gibt echte Crème dazu – und setzen uns in einen hinteren Raum, der mit altem Mobiliar sauber und adrett zurecht gemacht ist. Ein Ofen aus einem umgelegten Fass auf einem Metallgestell, mit einem Ofenrohr, das ins Dach führt und mit einer „Ofentüre“ im Fassdeckel, sorgt für angenehme Wärme, es riecht nach Holzfeuer – seeehr gemütlich…

 

Wir geniessen die Brioche und ich frage die Dame, ob es da etwa Orangenblüten Essenz drin hätte. Sie schaut mich verblüfft an, lacht und bestätigt – ja, ja „Fleur d’Orangier“ und wir erfahren, dass sie aus Frankreich kommen, aus der Vendée, ihr Mann eigentlich Bäcker sei und sie schon seit 7 Jahren hier im Yukon seien. Vor 3 Monaten hätten sie die Lodge neu eröffnet – sie hätten sie vor 2 Jahren gekauft und seither viel Arbeit reingesteckt.

Und das sieht man – wirklich liebevoll gemacht. Es gibt aber immer noch viel zu tun, wie sie sagt – vor allem am dazu gehörenden RV Park.

 

Gerne hätten wir auch Französische Croissants gehabt aber die laufen leider nicht und somit machen sie keine mehr. L

Selbstverständlich kaufen wir noch eine Brioche und ein Brot zum Einfrieren und verabschieden uns mit den besten Wünschen für das junge Business…

 

Wenn also jemand demnächst diese Strecke fährt: Unbedingt hineinschauen – wirklich lecker und sauber…J

Es ist allerdings nur während der Sommersaison geöffnet und

 

à Highly recommended JJJJJ

 

Der Tag sieht jetzt schon etwas freundlicher aus – nicht das Wetter !

Leider sieht man von der sicherlich wunderschönen Gegend entlang Kluane Lake weiterhin gar nichts, ausser einer Nebelsuppe.

Auf einem „large turnout on south shore“, bei km DC 1644.5 machen wir einen Kaffeehalt.

Erst auf den zweiten Blick sehen wir, dass da ein grosses Motorhome steht – ein Pusher - resp. das, was davon noch übrig geblieben ist. Der Bus ist bis auf das Stahlgerippe vollständig ausgebrannt.

Man sieht noch eine verkohlte Waschmaschine, einen PC und sonst noch ein paar Utensilien.

Wir rätseln, wie das passiert sein könnte – ein anderer Passant meint lakonisch „warm saniert“…

 

In Haines Junction kaufen wir noch Salat und Milch und – frisch geräucherten Lachs (das Ad haben wir am Strassenrand gesehen), dann fahren wir weiter Richtung Whitehorse.

Bei km DC 1437 gibt es den Verzweiger zur „2“, dem Klondike Hwy. und da biegen wir ein. Wir wollen zu den „Takhini Hotsprings“ – ein Bad bei „kühlen“ 35 – 38°C oder „wärmeren“ 43 – 45°C würde uns nach diesem Tag gerade gut tun. Nicht lange gefackelt, wir nehmen einen Platz auf dem Campground (der Preis ist akzeptabel) – der nette Nachbar offeriert uns sogleich noch ein Stück frisch gegrillten Lachs – sie hätten etwas zuviel – und das gibt uns gerade so das Aperööli - und dann stürzen wir uns in die „Fluten“.

Bei der Badausstattung darf man aber wieder einmal nicht genau hinsehen – das käme bei uns bei keiner Hygieneprüfung durch.

Aber es ist schön warm und wir bleiben so gute 45 Minuten in der „Wanne“ und fühlen uns danach so richtig schlappi und wohlig.

Nachtessen brauchen wir auch nicht mehr…

 

Aber morgen - also wirklich: MORGEN sind wir in Whitehorse: Noch 12 km + 16 km von Takhini zurück = 28 km !!!

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

06.09.2010

 

morgen bedeckt – NM gegen Abend immer freundlicher

 

km DC1437 – km DC 1425

 

High Noon – und wir „reiten“ mit unseren 170 Hörsern im Karacho in Whitehorse ein…Straight away – Na wohin wohl ??

Nein – nicht zu „Canadian Tire“, nicht zu „Source“ und auch nicht zum “Visitor-Center”.

Richtig zu A&W = Erich’s Grandpa-Burger-Frühstück mit Onion rings – Lechz – Hechel - er kommt mir vor wie ein Junkie auf Turkey J

Danach Visitor Center und dann erst Laundry – wieder einmal grosse Wäsche.

Betten frisch beziehen und danach verdrückt sich Erich zu „Canadian Tire“ und verspricht, so in 30 – 45 Min. wieder zurück zu sein, um mir zu helfen.

Denkste (hätte mich auch verwundert) – ich falte gerade das allerletzte Leintuch zusammen, kommt er angerollt und meint: Du bist doch nicht etwa schon fertig ? – Ich halte ihm mein letztes „Werk“ unter die Nase und verkneif’ es mir, ihn anzupflaumen.

Dafür muss er mich heute Abend aus der Gemeinschaftskasse zum z’Nacht einladen ;-)

Bei „Klondike Rib und Salmon BBQ“, einem urchigen Schuppen, gibt’s „Rack of Rib“ und „Smoked Albert“ oder so…

Der Countdown läuft –am Fenster wird herunter gezählt, dass sie in 11 Tagen schliessen - for „Season“.

Der „Wine by the glass“ gibt’s tatsächlich im „Glas“ - im kleinen Konfi-Glas nämlich, allerdings ohne den Schraubdeckel und alle anderen Getränke – ausser Bier, das gibt’s im Bierglas – werden in grossen Konfi-Gläsern mit Röhrli, aufgetischt. Ein eigenartiges Geschlürfe über den dicken, gerippten Rand und der Wein will daraus auch nicht so richtig schmecken.  

 

Danach haben wir natürlich wieder einmal zuviel gegessen und begeben uns zum, na klar – Wal*Mart Campground.

Es gibt da eine grosse Tafel, wo die RV-Übernachtungsplätze eingezeichnet sind und man wird sehr höflich gebeten, sich doch bitte daran zu halten und die „regulären“ Parkplätze den kaufenden Kunden zu überlassen. Man darf mehrmals raten, wer sich alles NICHT daran hält…  

Wir können nach wie vor nicht verstehen, dass man eine solche Grosszügigkeit immer wieder missbraucht und schamlos ausnutzt - alle Slideouts rausfährt, Treppen auslässt, Generatoren betreibt, Grill auspackt und Campingstühle etc, obwohl es der Anstand doch gebietet, Rücksicht zu nehmen und all das zu unterlassen – steht auch z.B. im „Milepost“.

 

Wir machen noch einen kleinen Spaziergang dem Yukon entlang und sehen, dass an den Bäumen der oder die Biber gehörig am Werk waren – kaum ein Baum, der nicht gefällt wurde, und die neuen Triebe aus den verbliebenen Strünken sind auch bereits wieder abgenagt. Vermutlich ist entlang dem Ufer irgendwo eine grosse Biberburg, man kann sie aber in dem dichten Gestrüpp lediglich erahnen.

 

Inzwischen ist es 22:00 und bereits Nacht – Whitehorse liegt bei ca. Latitude 60° und die hellen Nächte sind nun definitiv vorbei, je südlicher wir kommen.

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

07.09.2010

 

neblig – dann sehr sonnig

 

In Whitehorse nichts Neues…

Frühstück bei Starbucks, in der Hoffnung auf WiFi – war wohl nix.

Es gibt 2 Starbucks in Canada, die kein WiFi haben und die sind – richtig: in Whitehorse…

Also gehen wir zu Canadian Tire, Erich hat dort einen oszillierenden 12 V Venti gesehen - gekauft. Plus einen 24/12Volt Spannungswandler.

Danach fahren wir zur Library und checken kurz unsere Mails.

U.a. schreibt uns Yvonne, sie hätten Herbert und Ingrid angetroffen und als Beweis bekommen wir auch noch ein Fötteli mitgeliefert. Ja, ja – die Welt ist ein Dorf J

 

Danach geht’s rasch zu CanaDream – wir wollen das Granulat für die Abwassertanks kaufen, das uns CanaDream seinerzeit mitgegeben hat.

Der nette Herr dort schenkt mir eine kleine Dose und verweist uns an einen RV Supplier – mal sehen, ob wir das Produkt finden. Zumindest wissen wir jetzt, wie’s heisst.

 

Und wir können erneut bestätigen: CanaDream würden wir wieder wählen – wir haben wirklich gute Erfahrung mit denen gemacht - wobei über Cruise America/Cruise Canada immer noch Negatives berichtet wird, wie wir gestern von einer enttäuschen Mieterin hören mussten.

 

Dann ein Besuch bei der S.S. Klondike – dem grössten Paddlewheeler auf dem Yukon – sie ist heute ein Museum und bis in die Details sehr schön zurecht gemacht.

Das Schiff wurde in den siebziger Jahren von der damaligen Anlegestelle über die Strasse an den jetzigen Standort gebracht. Damit es leichter ging, wurde Oel verwendet und da der Schiffsrumpf aus Holz ist, blieb von dem Oel nicht mehr viel übrig, das Holz hat es aufgesogen. Also liess man sich etwas anderes einfallen: Aus insgesamt 8 Tonnen „Palmolive“ Seifen-Flocken wurde eine Pampe angerührt und diese Schmiere wurde dann unter den Rumpf auf die Strasse gekippt und dann hat’s offenbar geflutscht..

Es ist nicht bekannt, wie lange die Strasse danach noch als Schliiffy verwendet werden konnte J.

 

Die Rangerin – übrigens eine ganz Aufgestellte - empfiehlt uns, als wir und andere sie nach Restaurants etc, fragen, diverse Lokale u.a. so gerade mal auf dem grossen Parkplatz schräg gegenüber, einen Burrito-Stand.

Also wir nix wie hin – irgendwie kommt uns das English, das wir zu hören kriegen etwas „spanisch“ vor und sogleich schwatzen wir deutsch. Der Mann an der Theke ist Tiroler aus St..Anton am Arlberg und seine Frau (ist von hier) „runt“ diese Saison das Business für einen Bekannten. Im Winter gehen sie zurück nach Österreich und er arbeitet dort als Skilehrer – im Sommer sind sie hier im Yukon – auch nicht schlecht…

 

Leckere Burritos à Highliy recommended !!!

 

Danach noch zum Superstore – einkaufen und tanken und dann ist der Tag gelaufen.

Wir sind wieder auf unserem Wal*Mart Campingplatz beim Pfeffeminz-Teeli J

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

08.09.2010

 

VM recht sonnig – NM/gegen Abend Regen

 

Bei Canadian Tire wollen wir etwas zurück bringen das nicht passt und Erich geht „etwas“ nachschauen. Ich erfahre denn auch gleich, dass das Differential vorne, Oel verliert – nicht viel aber immerhin.

Also sicherheitshalber rasch zu Freightliner, dort wird festgestellt, dass offenbar die Dichtung leckt – nicht viel aber immerhin.

Reparieren können sie es nicht, sie haben die MB Dichtungen nicht aber sie füllen ca. 2.5 ltr 75/90er Getriebe-Oel ein – nicht viel aber immerhin…und ermahnen uns, dass wir das doch in Langley bei „Hans“ unbedingt fixen lassen sollen.

Wir zahlen CND$ 75.00 – nicht viel aber immerhin…

Und fahren zum „Yukon Beringia Interpretiv Center“ – das ist relativ neu eröffnet und zeigt anschaulich wie es zum „Last great Ice Age“ in dieser Gegend war. Sehr interessant und eindrücklich.

Ost-Sibirien, Alaska und der Yukon waren damals miteinander verbunden und die einzigen Gebiete die nicht von Gletschereis überzogen waren und somit von Menschen besiedelt und von Tieren beweidet wurden. Das „Woolly Mammoth, der „Short-faced bear“, die „Scimitar Cat“, der „Giant Bison“ oder der “Giant Beaver” waren hier heimisch und wurden bejagt.

Die „Old Crow“ Region im nördlichen Yukon wird auch als ein „Palaeontological Supermarket“ bezeichnet, da so viele Funde gemacht werden, nicht zuletzt durch Goldgräber in der Klondike Gegend, die heute immer noch Gold suchen und daher das Unterste nach oben kehren und solche Relikte zum Vorschein bringen. Funde die wertvoller sind als Gold.

Wir verbringen gute 2 Std. hier und sehen uns 2 informative Filme an. Zudem haben wir das Privileg (keine weiteren Besucher), uns alleine mit einem Ranger zu unterhalten und daher individuelle Fragen zu stellen und erfahren so einiges – u.a. auch über damalige Waffen. Wir erfahren, dass die Jäger damals mit Zuhilfenahme des „Atlatl“ (eine Speer- oder Pfeilschleuder zum Beschleunigen und weiter Werfen von grossen Pfeilen) diese grossen Tiere jagten.

Erich darf es unter Anleitung selber probieren – Wir wären in 2 – 3 Tagen glatt verhungert…

 

Kaum aus dem Museum draussen, fängt es an zu regnen.

Wir fahren nochmals zu „Canadian Tire“ und kaufen etwas Getriebeöl auf Reserve, danach wollen wir uns endlich auf die Socken machen, da regnet es doch immer heftiger.

 

Wir entscheiden uns, eine weitere Nacht in der Nähe von Whitehorse zu verbringen und stellen uns auf   „The Caribou RV Park“.

Das Internet funktioniert auch nicht richtig bis gar nicht, vermutlich ist die Wolkendecke zwischen „hier unten“ und den Satelliten „dort oben“ zu dicht.

Wir kriegen gerade so raus, dass der Wetterbericht bis Samstag schlecht ist und wir entscheiden uns, das hier „auszusitzen“. Es wäre einfach zu schade, die noch vor uns liegende schöne Landschaft auch wieder nur bei tief hängenden Wolken zu durchfahren.

Das zum Campingplatz gehörende Restaurant „Wolf’s Den“ wird von Schweizern bewirtet und so bekommt Erich eine Amerikanische Bratwurscht auf „Schweizerisch“: mit Ziibeleschweizi und Röschti und einen schönen gemischten Salat mit home made Salatsauce und ich ein Cordon Bleu mit Spätzli, passt nicht unbedingt, sind aber auch hausgemacht und gut.

Das Ambiente erinnert ein wenig an eine Bergbeiz in den Alpen und ist „aufgeräumt“ schweizerisch ;-).

Auf jedem Tisch steht eine „Ménage“ mit Salz und Pfeffer und ??? – Ja richtig: e Maggi-Fläschli und e Fondor-Döösli J

Ausserdem eine winzig kleine Vase mit einem echten Tagetes-Bliemli drin. Diese wachsen vor dem Haus im einem zum Blumengärtchen umfunktionierten alten Grill.

 

Ja, ja ich weiss – wir denken noch zu „Schweizerisch“ – aber schliesslich, nach bald 6 Monaten, darf man das wieder einmal ;-)

 

Und nein – heute kein Pfefferminz-Teeli – heute Fenchel-Anis-Kümmel…

 

09.09.2010

 

Morgen klar – gegen Mittag bewölkt – regnerisch

 

Da das Wetter nicht den Anschein macht zu halten, was es versprach, haben wir noch einen Tag zugebucht.

Und was sind wir heute aber auch fleissig – Erich werkelt „um’s Huus umme“ und ich mache mich daran, das eingerissene Fliegengitter am Rollo endlich zu reparieren.

Sicher 3 Std. „nöödele“ ich die 1 mm2 grossen Quadrätli auf und ab – und bloss nicht zu fest ziehen, sonst reisst die Glasfaser gleich wieder ein.

Schon wieder muss ich der Handi-Lehrerin dankbar sein…

Irgendwie habe ich den Eindruck, Nylon-Material wäre strapazierfähiger als dieses Glas-Dingsbums.

Das Material ist schon sehr stark auf Zug, verträgt aber keinerlei Knickung – mal sehen, wie lange es hält

Gelegentlich müssen wir einen neuen Rollo besorgen - klar von KCT aus Deutschland und zu unseren S/N-Fenster passend ;-)

Nachdem ich mit nähen fertig bin, bin ich fertig - ich sehe nur noch „g’hüüslet“

 

Und Erich möchte auch noch etwas z’Nacht – ev. bekommt er viereckige Spiegeleier und eine viereckige Rösti aus einer viereckigen Pfanne…

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

10.09.2010

 

grau in grau – regnerisch

 

Wir gehen’s gemütlich an und werkeln weiter in und UHU.

Gemütlich Frühstück, gemütlich Geschirr spülen, gemütlich umpuffen…

Gegen Abend gemütlich duschen und gemütlich z’Nacht essen im Beizil „Wolf’s Den“ – Es gibt für mich „Wurscht-Chäs-Salat“ garniert, d.h. mit gemischten Salaten drumrum und wirklich – fast echte Chlöpfer !!! Erich – wie könnt es anders sein – vertilgt ein ca. 500 gr. T-bone mit einem „baked potato“. Und da wir der Waitress erklären, dass Vitamine erst in Protein umgewandelt sein müssen, bevor Erich sie essen mag, erzählt sie uns, dass ihre Grossmutter für den Grossvater (down in Saskatchewan) Heugumper zubereiten musste. He cought them, then freezed them until they died and after that Grandma fried them and covered them with chocolate – en Guete – very crunchy and full of protein…

Gut, dass wir schon gegessen haben – auf’s Dessert verzichten wir sowieso…J

 

Aber: Recht gutes „Swiss Food“, sehr sauber, nette Wirtsleute und nette Bedienung…

à Highly Recommended J J JJ

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

11.09.2010

 

grau – blau / NM strichweise Sonne – strichweise Regen

 

km DC 1425 – km DC 1103

 

Nach 3 Tagen Regenwetter „aussitzen“, wollen wir heute weiter…

Zuerst nochmals nach Whitehore hinein und bei Canadian Tire den Venti umtauschen, da der ziemlich arg „eiert“. Dann zu „Philmar RV“ Repairs und Zubehör, ein Ersatzkit Valves zu unserer Flojet-Wasser-pumpe besorgen.

Aber Haaaaaalt !!! – zuallererst natürlich: Frühstück – na ? – klar bei A&W.

Dann geht’s doch endlich weiter. Das Wetter wird etwas besser und die Sonne wechselt sich mit strichweisen Schauern ab. Dort, wo die Sonne in die schwarzen Regenwolken hineinleuchtet kontrastiert das Goldgelb der sich verfärbenden Blätter in einem unglaublich satten „Gold“. Immer wieder sehen wir auch wunderschöne Regenbogen. Leider können wir wieder einmal nicht anhalten zum Fotografieren, da die Strasse meistens da, wo es gerade am schönsten ist, keine Seitenstreifen hat, eine Kurve macht oder über einen unübersichtlichen Hoger führt.

 

Ich beschliesse, so für mich, bei km 1100 ist Schluss für heute und bei km 1103 fahren wir zur „Rancheria Loge“ mit RV. Tankstelle, Hotel, Motel, Café und Campground – soweit so gut – aber ein unglaublicher Junk Yard über das ganze Areal !!!

Es hat auch erst kürzlich aufgehört zu regnen – alles nass und der ganze Platz voller voller Pfützen…

Das „Restaurant“ sieht schon nicht einladend aus aber am Tresen können wir registrieren - Nein, Elektrisch benötigen wir nicht – Ob wir ev. die Showers benutzen möchten - Ja, warum nicht, ev. morgen – Ok, you need a code…

Wir dürfen uns den Platz aussuchen und ich gehe rasch zu den Washrooms – Ganz nett, es gibt sogar beim Eingang schon fliessendes Wasser, man kann „Kneippen“ und ein Fichtenadeln Fussbad gibt’s auch noch: Das ganze Regenwasser läuft, da Contregefälle und keine Schwelle, ins Gebäude hinein und überschwemmt den Boden, der seit ewigen Zeiten keinen Putzlappen gesehen hat, dazu werden alle abgestorbenen Koniferen-Nadeln mit hineingespült und ausserdem der halbe Waldboden.

In einer Ecke steht ein dreckiger Mopp.

Bei den „Ladies“ ist eine von zwei Toiletten „out of order“ die andere – dreckig wie d’Sau

Bei der „Shower“ hängt die Türe noch an der unteren Türangel und das ganze Türblatt ragt schief in den Vorraum, die Dusche selber ist dreckig und das Wasser zieht sich die Wand hoch – die Wände in der Dusche sind irgendwie tapeziert !!!

Bei den „Men“ sind eine Dusche und eine Toilette (von jeweils zweien) „out of order“ und der Rest natürlich auch in erbärmlichem Zustand. Das würde ich nicht mal meinem Hund zumuten…

Im „Milepost“ ist ein 1/4seitiges „Ad“, das verspricht: New Owner – Restaurant – home made meals & fresh baking…

Also mir ist der Appetit auf ein Frühstück morgen gründlich vergangen…

Gut – das ganze kostet auch nur CND$ 13.59 plus Taxes…aber dass sich jemand überhaupt getraut, einem Gast so was anzubieten…zszszszsz…

 

Wir machen es uns gemütlich „zuhause“ und ich koche auf Vorrat und zum Tiefkühlen Rindsragôut an einer feinen Rotwein-Sauce…

 

Wieder einmal ein à Absolutly NOT recommended L LL LL

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

12.09.2010

 

gegen Morgen Regen – danach sonnig – ganzer Tag bewölkt und sonnig

 

km DC 1103 – km DC 1002.8 / km J 723.2 – J 555.3

 

Nachdem ich unbedingt noch ein paar Fotos von den Washrooms haben muss und alles aufgeräumt ist, fahren wir los und machen schon nach ca. 20 km bei km 1083.7 machen wir unseren Frühstücks- und Kaffeehalt. Schön an der Sonne und „overlooking the Ranchera River“, Blick auf eine grossartige Moorlandschaft, die sich langsam immer mehr in herbstliche Farbe kleidet, dazu der stahlblaue Rancheria River, der mit vielen kleinen Nebenarmen durch das Moorgebiet mäandert.

Bei Junction 37 verlassen wir den „Alaska Hwy“ und biegen in den ca. 725 km langen „Cassiar Hwy“ ein.

Bereits nach ca. 25 km sehen wir, was das Wildfire, das wir von Watson Lake aus gesehen haben, angerichtet hat. Soweit das Auge reicht, alles verbrannter Nadel-Wald. Während ca. 20 km sehen nichts anderes als verkohlte Baumstämme. Wie weit sich das Brandgebiet links und rechts der Strasse ausbreitet wissen wir nicht – es ist einfach riesig und es riecht immer noch nach kaltem Rauch.

Die Aufräumarbeiten sind so weit, dass keine toten Bäume mehr auf die Strasse stürzen können. Da die Feuer grossenteils der Natur überlassen werden, wie schon seit ewigen Zeiten, werden auch die „Aufräumarbeiten“ der Natur überlassen. Bereits nächsten Frühling wird sich das Fireweed ausgebreitet haben wie ein roter Teppich.

Eigentlich wollten wir unsere Tagesetappe bei km 529.7 „sawmill point rec. Site“ beschliessen, der hat 6 „rustic“ campsites aber bei km 555.3 „Dease River Crossing“ sehen wir gleich nach der Brücke ein paar Bäume, ein paar Tische mit Bänken und ein paar Cabins stehen, unmittelbar an einem kleinen in der Abendsonne funkelnden See.

Zack - ein Entscheid getroffen – links einbiegen und registrieren.

Wir dürfen uns den Platz aussuchen und, da wir die einzigen Gäste sind, ist es ganz klar, wieder einmal der Schönste. Wir stellen unser Haus quer zum See, mit Blick auf’s Wasser zum Wohnzimmerfenster hinaus ;-)

Nebel – dann ganzer Tag Sonnenschein

km J 555.3 – km J 249

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

13.09.2010

 

Ein erster Blick zum Fenster hinaus – nichts – grauer, dichtester Nebel – also nochmals im Bett umdrehen…

 

Um 08:30 erneut zaghaftes aus dem Fenster linsen: Nebelsuppe über den See – dann, ein kurzer Moment später, der Nebel hebt sich etwas – jetzt aber aufstehen. Ich spüle, versorge, dies und jenes und wie ich wieder aus dem Fenster seh’, ist der Nebel etwa 10 – 20 m gestiegen und eine eigentümliche Stimmung legt sich über den See – unten klar, die Sonne drückt durch und etwas weiter oben alles weiss und undurchsichtig.

Das hält nicht lange an und die Sonne setzt sich durch – also: fahren

Es wir ein wunderschöner, sonniger Tag.

Kurz vor km 517.6 in einem „Gravel Pit“ gibt’s Frühstücks-Halt – mit genialer Aussicht auf den in der Sonne glitzernden Dease Lake. Golden leuchten die Aspens und Willows und dunkelgrün kontrastieren die Firs und Pines; in etwas Entfernung sieht man überzuckerte Berggipfel.

Wir machen ein paar Fotostops und fahren den Cassiar weiter über Dease Lake - den 1’241 m hohen „Gnat Pass Summit“, der sich durch ein mooriges Hochplateau mit vielen kleinen Seen zieht – über Iskut und schliesslich nach „Bell II Crossing“ zur Bell 2 Lodge – sieht aus wie irgendwo im Tirol, im Allgäu oder auch in der Schweiz. Das Haus ist beflaggt: Deutsche, Französische, Italienische, Holländische Fähnchen hängen draussen und - ja klar auch die „Schweizer“ weht über dem Hotel Eingang und sowieso: USA, CND etc

Eine Tankstelle, ein Restaurant, einige Chalets (allerdings „Log-Houses“) mit Ferien-Appartments (z.B. für Heliskiers) gehören zum Gebäudekomplex..

 

…übrigens erfahren wir: die Besitzer sind Schweizer und die Dame an der Reception ist etwas enttäuscht, dass wir „nur“ Swiss sind und nicht Dutch – sie ist Holländerin…aber so ist es leider nun mal...

 

Da Erich morgen Geburtstag hat und wir ausserdem wieder einmal eine komfortable Dusche möchten, buchen wir hier einen Stellplatz und erhalten für CND$ 34.00 „full hook-up“, sehr schöne, geflieste Sanitärs und sogar Jacuzzi im Freien und Sauna, wenn wir wollen.

Also – man sieht – es geht auch anders.

 

Ich habe Erich für morgen dann sein Geburtstags-Frühstück in der Cafeteria versprochen ;-)

Er will aber heute schon sein Geburtstags-Nachtessen, damit die 2 Steaks nicht verderben, also gibt es Bratkartoffeln mit einem Rest Kürbis und Salat und – ca. 400 gr. Steak für Erich - ganz alleine.

Dazu eine Flasche Rodney Strong Zinfandel – ich 2 kleine Gläser, den Rest bodigt Erich - ganz alleine.

 

Kurz vor dem Schlafen gehen, schaue ich noch einmal zur Türe hinaus und da es praktisch kein Fremdlicht und keinen Mond gibt, sehen wir einen grandiosen, tiefschwarzen Sternenhimmel, mit Sternen zum Greifen nah – so klar ist die Luft. Direkt über uns entdecken wir „Cassiopeia“ und etwas weiter „unten“ den „grossen Wagen“ und natürlich die Milchstrasse, die derzeit mit einem besonderen „Glow“ leuchtet.

 

Erich will noch ein wenig lesen und verspricht wieder einmal „…auch bald ins Bett zu gehen“.

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

14.09.2010

 

ganzer Tag Sonneschein

 

km J 249 – km J 156.8 / M km 0 – km 65.2 (Stewart - CND) + 3.7 (Hyder - USA)

 

Wieder ein schöner Morgen – kein einziges Wölkchen am Himmel.

Erich – aufstehen……keine Reaktion…Erichli – die Sonne scheint…….grummel-grummel-grummel…

Wenn bisch ins Bett ?????? - grummel-grummel-grummel – 02:45 und i bi no b’soffe…

Erich hat auch noch – ganz alleine - die angebrochene Flasche „Red Diamond“ verputzt und hat jetzt enen Hangover – selber schuld – ich verspüre kein Mitleid – Geburtstag hin oder her…  

 

Im Restaurant gibt’s das versprochene Frühstück – das wiederum gar nicht „Schweizerisch“: Today’s special – Pancakes, eggs any style und bacon…und Ami-Kaffi…

 

So zufällige blättere ich in einem Hotel-Fachjournal, das da aufliegt und sehe als ein Main Topic eine 4seitige Abhandlung, dass das Gastgewerbe doch unbedingt und dringend ein Augenmerk auf die Sanitären Einrichtungen haben soll – das sei schliesslich ein Aushängeschild für das ganze Haus.

Architekten seien beauftragt worden, entsprechende Anlagen zu entwerfen und zu gestalten.

Da kann ich wirklich nur noch den Kopf schütteln…Also war meine Vermutung schon richtig – man kann offenbar punkten, wenn man mit „clean“ wash rooms etc. wirbt…

Bei „uns“ in –sagen wir mal – Mittel- und Nordeuropa fast undenkbar…

Auch die Sauberkeit der Wäsche ist offenbar inzwischen ein Thema – man hat anscheinend gemerkt, dass man sauberer waschen müsse und wirbt entsprechend mit geeigneten Waschmaschinen…

Alles in ein und demselben Heft thematisiert…

 

Erich wollte eigentlich den „Cassiar“ zu Ende fahren aber ebbe – er hängt in den Seilen also fahre ich.

 

Bei der Junction km 156.8 fahren wir auf die 37A Richtung Stewart und Hyder – wir wollen die Bären sehen und Hyder ist bekannt dafür.

Wir sind bald einmal am Bear Glacier, der dicht bei der Strasse in einem See endet und danach führt die Strasse durch den engen Bear River Canyon und den Bear Creek Canyon mit ihren hohen steil aufragenden Wänden – 2 recht eindrückliche, dunkle Schluchten.

In Stewart hat das Visitor Center geschlossen – ob für „Season“ oder nur temporär, können wir nicht in Erfahrung bringen – na auch egal – wir fahren die paar km durch, bis Hyder. Eine US Border Control gibt es nicht, da die Strasse nur bis zum Salmon Glacier führt und dieser eine natürliche Barriere zwischen USA und CND bildet.

D.h. man muss den gleichen Weg wieder zurück. Aaaber da gibt es dann die CND Border Control – man hätte auf den paar km in USA ja gottweisswas alles einkaufe und importieren können – z.B. ein paar herzige Knuddel-Bärli oder ein paar nach dem Ablaichen verendete Salmons oder…

 

Wir fahren also zur „Fish Creek Wildlife Viewing Area“, wo man Grizzlies und Black Bears beobachten kann.

Um ca. 17:00 sind wir dort und warten und warten und warten…

Wir sehen ein paar Lachse - lebende und tote. „Schöne“ Tote und zerfledderte…Es duftet nach totem Fisch…gudigudi-feinifeini… - Kein Bär in Sicht.

Leute haben ihre Fotoapparate mit riesigen Teles schussbereit aufgestellt und alle in Richtung Pond ausgerichtet – Kein Bär in Sicht.

Dafür spreizt sich ein Blue Heron und zeigt, was er drauf hat und ein Prachtexemplar von Biber sehen wir auch aber – Kein Bär in Sicht

Wir warten und warten…einer meint um 18:00 hätten die Ranger gesagt…um 18:30 – Kein Bär in sicht.

So um 19:00 h gehen wir wieder einmal zum Ende der Plattform und der uns entgegen kommende Ranger meint :There is a sow with a cub coming up the creek.

Da er es uns zuerst gesagt hat, sind wir auch zuerst dort und alle anderen folgen nach.

Ja sie kommt aber unsere Geduld wir weiter auf die Probe gestellt. Gemächlich aber wirklich sehr gemächlich sehen wir sie teilweise und dann durchqueren sie den Bach und verschwinden.

Da wir kalt haben gehen wir zum Auto und sehen die Leute auch langsam zurück kommen – plötzlich anhalten und wieder in die andere Richtung zurück laufen.

Wir ahnen: Der Bär ist los…

Also auch wieder raus und tatsächlich – inzwischen haben die beiden sich den Creek herauf getrollt und jetzt kann man sie gut beobachten – sie futtern Lachse und Gras und spielen miteinander..

Und auf der anderen Seite des Decks taucht plötzlich ein grosser dunkler Grizzly auf und schwimmt durch den Pond auf uns zu, geht an Land und tut sich an Gras gütlich und verschwindet..

Wir gehen auch zurück und sehen „den“ Dicken, resp. „die“ Dicke – eine sow, wie uns der Ranger erklärt, gemütlich den Bach hoch pflatschen und einen dicken toten Fisch nach dem anderen verspeisen – mit Haut und Haar und Knochen…und wir haben hunger…und ich wollte, ich würde von 20 Augenpaaren derart begafft, während ich futtere…

Knapp vor 21:00 sieht man nichts mehr und wir gehen – 4 Stunden Bear Waiting-Watching – nicht schlecht.

Wir meinen, die Warterei hätte sich gelohnt, obwohl – die Bären sind sehr wohl in freier Wildbahn aber irgendwie war es trotzdem wie im Zoo…vielleicht wegen der Beobachtungsplattform ?

 

Wir fahren in den Ort zurück und dort auf den Campground direkt an der Strasse „Camp Run-A-Muck“– hat eh keinen Verkehr.

Und endlich gibt es Nachtessen:

Eine Promo Packung Knorr Pea Soup (Ja, Knorr gibt es auch in CND), die wir mal irgendwo erhalten hatten, mit einem Rest Brokkoli von vorgestern, aufgemotzt mit etwas Knorr Hühnerbrühe – alles mit dem Bamix gut püriert, etwas Sour Cream und ein Stück Brot..mmmmmmmmmmhhhhhh…very delicious.

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

15.09.2010

 

ganzer Tag Sonnenschein

 

Hyder – the friendliest Ghost Town – wie sie sich selber nennt – und man sieht es…

Aber irgendwie nett, nur einfach schade, dass kaum mehr was unterhalten wird.

Wir wissen nicht, ob die Finanzkrise einen Einfluss hat oder ob es einfach ein langsamer Exodus ist und die Stadt nach und nach wirklich zur Ghost Town wird.

 

Na ja – aber da wir nun schon mal hier sind, haben wir beschlossen, heute noch den Salmon Glacier zu besichtigen, der 5.grösste in Nordamerika - schön beeindruckend - und damit wir auch für unsere Fitness wieder einmal etwas getan haben, sind wir noch gut eine Stunde den gegenüberliegenden "Berg" hochgekraxelt, haben den Gipfel erstürmt, um noch von weiter oben herunter zu schauen - war echt schön und ein Prachttag.

 

Danach nochmals bei der Bären-Beobachtungsplattform und da haben uns die beiden von gestern nicht mehr lange warten lassen und wir konnten uns, mit nochmals ein paar Fotos, von ihnen verabschieden. (Ich hoffe, die Bilder werden etwas, es ist bereits recht am Eindunkeln hier, so um 19:30 h).

Die beiden gehen demnächst in den Winterschlaf und wir wieder zurück auf den "Cassiar Hwy" und weiter Richtung Prince George und dann nach Jasper und Banff...

 

Ausserdem haben wir wieder einmal recht gute Internet-Verbindung und somit werden noch ein paar Mails erledigt…

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

16.09.2010

 

Ganzer Tag Sonnenschein

 

Wir nehmen’s gemütlich und geniessen unser Frühstück auf dem Bänkchen an der Sonne.

 

Schliesslich so um ca. 13:30 machen wir uns auf den Rückweg, wieder zurück zum Cassiar Hwy.

Erich muss fahren.

Da mich gestern auf dem Gletscher oben irgendwelche Blackflies oder White Sox oder sonstiges Geviech u.a. an der rechten Hand zwischen Ring- und kleinem Finger gebissen haben – ja richtig – die Viecher beissen einem ein kleines Loch in die Haut, habe ich nun eine total geschwollene Hand, sieht aus, wie ein aufgeblasener Gummihandschuh, dem teilweise die Luft ausgegangen ist...

Den Biss sieht man auf den ersten Blick kaum, man spürt auch nichts aber am nächsten Tag dann..

Es ist eigenartig, Erich wird auch gebissen und er zeigt keinerlei Reaktion.

Bloss mir machen sie immer wieder zu schaffen.

An der Bissstelle bildet sich dann ausserdem noch nach und nach eine Blase und die „wässerlet“ dauernd – wirklich sehr unangenehm und es juckt und schmerzt…

Die vergangenen Wochen hatten wir Ruhe aber jetzt, je südlicher wir kommen, sind diese Quälgeister immer noch aktiv.

Ja – ich hör’ schon wieder auf zu jammern...

 

Jedenfalls fahren wir dann auf der 37 weiter, durch ein relativ „langweilige“ Gegend, dafür ist die Strasse gut und wir kommen zügig voran. Bei der Junction mit der 16 biegen wir auf den „Yellowhead Hwy“ ein und in „The Hazeltons“ – genauer „Old Town Hazelton“ auf dem „`Ksan“ Campground machen wir Halt.

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

17.09.2010

 

ganzer Tag Sonnenschein

 

Es gibt hier keine „Check out time“ also lassen wir’s gemütlich angehen und geniessen erneut das Frühstück bei strahlendem Sonnenschein im Freien.

Nach dem Abwasch eine angenehme Dusche und danach sehen wir uns noch das „`Ksan Village and Museum“ an.

Wir haben Glück und können an einer Führung teilnehmen und erfahren auf sympathische Weise, wie die „First Nations“ gelebt haben. Es die Replik eines „Gitxsan Indian Village“, bestehend aus 7 communal houses, das für Jahrhunderte an eben diesem Ort gestanden hat.

 

Das „Frog house“ diente der Grossfamilie, die dem „Frog Clan“ angehörte, als Wohnhaus. Ein Feuer in der Mitte war als Heiz- und Kochstelle und entlang den Wänden auf Podesten wurde geschlafen

Das „Wolf house“ gehörte dem „Wolf Clan“ und in diesem Gebäude wurden wochenlange Feste gefeiert.

Bei Geburten, Hochzeiten, Scheidungen auch Trauerfälle etc. gab es ein „Fest“.

Entscheidungen wurden getroffen, Abmachungen besiegelt etc. und mündliche Überlieferungen gepflegt, da es keine Schriftsprache gab. (Heute gibt es eine phonetische Schrift).

Der Clan, der ein Fest ausrichtete, war auch verpflichtet, alles Gäste zu beschenken, hauptsächlich mit Lebensmitteln

Das 3te Haus, das wir besichtigen konnten, enthielt verschiedene Zeremoniengewänder und Kostüme und Masken für Tanzaufführungen, alles detailgetreu gearbeitet von Studenten/Schülern einer Holzschnitzer-Schule.

Schliesslich ist es ca. 16:00, als wir endlich losfahren.

Wir schaffen’s gerade bis Smithers (75 km) und wollen noch etwas einkaufen. Das nimmt natürlich, wie immer bei uns, unmöglich viel Zeit in Anspruch und so beschliessen wir, gerade mal hier zu bleiben.

Bei „Zeller’s“ ist hoch offiziell angeschlagen „Overnight Parking for RVs“.

Und morgen wollen wir zum samstäglichen „Farmers Market“ – wenn schon – denn schon…

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

18.09.2010

 

ganzer Tag Sonnenschein

 

Heute schaffen wir gerade mal gar nix…

Wir gehen zum Farmers Market und schauen uns ein wenig um. Es gibt Gemüse, Fleisch, Bison and Porc Salami, Brot (wie wir endlich kommen, natürlich bereits ausverkauft), Salsas und Jams, Kaffee, Kunsthandwerk etc.

Da wir noch nicht gefrühstückt haben gehen wir zum „W Diamond Ranch“ Stand, da gibt es erstmals für jeden einen saftigen Burger.

Ausserdem gibt’s Fleisch aus der Region u. a. Rindszunge. Ich frage Erich, ob wir eine Zunge machen sollen und unser Gegenüber antwortet im breitesten Bärndüütsch: Was weit-er – e Zunge ?

Wir kaufen 2 kleine 1.5 – 1.75 lbs J

WIr kommen mit dem „Rancher“ ins Gespräch. Er sei ursprünglich aus dem Scharnachtal und bereits seit 16 Jahren hier, inkl. fast der ganzen Familie – Eltern, Bruder, Schwester…

Ob wir mitkommen wollen zur Ranch – Ja gerne – die spontane Einladung nehmen wir sehr gerne an - ist sicher interessant. Und so werden wir nach Marktende ins „Schlepp“ genommen und nach Telkwa (ca. 14 km hinter Smithers) geführt und lernen auch gleich die ganze Familie Wittwer kennen.

Man hilft einander - alle sind mit Hausbau beschäftigt; es soll noch vor Wintereinbruch fertig werden, so dass die Eltern, die provisorisch in einem Pick-up wohnen und Tochter mit Familie, noch rechtzeitig einziehen können.

Das Fundament sowie das EG als Holzgerippe stehen und die obere Wohnetage ist im Aufbau – davon steht eine Stirnseite und die zweite wird auch bald aufgestellt

Seitenwände und Dach sowie die Isolation müssen noch gefertigt und angebracht werden und der Winter kommt schnell näher – es gibt also noch sehr viel zu tun, bevor zum ersten Mal geheizt werden kann und sie müssen „die gängere Taupli füre näh und tifig mache“…

Ausserdem haben sie ca. 150 Stk Vieh - Mutterkühe und Kälber und davon dann auch Fleisch - hormonfrei ! Ausserdem Rinder- und Viehhandel .

Und 4 Milchkühe für den Eigenbedarf – Milch, Käse, Anke - und Ziegen und Chüngel und Hund und Katz’….

Und neben dem grossen, weitläufigen Betrieb geht jeder der Männer noch einem zusätzlichen Beruf nach – Also kein leichtes Leben, wenn ich mir so vorstelle, dass der Tag gerade mal 24 h hat.

 

Wir plaudern ein wenig, möchten sie aber auch nicht allzulange von der vielen Arbeit abhalten.

 

Über Nacht dürfen wir bleiben und uns auf einen Platz nahe dem Haus stellen.

Und nach dem Nachtessen sind wir noch zu Kaffee und selber gemachten Cookies eingeladen.

Viel können wir selber nicht beisteuern aber ich habe noch selbstgemachte „Chüttene-Konfi“ und treffe offenbar damit genau ins Schwarze – Irene vermisst „Chüttene“ – also ein kleines „Versuecherli“ für dem Sonntagmorgen-Tisch ;-)

Und eine angebrochene Flasche „Chrüter“ hab’ ich noch – davon gibt’s für die Männer einen Schluck zum Kaffee.

Wir plaudern noch eine rechte Weile und erfahren dies und jenes über Land, Leute und Leben in Kanada.

 

Vielen herzlichen Dank für die Gastfreundschaft

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

19.09.2010

 

bedeckt – am Nachmittag fängt es an zu regnen

 

So um 11:00 h verabschieden wir uns von unseren netten Gastgebern. Irene schenkt uns noch 2 Mödeli Kanadischen „Bärner Anke“ – grad gestern „g’modlet“ – den wir dann andächtig und in homöopathischen Dosen geniessen werden…;-)

Ich mache noch ein Erinnerungs-Fötteli und dann machen wir uns langsam aber sicher vom Acker… ;-)

 

In Houston we got a problem: Wir haben hunger und A&W hat die passende Lösung

Schliesslich fängt es an zu regnen und die Strecke bietet nicht mehr viel Sehenswertes, also fahren wir zu und sind um ca. 18:00 h in Prince George.

Und – wir dürfen wieder einmal bei Wal*Mart übernachten – und ja -wir haben gefragt.

 

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20.09.2010

 

ganzer Tag mehr oder weniger Regen

 

Es chutet und regnet so ziemlich die ganze Nacht.

Und es wir kalt und kälter…

Zum Frühstück gibt’s wieder einmal Gipflei und Silserli von Wal*Mart und einen Kaffee von McD…;-)

Ich streike, ICH will keinen A&W !!!

Danach machen wir uns auf die Socken. Wir kommen langsam den Bergen näher und es hat bis ca. 900m herunter leicht geschneit. Es sieht aus wie Gugelhopf mit Puderzucker.

In McBride, im ehemaligen Bahnhöfli sind Tourist Info, eine Gallery und ein Internet Café untergebracht. Es ist 16:45h und 17:00 wird geschlossen.

Wir checken also kurz unsere Mails und für mich gibt’s noch einen schnellen Latte und für Erich einen Americano. Eine Lady erklärt uns, es sei noch nicht Schneewetter, der Schnee werde nicht halten. Gut für uns – ich möchte nicht im Schnee stecken bleiben – trotz guter Ausrüstung.

Da alles grau in grau, wird es schnell dämmerig und wir sehen etliche Schwärzbären entlang der Strasse.

Einer rennt dem uns voraus fahrenden schwer beladenen Truck ein paar Meter vor den Rädern über die Strasse und hat unverschämtes Glück. Der Trucker macht einen Schlenker nacht links - was man eigentlich keinesfalls machen soll. Glücklicherweise hat es keinen Gegenverkehr – und er kann dem Mutzli gerade noch so ausweichen, sonst gäbe es jetzt einen neuen Bettvorleger…

Mir ist nicht mehr so recht wohl, denn man muss wirklich mit Wildtieren rechnen - auch mit Moose.

Und das sind dann Riesen-Brocken – wenn denn da was passiert…

Langsam führt die Strasse in die Berge und wir sehen auch immer mehr Hirsche von links nach rechts und umgekehrt rüber rennen.

Ich kann Erich schliesslich dazu bewegen, früher „Feierabend“ zu machen und als wir beim „Viewpoint of Mount Robson“ (mit 3954 m the highest peak in the Canadian Rockies)) auf den grossen Parkplatz einbiegen, begegnen uns schon wieder 5 – 6 Hirsche – also – es ist besser so.

Auf dem „Robson Meadows Campground“ bleiben wir – es hat doch noch eine rechte Handvoll Touris hier.

 

Da wir die vergangenen Tage keinen Elektrisch Hook-up hatten und keine Sonne, sind wir etwas knapp mit Strom und Erich will zum ersten Mal den Honda anwerfen - und bekommt keine Ausgangsleistung.

S’ grüene Lämpli brennt nicht – also: Strom sparen – Licht aus – früh ins Bett…

 

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21.09.2010

 

Bedeckt –gegen Abend reissen die Wolken auf etwas Sonne

 

Es ist nicht mehr so kalt geworden, allerdings ist das bei diesen Provincial und State Parks etc. immer so, die liegen meistens in Wäldern und da mag die Kälte nicht so recht hin aber die Sonne eben auch nicht.

Erich probiert sein „Peutêterli“ bei Tageslicht aus und hat ein Erfolgserlebnis.

Das Motörli pfluderet gemütlich vor sich hin und lädt uns die ziemlich heruntergefahrene Batterie ein rechtes Stück auf.

Den Rest besorgt dann das Tageslicht und bis zum Abend können wir wieder beruhigt kochen und bei Licht lesen…

So gegen Mittag kommen wir nach Jasper – ein kanadisch-alpiner Touri-Ort aber ganz nett.

Wir besuchen das Visitor Center und besorgen uns Info Material für morgen, die „93“, den „Icefield Parkway“.

Dann machen wir uns auf den Weg zum „Maligne Lake“, ein kurzer Abstecher von ca. 44 km durch eine sehr schöne Landschaft mit links und rechts hohen, schroffen Bergen. Man sieht leider nicht allzuviel davon, da die Wolken in dem Tal immer noch tief hängen.

Dafür bekommen wir einiges an Wildlife geboten: Zuerst eine kleine Herde Bighorn Sheeps (nannies with kids) dann eine Elchkuh, die wir recht gut fotografieren können – endlich - unser erster Moose aus der Nähe…

Dann einen Schwarzbären, der am Strassenrand futtert.

Es ist erstaunlich, wie die Leute alle Ermahnungen in den Wind schlagen – klick – klick Foto hier und Foto da und am besten aus allernächster Nähe.

Mami, Papi, Kind und Kegel – alle sind sie auf der Strasse und jöööööh…und neet…und knuddelig…ja und eben gefährlich…

Keiner der Touris bleibt im Auto – wie dringendst ermahnt, da Bären und besonders Schwarzbären sehr gefährlich sein können.

Danach etliche Deers…also heute können wir uns wirklich nicht beklagen.

Am Ende der Strasse erwartet uns der sehr schön gelegen Maligne Lake, der zweitgrösste Gletschersee weltweit.

Auf dem Rückweg begegnen uns nochmals viele Deers und nochmals die Sheeps und Elks.

 

In Jasper wollen wir noch ein paar Flachen Wein kaufen und schon beim Bahnübergang, unmittelbar vor dem Ort, treffen wir auf eine weitere Anzahl Elks – sie fressen entlang der Strasse, in den Stadtparks - überall treffen wir auf Elks  

Und als wir schliesslich zum "Whistlers Campground" fahren wollen, treffen wir noch ein ganzes Rudel – wir können sie nicht zählen – sie sind einfach überall…

Beim Campground ermahnt man uns zu besonderer Vorsicht, die Elks seien derzeit very dangerous: It’s Elk rutting Season…

 

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22.09.2010

 

Ein W U N D E R S C H Ö N E R Tag

 

Die Sonne scheint – kein Wölkchen am Himmel

Wir nehmen die Tramway zum Hausberg von Jasper – The Whistlers – Es herrscht Völkerwanderung und ich stelle mir lieber nicht vor, wie es im Hochsommer zu- und hergeht.

Es dauert 7 Min, bis wir oben sind. Die Seilbahn überwindet über 900 Höhenmeter mit nur einem Zwischenmast – absolut etwas für mich…Aber was macht man nicht alles.

 

Oben auf der Plattform haben wir eine geniale Aussicht – es sei selten so schön, hören wir.

Wir stapfen durch den ca. 20 cm tiefen Schnee – eher eine Autobahn als ein Weg, denn alle anderen stapfen mit.

Es ist unglaublich, mit was für Ausrüstung die Leute teilweise unterwegs sind und sie keuchen in einem Affenzahn den Berg hoch, man könnte meinen, etwas später sei er nicht mehr da. – aber na ja – deren Problem. Und sie kommen aus aller Herren Länder – man hört allerlei Sprachen – wie beim Turmbau zu Babel…

 

Der untere Abschnitt ist sehr steil aber oben – Just „Wow“ - Atemberaubend – eine ca. 240° Rundsicht mit einem unglaublichen Panorama und einer Weitsicht…

Der Abstieg ist nicht ganz einfach, der Schnee ist recht griffig aber inzwischen derart zertrampelt, dass man sich sehr sorgfältig aussuchen muss, wohin man tritt.

Um 15:00 sind wir wieder unten und endlich gibt es Frühstück J

 

Dann fahren wir den kurzen Abstecher auf der 93A, der alternativ Route, parallel zur 93. Die bietet eigentlich nichts Spezielles und macht wenig Sinn und bei den Athabasca Falls treffen wir wieder auf die 93.

Wir verbringen noch ca. eine Stunde bei den Fällen – wunderschön, in meinem Lieblings-Grünblau-Türkis - ich möchte später einmal halt wieder so eine Küche haben ; -)…

Sehr laut tosend, sehr tief in den Fels eingefressen. Man sieht die Auswaschungen im Gestein und wie das Wasser mit den Gletschermühlen gewirkt hat.

Danach machen wir uns auf zum „Columbia Icefield“. Die „93“ verläuft entlang des Athabasca River und wird links und rechts von hohen Bergkämmen begleitet, die von der Abendsonne angestrahlt werden.

Der „Willcox Creek Campground“ schliesslich dient uns als Zwischenstation auf dem Weg nach Banff.

Alle anderen Campgrounds von Jasper bis hierher sind bereits im Winterschlaf und geschlossen.

Kurz vor dem Ziel sehen wir noch eine Gruppe Mountain Goats – lucky we – wir haben bald alle Tiere gesehen, die es hier zu sehen gibt.

 

Es ist inzwischen sehr kalt geworden und ich mache uns eine dicke Gemüsesuppe, mit allem Grünzeug, das der Kühlschrank hergibt. Der Rest Reis von gestern kommt noch dazu und ein Stück gekochter Lachs zerzupft und auch noch aufgewärmt. So haben wir schliesslich eine Fischsuppen-Minestrone mit Reis – aber sie macht warm

 

Aussen hat es 0°C and getting colder…

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

23.09.2010

 

Leider kein so wunderschöner Tag mehr – Bedeckt aber kein Regen

 

Die Nachbarn mit Zelt sind heute morgen offenbar schon zeitig weg – also doch nicht erfroren.

Es gab heute -3.5°C und eigentlich wollten wir noch dumpen aber auf unserer Grauwasserseite ist das Wasser im Auslass etwas eingefroren – es läuft nur noch ein Rinnsäleli und auf der Dump-Seite, was dort alles „eingefroren“ ist – na, lassen wir’s lieber…

Wir gehen die Sonne suchen und verzichten auf die Exkursion zum „Columbia Icefield“, denn wer Ski fährt, weiss, dass man auf einem Gletscher absolut nichts sehen kann, wenn der Himmel auch noch ganz weiss/grau ist.

Schade – aber wer weiss – eventuell nächstes Jahr so im Mai/Anfang Juni?

 

Leider wird das Wetter nicht besser und so machen wir nur 2 kleine Hikes zum „Mistaya Canyon“ mit wieder einmal sehr eindrücklichen Felsformationen, durch das Wasser gestaltet und zum „Peyto Lake“ Viewpoint– DAS Banff-NP Postkartenmtoiv überhaupt.

Der kleine See wird vom Gletscherwasser des Peyto Glaciers gespiesen und die feinen Gesteinspartikel mit dem Gletscherwasser zusammen verleihen dem See eine unglaublich türkise Farbe: Das Türkis ist so türkis, dass es bei bedecktem Himmel und ganz ohne Sonne immer noch unglaublich türkis ist ;-)

Schade – aber wer weiss – eventuell nächstes Jahr so im Mai/Anfang Juni – bei Sonnenschein und bei noch unglaublicherem Türkis ?

 

So gegen 17:00 erreichen wir Lake Louise und beschliessen, hier zu bleiben. Wir machen einen kurzen Einkauf und da die Steaks in dem winzigen Laden uns nicht gefallen, kaufen wir eine Packung „Wiener Sausages - European Style“. Die werden, zusammen mit einer Dose gemischte Bohnen, in die Suppenreste von gestern geschmissen und fertig ist das heutige Nachtessen J.

 

Wir wollen eben zum Campingplatz einbiegen, als uns etwas Grosses Weisses mit allen Lichtern, die es hat, wie ein Christbaum anstrahlt: Ein grosser MAN kommt uns entgegen – man gibt uns Handzeichen, wir sollen doch umdrehen und nochmals zum PP zurück fahren – Ja klar, „gesagt“, getan…

Mit „Hallo“ werden wir von einer Familie aus Frankreich begrüsst. 4 Personen, Eltern mit Tochter und Sohn, sind bereits seit 7 Jahren mit ihrem „Tembo“ auf Weltreise und kommen nun von Südamerika herauf.

Sie haben ihr Fahrzeug selber auf- und ausgebaut und ca. 1 Jahr dafür aufgewendet.

Natürlich geht eine Fragerei los und wir können von ihnen einige Dinge erfahren, die uns sicher nützlich sein werden

Leider können wir unsererseits noch nicht viel an Erfahrung beitragen – wir sind so gesehen ja noch “Greenhörner“ - aber dann – wenn wir dann auch mal gross sind…J

Und leider ist die Tee-Plauderstunde in ihrem Heim auch viel zu schnell vorbei und wir verabschieden uns wieder von den „ANAUTICA’s“

Im Nachhinein hätten wir uns mit Ihnen „verschlaufen“ sollen, sie hätten sicher noch vieles zu erzählen gewusst.

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

24.09.2010

 

VM weiterhin bedeckt –NM grauenvoll…

 

Nach dem Duschen oder eher nach der Heisswasser-Hochdruckreinigung gehen wir zum Visitor Center und dort „verspricht“ man uns - ja, ja, es wird heute aufklaren…und so verlassen wir frohgemut Lake Louise und machen noch einen kleinen Abstecher zum gleichnamigen – auch wieder smaragdgrünen See. Gleichzeitig mit uns wird eine „Kutsche“ voller Chinesischen Touris hochgekarrt. Es wir laut und „überbevölkert“

Eigentlich möchte ich links dem See entlang spazieren – da geht es gerade aus – aber Erich hetzt mich den Berg hinauf – da sei die Aussicht besser und das Smaragdgrün noch smaragdgrüner…

Jedenfalls ist es ruhig dort oben und ich hab’ was für meine Fitness getan.

 

Wir fahren aus dem „Banff NP“ hinaus und in den „Yoho NP“ hinein und über den „Kicking Horse“ Pass Wir nehmen die Yoho Valley Road, die zu den spektakulären donnernden „Takakkaw Fälle“ führt – die zweithöchsten Fälle in Kanada – 380 m und freie Fallhöhe 254 m !

Toll – aber erst müssen wir da hin gelangen.

Wir fahren also ca. 5 km in das Tal hinein und dann gibt es mindesten 3 sogenannte „Switchbacks“.

Wir schauen nicht richtig hin und haben den Salat…

Die erste Kehre nehmen wir elegant, bei der zweiten bleiben wir hoffnungslos stecken.

Ich muss raus zum „dirigieren“ und Erich kommt gehörig ins Schwitzen – er muss rangieren bis die Kupplung raucht und stinkt – sie greift nicht mal mehr im ersten Gang.

Dass wir Geländegänge haben, kommt uns natürlich nicht in den Sinn.

Nach etlichem Mühen können wir das Fahrzeug wieder umdrehen und fahren hinunter – ziemlich enttäuscht.

Aaaber – Erstens hätten wir nicht umdrehen sollen, sondern den Wagen rückwärts zur ersten Kehre gleiten lassen sollen und dann vorwärts weiter und beim Hochfahren das selbe: Erste Kehre vorwärts – zweite Kehre rückwärts hoch – dritte Kehre wieder vorwärts etc.– sogenannte Bus-Chauffeur-Taktik – sollten wir als Bergnation doch eigentlich wissen…Einige „Talfahrer“ sehen uns zu und ich will lieber nicht wissen, wie viele uns schadenfreudig ausgelacht haben.

Fazit: Wieder mal „RTFM“ – „Hausaufgaben“ NICHT gemacht – selber schuld.

 

Schade – aber wer weiss – eventuell nächstes Jahr so im Mai/Anfang Juni?

 

Also fahren wir weiter – aus dem „Yoho NP“ hinaus und in den „Glacier NP“ hinein.

Und von wegen „aufklaren“ – das Wetter wird immer schlechter und schliesslich fängt es an zu regnen.

Obwohl erst ca. 16:00 wird es immer dunkler – Finschter wie in-ere Chue…

Der Nebel hockt wie eine Zementwand in den Tälern und Mulden und von der grandiosen Bergwelt, die es eigentlich hier "irgendwo" haben sollte, sehen wir gar nichts mehr

Es hat recht viele Trucks - der Canada Hwy 1 führt durch die Parks und verbindet den Osten mit dem Westen (Calgary/Edmonton mit Vancouver).

Zum einzigen Campground, der „Illecilleweat“ ist noch geöffnet, verpassen wir die Zufahrt, da zuviel Regen und die „Albert Canyon Hot Springs“ auf die wir uns gefreut haben, sind auch bereits geschlossen. Irgendwelche Waldwege oder Gravel Pits, wo man sich verschlaufen könnte, gibt es auch nicht.

Erneut Fruscht.

 

Schade – aber wer weiss – eventuell nächstes Jahr so im Mai/Anfang Juni?

 

Also fahren wir die restlichen 35 km bis Revelstoke und finden schliesslich einen Campground – keine Ahnung, wie es links und rechts der Strasse aussieht – alles zappenduster.

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

25.09.2010

 

VM noch etwas bewölkt – NM sonnig – nicht mehr so kalt

 

Revelstoke entpuppt sich als herziges Städtchen und zum Frühstück gehen wir wieder einmal zu einem „Farmers Market“

Schon der erste Stand ist ein „Highlight“: Es hat richtig gutes Brot und – „Swiss Sunday Bread“ – e Zopf.

Noch der Letzte und bevor ich zugreifen kann, hat ihn bereits eine andere Kundin in der Hand und lässt sich erklären, was das ist.

Ich zwinkere dem Verkäufer zu und deute auf den Zopf und – die Dame legt ihn wieder hin – Eins-zwei-drei - Meiiiins J

Am nächsten Stand sehe ich „Swiss Bratwurst“ und davon nehmen wir 2 4er Päckli mit zum Tiefkühlen.

Eine Wurst vom Grill gibt’s gerade zum Breakfast. Sie ist ganz gut, bloss das Hot Dog-Brötchen – wieso gibt’s dazu einfach keine Büürli…?

Und einen Knollen-Sellerie finde ich auch – ganz frisch…

Von gegenüber gibt’s einen Kaffee und von etwas weiter „unten“ selbstgemachte „Saskatoon“- „Huckleberry“- und „Blackberry“-Konfi und noch wo anders gibt’s Honig…

Alles „organic“, alles eingekauft und alles mitgenommen…Wir freuen uns auf das morgige Frühstück mit „Bärner-Anke“ aus Telkwa, „Bärner Züpfe“ und „Hung“ aus Revelstoke J J J

 

Zwei junge Frauen bieten „Chair Massage“ an, auf einem speziellen Massage-Stuhl. Ich schaue ihnen ein wenig zu und bekomme den Eindruck, sie langen schon an den richtigen Stellen zu, also gönne ich mir auch ein Viertelstündchen – hat gut getan – war nur leider viel zu kurz…

Erich möchte noch ins „Railway Museum“ und so verbringen wir noch gute 2 Stunden dort und erfahren auch viel über den Eisenbahnbau in den Kanadischen Rockies – eine harte Arbeit und eine harte Zeit.

Die Technologie für die Kehrtunnels im „Kicking Horse“ Pass haben sie übrigens aus der Schweiz importiert – vom Gotthard Tunnelbau…

 

Schliesslich schaffen wir es doch noch und fahren die ca. 140 km nach Vernon, wo wir wieder einmal auf einem Wal*Mart Campground stehen und hoffen, man scheucht uns nicht weg. Wir schauen nicht so genau hin aber auch hier hat es Tafeln, mit dem Vermerk „No overnight Camping – City Law“.

 

Wir wollen morgen zum Visitor Center für Infos über die Weingebiete hier – Erich möchte unbedingt ein paar Wineries besuchen.

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

26.09.2010

 

Am Morgen noch etwas bewölkt – im Laufe des VM sonnig und es bleibt so – schön warm

 

Auf unserem Campground lässt man uns schön in Ruhe – keiner stört uns, ausser der gegen morgen einsetzende Regen, der uns auf’s Dach trommelt.

 

Wir fahren zum Visitor Center – das ist gleichzeitig „Chamber of Commerce“ und hat Sa./So. geschlossen.

Also möchten wir zum „Hillson Prov. Park“ und dort gemütlich frühstücken - „Bärner-Anke“ aus Telkwa, „Bärner Züpfe“ und „Hung“ aus Revelstoke…

Daraus wird aber nichts, da der Parking von den Pic-nic Tables zu weit weg ist und diese wiederum im kühlen Tannenwald stehen – wir wollen aber an die Sonne.

Somit die 15 km wieder zurück und inzwischen melden sich noch andere Bedürfnisse und A&W wird wieder einmal zur „ersten Wahl“.

Irgendwie fühlen wir uns nicht so wohl hier in der „Zivilisation“ – zuviel Verkehr, zu viele Leute, zu laut, zu hektisch – wir sehnen uns tatsächlich zurück in die „Einsamkeit“ des Yukon oder der NWT.

 

Trotzdem machen wir uns auf nach Kelowna und unterwegs besuchen wir die „Grey Monks“ Winery, eine der ältesten in BC. Die Owner Family Heiss betreibt seit 1972 Rebbau und seit 1982 besteht die Winery mit einem dazugehörenden sehr schönen Restaurant mit fantastischem Ausblick über den See. Irgendwie erinnert mich die Lage am Okanagan Lake sehr an die Goldküste am Zürisee – hübsche teure EFH und Villen mit gepflegten Gärten und dazwischen die Reben.

Im Augenblick sind da auch noch ca. 20 Hirsche zwischen den Rebstöcken, die sich am den Trauben gütlich tun (?) – ein g’spässiger Anblick. Ich frage mich, wie viel Schaden die wohl anrichten…

Wir nehmen ein paar Flaschen Weisswein mit, der Rote überzeugt uns nicht, das Klima ist zu kühl für kräftige Weine, wie wir sie mögen.

Und ein paar Meter weiter schon gibt’s die „Arrowleaf Winery“ der wir auch noch einen kurzen Besuch abstatten und da doch noch 3 Flaschen Zweigelt (rot) mitnehmen – der ist wirklich recht gut.

 

Eine grosse Brücke überquert den Okanagan Lake und führt hinter Kelowna auf die Westseite des Sees Der „Bear Creek Prov. Park“ ist ganz in der Nähe und wir zu unserem Übernachtungsplatz auserkoren.

Es ist noch angenehm warm und wir können seit langem wieder einmal draussen essen. Allerdings ist es um 19:30 bereits dunkel und wir verziehen uns hinein – Es wird schnell ganz Nacht – nur die Frösche hören wir noch durch das immer noch offene Fenster.

 

Morgen gibt’s „Bärner-Anke“ aus Telkwa und „Bärner Züpfe“ aus Revelstoke zum Frühstück - ggf. verziehen wir uns von unserem Stellplatz zur „Day use Area“ hinüber, ca.50 m Luftlinie und ebenfalls im Park – aber: Es gibt Bärner-Anke“ aus Telkwa, „Bärner Züpfe“ und „Hung“ aus Revelstoke…VERSPROCHEN

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

27.09.2010

 

Schön, sonnig, warm

 

Heute gibt’s wirklich „Bärner-Anke“ aus Telkwa, „Bärner Züpfe“ (frisch aufgebacken) und „Hung“ aus Revelstoke vom Farmers Market u Chääs us em Wal*Mart ;-)

Dazu ein feiner Kaffee aus der „Bialetti“ – und das alles in der Day use Area im „Bear Creek Provincial Park“

Wir geniessen es, wieder einmal draussen an der wärmenden Sonne sitzen zu können.

 

Dann besuchen wir das Visitor Center und informieren uns über die Wineries in der näheren und weiteren Umgebung. In der Orchard Park Mall gibt es einen Laden, „Discover Wines“, und der vertritt die Produzenten, so dass man anhand des Sortiiments einen guten ersten Überblick bekommen kann.

 

Im nebenan liegenden „Starbucks“ genehmigen wir uns nochmals einen Kaffee, da es dort dann auch free WiFi gibt.

Wir suchen uns ein paar Wineries zusammen, die wir dann morgen ev. besuchen wollen.

Das Ganze ist ziemlich zeitaufwändig und so kommen wir heute nicht gerade weit.

 

Auf dem neuen Shopping Gelände in West-Kelowna, mit – na ? – ja klar: Wal*Mart gibt’s wieder einmal ein „Nachtlager“.

Wir haben inzwischen bei Wal*Mart rum-gegoogelt und eine Liste gefunden, von den Läden, die Übernachten nicht erlauben - es sind nicht viele – also machen wir uns kein grosses Gewissen mehr.

Allerdings wissen wir auch nicht, wie aktuell sie ist…

 

Es ist jetzt 20:45 und immer noch 25°C warm – draussen ;-)

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

28.09.2010

 

Stark bewölkt / Gegen Mittag schön, sonnig und wieder sehr warm

 

Von Wal*Mart geht’s erstmals über die Strasse zu "Burger King" für Frühstück – wir benötige eine „Basis“ fürs „Wine Tasting“.

Dann bit's noch einen „Espresso Ristretto“ im Kaffee gegenüber – der stellt uns aber auf die Beine !

Hier wird offenbar kein Unterschied zwischen Espresso und Ristretto gemacht, wie wir auf mein fragen, erfahren. Aber er ist gut und Erich braucht noch einen Zweiten ;-)

Dann fahren wir zur schon von weitem sichtbaren „Mission Hill Winery“. Die schönste Winery in Kanada – ein Prunkstück – und oftmals abgebildet. Die Anlage ist wirklich wunderschön gestaltet

Wir wollen wissen, ob die Weine auch halten, was das Anwesen verspricht und machen 2 Degustationen durch.

Die Weine sind schön aber wir kommen zu der Vermutung, dass mit 50% des Verkaufspreises der Unterhalt des gesamten Anwesens finanziert werden muss und ja, wenn die Kunden die Preise bezahlen, ist das auch in Ordnung.

In der „Sandhill Winery“ finden wir unseren Eindruck bestätigt. Sandhill hat am 2010 Frühjahrs Tasting etliche Preise eingeheimst und ist – für unsere Begriffe – offenbar auf dem Boden geblieben. Die Flaschenpreise sind vernünftig und auch der bestbenotete Syrah (leider ausverkauft) hat nicht mehr als CND$ 40.00 gekostet – wo das „Paradepferd“ von Mission Hill CND$ 100.00 kostet.

Wir konnten beide leider nicht probieren, da entweder ausverkauft oder nicht im Tasting Sortiment verfügbar und so konnten wir uns kein objektives Bild machen.

 

Bei der Library holen wir uns noch unsere „Post“ ab und beantworten noch ein paar „Briefe“, dann geht’s weiter südwärts.

Ein Abstecher zu „Summerland Sweets“, da gibt es Konfitüren aus allem, was im Okanagan Valley wächst und gedeiht. Auch werden alle Früchte und Beeren „verweint“. Wir nehmen Aprikosen- und Pfirsich-Konfi mit – auf die Fruchtweine verzichten wir und bleiben lieber bei den „Echten“.

Allerdings sind wir bei „Summerland“ hängen geblieben, weil wir den steilen Stutz zur „Dirty Laundry“ Winery nicht hoch kamen und wieder einmal umkehren mussten.

Das Gleiche ist uns etwas später auch bei der „Painted Rock Winery“ passiert – wir kamen einfach nicht hoch. Die Weingüter liegen manchmal oberhalb derart steiler Zufahrtstrassen, dass wir diese mit unserem “Tuk-Tuk“ offenbar einfach nicht schaffen L.

 

Also fahren wir zu und plazieren uns auf dem zweitletzten verfügbaren Platz im „Vaseux Lake PP“ – sehr schön gelegen aber der ganze Park nur so gross wie ein Handtuch – 10 Plätze – zwischen unmittelbarem Seeufer und 2m von der Strasse entfernt –sehr schön aber leider auch recht laut.

Wir profitieren von den letzten Sonnenstrahlen und „kapern“ uns Tisch und Bank vom nunmehr letzten freien Platz fürs Nachtessen – ein Stück Brot, etwas Pâté und eine Flasche…;-)

Um 19:30 ! ist es dunkel und ein wunderschöner Sternenhimmel wird langsam sichtbar…

Ich glaube, wir schlafen heute wieder einmal „oben ohne“ – zumindest teilweise., da es heute nicht mehr ganz so warm ist wie gestern Abend.

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

29.09.2010

 

wunderschön sonnig und wieder sehr warm

 

Nach dem Frühstück – wiederum auf dem „Nachbars-Grundstück“ fahren wir nochmals ein paar km zurück und zur anderen Seite des Tales – zur „SYL –See ya later“ Winery. Diesen Anstieg schaffen wir diesmal so quasi mit Links und maximal im 2ten Gang – schööön durchziehen, alle Entgegenkommenden sollen weichen ;-).

Nach ein paar „Versuecherli“ und ein paar „Mitnehmerli“ geht’s wieder zurück, an unserem Übernachtungsplatz vorbei und zur „Jackson-Triggs“ – das ist nun eine sehr kommerzielle grosse Winery aber nichts desto trotz, haben die auch ein paar Awards vorzuweisen und auch da gibt’s ein Tasting.

Nächste Station ist „Burrowing Owl“, sehr schön gelegen, mit Restaurant, Accomodation und Pool.

Und da der „Award Winning“ Cabernet Sauvignon 2007 ausverkauft ist, müssen wir den unbedingt im Restaurant probieren gehen – da gibt’ ihn noch.

Und damit der Wein auch schmeckt, braucht’s dazu unbedingt und zwingend ein Chäs-Plättli mit lokalen Ziegen-Brie und Ziegenkäse „geascht“ und lokalen Kuh-Blauschimmelkäsen und -Camembert, dazu kandierte Nüsse, Rhubarb-Chutney und hausgetrocknete Feigen, Aprikosen und Drüübel-Beeri sowie ein Charcuterie-Plättli mit hausgemachter Porc-Cheek-Terrine, Venison-Salami, Chorizzo and Pickles – Sie können’s schon, wenn sie wollen und man sie lässt…J

Es war ein Genuss und wurde nur noch von der tollen Aussicht von der Restaurant-Terrasse aus überboten.

Danach haben wir etwas Schlagseite, d.h. Erich hat und so will er lediglich noch in Osoyoos die „Nk’Mip“ Winery besuchen – (Pronounced: in-ka-meep) North America's first Aboriginal owned and operated winery...and it has some of the most spectacular views in the Okanagan.

Erich probiert noch ein paar Samples gegen Entgeld, wir kaufen aber nichts mehr.

Und zu Osoyoss gibt’s noch zu bemerken: Osoyoos sits in an extension of the "Great Sonoran Desert" that starts in Mexico and ends in the Kamloops B.C. area. Ganz schön ausgedehnt, diese Wüste – und ja, wir befinden uns hier sogar in Klapperschlagen-Gebiet ;-)

 

Unmittelbar unterhalb, am See, liegt der zur Winery gehörende Campground und wir bekommen „Lake front“ – natürlich gegen Zuschlag J – draussen kleines Nachtessen, draussen sitzen bis es dunkel ist – und später wiegt uns der Wellenschlag am Ufer in den Schlaf…. (how poetic…)

ein weiterer wunderschön sonniger Tag, etwas windig aber warm genug

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

30.09.2010

 

Da wir nicht recht wissen, wohin wir heute fahren sollen/wollen, entscheiden wir uns für einen Ruhetag.

Eigentlich wollten wir nach Whistler und Sarah und Tim mit ihrem im April ausgelieferten „Füss-Mobil“ besuchen – wir sind schon sehr gespannt, wie’s ausschaut.

Leider musste uns Sarah absagen, da sie unerwartet verreisen muss – Schade – aber vielleicht ergibt sich eine andere Gelegenheit.

Und da ausserdem der Wetterbericht ab Samstag für die ganze kommende Woche nicht eben prickelnd ist für die Whistler- / Vancouver-Gegend, für hier aber schon, haben wir keinen Grund, da hin zu hetzen…

Erich versucht, wieder einmal Ordnung in seinen „Bastelraum“ zu kriegen und ich mache mich an’s kulinarische: Brot backen, Bananen-Kuchen backen (was sonst), „Poronpaisti“ à la „Lapin kulta“ zubereiten (Neiiiin – nicht das Bier – die „Bewegung“, die es mal gab oder noch gibt ? = Bodenständige Finnische Küche) – Leider fehlt mir der Geitost.

Man soll „full hook-up“ ausnutzen, schliesslich bezahlen wir auch genug dafür…;-)

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

 

Von Anchorage (AK/USA) nach Osoyoos (BC/CND)
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Fotos dazu
4. Reisebericht 01.09. - 30.09.2010_Foto
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GPX-Daten dazu
Techn. Details siehe Sektion "Technische Info"
4. Reisebericht 01.09. - 30.09.2010_GPS-
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