Von Edmonton (AB) zum Simpson Lake (YT)

01.07.31.07.2010

Edmonton (AB) - Fort McMurray – Athabasca - Peace River - High Level - Twin Falls Territorial Park – Hay River - „Polar Lake“ Campground – Fort Smith – Wood Buffalo Ntl. Park, Pine Lake Campground - Fort Providence - Yellowknife - „Reid Lake Provincial Park“ Campground - „Sambaa Deh Falls Territorial Park“ - „Blackstone Territorial Park“ - „Tetsa River Regional Park“ - „Liard River Hotspring Provincial Park” - Watson Lake - Simpson Lake Campground

 

Unsere  Route für diesen Monat auf GoogleMaps.

 

01.07.2010

 

Canada Day !!! gegen Mittag wird es wärmer / Angenehme 24° und sonnig

 

Wir verlassen den Campground und besuchen eine der grössten Malls weltweit: Die „West Edmonton Mall“, ein riesiger Einkaufskomplex von 44 ha und über 800 Stores und Services.

Ich möchte mir noch Merrell- oder Teva-Sandalen kaufen oder Crocks, weil die so suuuper bequem sind und erst noch „wassertauglich“.

Und wer findet das alles: Natürlich wieder Erich !

Ich geh’ leer aus. Das Teva-Schuhgeschäft gibt’s nicht (mehr ?) und der Laden, der Merrell führt, hat das, was ich suche nur in Herrengrössen und für Damen lediglich so Fancy-Zeug, das sich nicht für Outdoor eignet. Und die Crocks sind mir zu weit – ich habe halt schlanke Füsschen und keine so breiten Flossen… J

Na ja, irgendwo werde ich dann auch fündig werden…

 

Nun – der Besuch bei IKEA liegt auch noch drin und so „mäandern“ wir durch den uns vertrauten IKEA-Dschungel und fühlen uns für einen Moment „zuhause“.

Alles ist sehr bekannt – und offenbar weltweit das gleiche Sortiment – vergleichbar mit McDoof J

Man weiss immer, was man kriegt - egal, wo man ist.

 

Nun stehen wir zum ersten Mal auf einem Wal*Mart Areal zwischen ca. 15 anderen Campern und übernachten gratis – auf Wal*Mart Parkplätzen darf man das – als „Gegenleistung“ kaufen wir ein Poulet und vertilgen das zum Z’Nacht.

Somit können wir unsere Übernachtungskosten im Durchschnitt massiv senken J

 

Ich will versuchen, morgen einen Arzt zu konsultieren, wegen meiner „eingeschlafenen“ Hände.

 

Wir kommen mit ein paar „Gwundrigen“ ins Gespräch und ich merke zu spät, dass mich die Moskitos fressen – ich verzieh’ mich hinein.

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

 

 

02.07.2010

 

ziemlich sonnig, ziemlich kühl

Auf dem „Wal*Mart-Campground“ haben wir gar nicht mal so schlecht geschlafen.

Wir kaufen dafür noch 4 Croissants zum Frühstück – könnten direkt von „Hiestand“ sein.

Und nachdem wir alles zusammengepackt haben gehen wir gleich nach gegenüber zu einem „Future Shop“.

Der hat alles Mögliche an elektronischen Gadgets.

Wir entscheiden uns, einen kleinen Drucker zu kaufen, da ich schon mehrmals froh gewesen wäre, etwas ad hoc ausdrucken zu können.

Ein Samsung ML-1600 (oder so) Laser Jet wäre gerade so richtig – ja man kann ihn von 110V auf 220V betreiben. Man benötigt nur eine Zusatzgeräte, das macht aus 110V – 220V und umgekehrt.

Man darf es nur nicht über 2000 Watt belasten. So gut – so gekauft.

 

Dann fahren wir zum „Gray Nuns Hospital“, wo ich mich nach einem Arzt erkundigen will, betr. meine Finger-/Handprobleme – es ist ca. 14:00.

Sie bieten mir an, in die Emergency zu gehen – natürlich nicht als „echter“ Emergency-Fall aber das Spital will lieber selber verdienen, als mich an einen Arzt verweisen – ok – auch recht. So habe ich den ganzen Untersuch auf einmal.

Ich bin relativ rasch dran, obwohl recht viel läuft – ich bin Ausländer und daher ein guter Kunde – der muss gleich bezahlen. ;-)

Nach der Aufnahme warte ich erstmals so eine halbe Stunde, dann kommt die Anamnese durch Dr. Bond – nein nicht „James“ – W. Bond.

Nach einer weiteren ca. halben Stunde folgt der Aderlass - 2 Röhrchen wollen sie haben.

Ca. eine Stunde warten, dann ist röntgen dran, 6 Röntgenbilder vom Nackenbereich von vorn (mit offenem Mund !!!), von hinten, von schräg links, schräg rechts… werden gemacht.

Der Arzt vermutet einen „gestressten“ Nerv – von der vielen Fahrerei – das sei schliesslich Schwerarbeit.

Dann nochmals ca. 30 Min. warten und dann der Bericht: Blutwerte sind i.O. aber – wie vermutet, eine Abnützung am Nackenwirbel, der einen Nerv reizt.

Um ca. 17:00 bin ich wieder draussen, mit der Vereinbarung, dass Dr. Bond den Bericht an einen Neurologen weitergibt , der mich dann zu einer Detailabklärung aufbieten soll um eine Behandlung festzulegen.

Das soll uns nicht am Reisen hindern, es sei nicht gefährlich aber recht unangenehm bis schmerzhaft und man muss es schon behandeln, damit es nicht schlimmer wird.

Also fahren wir halt einmal wie geplant in Richtung Yellowknife und machen einen Termin aus, sobald sich Dr. Jassel – nein, auch nicht Dr. Jeckel - meldet. Wir müssen dann halt nochmals nach Edmonton runter – aber wir haben ja viiiiiiiel Zeit.

Und mir ist lieber, ich weiss, was es ist und kann etwas dagegen tun.

 

Nun – kommen wir zurück zu unserem Printer.

Während dessen ich im Spital „herumhing“, wollte Erich etwas Sinnvolles machen und den Drucker einrichten.

Nach geraumer Zeit kommt er (Erich – nicht der Drucker) in den Waiting room und ich seh’ ihm an, dass irgendetwas „mau“ ist.

Er hat den Printer ausgepackt und gebrauchsfertig gemacht – diesen „ominösen“ Konverter angehängt, den Printer laufen lassen und nach 2 – 3 Minuten: ein Zisch – nein, kein Knall - aber eine grosse Rauchwolke und unten aus dem Printer lief eine braune Sosse – Vermutung: ein Elko im Netzteil hat sich wohl ins Nirvana verabschiedet.

Wir haben kein Problem, beides beim Händler zurückzugeben – Gutschrift des Kaufbetrages folgt umgehend.

Nein – wir verzichten auf einen erneuten Versuch und verziehen uns auf einen anderen „Wal*Mart Campground“ in einer anderen Ecke von Edmonton.

 

Morgen gibt’s dann wieder Gipfeli zum Frühstück – Promo-Angebot – nur für kurze Zeit CND$ 0.50 / each.

Für einmal seeeehr günstig.

 

…und noch 2’085 km bis Whitehorse…- weiterhin on hold

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

 

03.07.2010

 

schön – kühl

 

Ja – es gab Gipfeli und sogar echte Silserli-Brötchen – ich muss mal „googeln“ ob ev. Wal*Mart „Hiestand“-Produkte hat – es scheint wirklich fast so.

Die Silserli-Chnöpf und die Gipfeli sind wirklich wie zuhause J Leeeeecker…

 

Erich macht sich daran, das Gas wieder „fit“ zu machen = neu verschrauben und auf Dichtigkeit prüfen.

Ich mach’ den Mini-Abwasch.

Dann fahren wir los Richtung Yellowknife – unterwegs kommt es Erich in den Sinn, dass er doch vorher noch nach Fort McMurray möchte – dort sind die grossen Ölvorkommen. Das Oel wird aus dem Sand ausgewaschen, 600'000 Barrel/Day – Insider meinen, eher mehr.

Wir fahren also von Athabasca über Grassland – Wandering River à North Richtung Marina Lake und Fort McMurray.

Und wir sehen unsere ersten Mooses – allerdings ein sehr, sehr trauriger Anblick – alle totgefahren am Strassenrand. Wir zählen sicher 5 - 6 Kadaver dieser grossen Tiere (w ~ 600 / m ~ 800 kg), einfach so da liegend, auch tote Hirsche sieht man am Strassenrand – schrecklich.

Und sehr viele Kreuze von Todesopfern – wir wissen nicht, ob Unfälle durch Raserei oder eben mit Wildtieren.

Es fährt einem gehörig in die Knochen.

Noch vor dem Crow Lake Provincial Park fahren wir durch ein riesiges Waldbrandgebiet. Über Kilometer nur verbrannter Wald, soweit das Auge reicht – es müssen sehr viele km2 sein und vermutlich erst ein paar wenige Jahre zurückliegend. Neues Unterholz in Form von Laubgehölz und Büschen herrscht vor aber lediglich etwa 1.50 -2.50 m hoch.

Irgendwo zwischen Crow Lake und Hangingstone Recreation Area, ausserhalb der Waldbrandregion, finden wir einen schönen Stellplatz für die Nacht am Mariana See.

Es gibt einen romantischen Apéro am Seeufer und wir schauen den Sonnenuntergang – der eigentlich keiner ist.

Wir sind geschätzt auf der Höhe von Dänemark und es ist 22:00 und es wird noch nicht so richtig dunkel.

…und hunderte von Moskitos, draussen vor dem Fenster, summen uns verärgert ein Schlummerleid – weil: Gegenleistung gibt’s keine !

 

Irgendwann so um 02:00 beginnt es recht heftig zu regnen…

 

…und noch 2’085 km bis Whitehorse…- on hold + 300 km Umweg nordwärts nach Fort McMurray und zurück = 600 km

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

 

04.07.2010

 

grau-trübe, es hat abgekühlt, gegen Mittag sonniger

 

Schön – wir müssen keine check out time einhalten – gar nichts…

So faulenzen wir ein wenig länger.

Das zusammenräumen draussen ist etwas unangenehm, der Sandboden ist aufgeweicht und irgendwie schmierig.

Er bleibt so richtig an den Schuhen kleben und lässt sich nur schwer entfernen. Ob das bereits Oel ist, das da im Sand drin steckt ?

Man sieht es ihm nicht an.

Wir fahren die restlichen 100 km bis Fort McMurray wieder durch abgebrannten Wald. Die übrig gebliebenen Baumstämme ragen wie schwarze Riesen-Zahnstocher in den Himmel – km2 um km2 soweit man sehen kann.

In Fort McMurray schauen wir nur rasch beim „Oil Sand Discovery Centre“ hinein und verschieben den Besuch auf später, zumal die Guided Tour soeben abgefahren ist und die nächste erst wieder kommenden Freitag stattfindet – erstmals brauchen wir einen Kaffee.

Danach versuchen wir unser Glück auf dem „Rotary Park Campground“ einen Platz für eine Nacht zu finden.

 

Die Touri-Plätze sind nicht eben einladend also fahren wir weiter und finden auf dem „Golden Eagle Resort“ mit Glenda und Gil nette Gastgeber und einen praktisch neu angelegten Campingplatz an einem Pond.

Vor allem Gil ist Feuer und Flamme für unser Vehicle „Just Wow“ und kaum haben wir den Stellplatz belegt, kommt auch schon Dirk dazu und die Fachsimpelei unter Männern geht los J

Dirk stammt aus Köln und ist bereits seit 26 Jahren in Ottawa (ON) und seit 9 Monaten hier in der Gegend.

Der Arbeitsmarkt in Kanada ist nicht sooo prickelnd und hier oben gibt es mehr Arbeit, wenn man flexibel ist.

Na ja – ein Platzregen setzt der Diskussion ein jähes Ende und “man“ verzieht sich ins Trockene – nach 5 Minuten lacht die Sonne wieder.

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

 

05.07.2010

 

sonnig, etwas Wind, bis 25° C warm

 

Wir wollen zu den Oil Sand Feldern und fahren auf der 63 weiter nordwärts Richtung Fort MacKay.

An der 63 south gibt es auf halbem Weg ein „Ausstellungsgelände“ der Fa. Syncrude, wo ein riesiger „Bucketwheel excavator“ und ein Dragline mit dem Namen „Discovery“ stehen. Die beiden Riesenmaschinen waren 1977 – 1999 in Betrieb, zusammen mit noch ein paar anderen.

Derzeit wird eine andere Abbaumethode angewandt: Shovel und Hauler also Schaufellader und Trax – aber riesige, Fassungsvermögen der Trax: 400 t.

Das allerneuste Vorgehen ist, dass der Sand nicht mehr umgewälzt wir, d.h. Mondlandschaften entstehen, sondern dass das Oel unterirdisch an Ort und Stelle mittels Dampf und Naphtha mobilisiert wird, am jeweils tiefsten Punkt zusammenfliesst und von dort dann abgepumpt wird.

Das soll grosse ökologische Schäden vermindern.

Wie gesagt wird, soll das Ölvorkommen noch für die nächsten 200 Jahre reichen – Annahme bei derzeitiger Verbrauchsmenge.

Die Fa Syncrude hat ehrgeizige Pläne: Sie will das Gelände, das von ihr umgegraben und in eine Sandwüste verwandelt wird, wieder herstellen, d. h. der vom Oel befreite Sand kommt wieder an Ort und Stelle zurück, die fruchtbare Erde, die zwischengelagert wurde, ebenfalls und es werden wieder Gras und Bäume angepflanzt und Seen geschaffen, so dass man ein Erholungsgebiet vorfindet und keinen Übergang zum ursprünglichen Gelände mehr ,sehen soll.

Auf einer Exhibition Tafel steht: 2010 soll der „See“ 6 km gross sein und 2015 soll man in dieser Gegend nichts mehr von der ganzen Graberei sehen.

Ich hege meine Zweifel, der „See“ ist derzeit eine grössere „Pfütze“ und 2015 ist auch sehr bald…

Wir werden sehen, ev. reicht es uns, in 10 Jahren nochmals vorbei zu schauen ;-)

Wir fahren noch den Rest der Strecke bis Fort MacKey aber ausser riesigen Abraumhalden, diskret versteckt hinter einer Reihe von Bäumen entlang der Strasse, sieht man nicht mehr sehr viel.

Die 63 endet abrupt und geht in eine Gravel Road über und auch ab ca. hier fängt die Winter Road nach Fort Chipewyan und Fort Smith an.

Wir fahren wieder zurück und es hat inzwischen sehr viel Feierabendverkehr. Ca. 40 km nördlich von Fort McMurray kommt die 2-spurige Kolonne zum Stillstand – es geht nur noch im Schritttempo vorwärts. Und genau an der Kreuzung mit dem Schild „Campground & Lodge“ steht auch die Polizei und ein Abschleppfahrzeug hängt irgendwie schief über einem Graben. Wir kommen näher und sehen einen PKW in dem Graben liegen – übelst zugerichtet und kaum mehr zu erkennen, was es mal war.

Wir biegen in die Strasse ein, da wir auf dem „The Lewyk Park“ übernachten wollen.

Es ist ein ganz neu angelegter Trailer Park und Campground und es stehen viele Fifth Wheeler da – ein Arbeitercamp der Oelsand Gesellschaften.

Wir werden herzlich begrüsst und natürlich wieder bestaunt – Never seen such a Rig J

Und ja klar dürft Ihr hier bleiben – for free, I am the owner and I make the rules – Herzlichen Dank!

(Tim hat 4 Mio CND$ investiert und will im Herbst auch mit der Erweiterung des Platzes fertig sein – im Herbst gibt es bei den Öl-Firmen wieder eine Anheuer-Runde und er rechnet mit vielen Neuankömmlingen - das Geschäft boomt)

All tourists are welcome und dürfen kostenlos stehen – so haben wir es jedenfalls verstanden. Sehr nett.

Als Gegenleistung machen wir natürlich wieder einmal eine Führung um und ins Fahrzeug.

Und da sie sogar eine ganz neue Laundry mit 5 grossen Frontload WM und Trockner haben, gehe ich aus lauter Spass an der Freud’ wieder einmal waschen.

 

…und jahaaaa – Erich hat den Autoradio fertig eingebaut und ab sofort nervt er (Erich) mich mit „zappen“ ;-)

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

 

06.07.2010

 

Vormittag regnerisch, später etwas sonnig

 

Wir verabschieden und von unseren Gastebern und fahren wieder südwärts. In Fort McMurray besuche wir heute die Oil Sand Exhibition. Es ist recht interessant aber wir werden unser ungutes Gefühl nicht los, dass die Natur grossen Schaden nimmt, trotz aller gegenteiligen Versprechungen.

Aber wir dürfen eigentlich nichts Nachteiliges sagen, sind doch auch wir auf unserer Reise vom Oel abhängig.

Auf der „881“ fahren wir dann wieder Richtung Lac la Biche . Die Strasse ist relativ wenig befahren und wir können es ziemlich gemütlich nehmen.

In Coklin gibt’s den „Christina Lake Lodge & Campground”. Es ist voll und wir erhalten einen Platz auf dem Group Camp Feld.

Ausflug nach dem Regen...

Kurz vorher muss es heftig geregnet haben und während wir zu unserem Stellplatz fahren, kommen Erinnerungen an den 30.05. auf aber es hat glücklicherweise kein mud holes – dafür Schwärme von Moskitos, No-seems und Blackflies. Der Regen und die Wärme haben die Biester richtiggehend herausgetrieben, wie man und sagt.

Wir flüchten in unser „Haus“ und nehmen uns nicht einmal die Zeit, es wohnlich einzurichten: Türe auf – rein – Türe zu. Trotzdem lässt es sich nicht vermeiden, dass wir erst einige Plagegeister, die mit uns hinein geschlüpft sind, tothauen müssen.

Wir werden paranoid – es juckt und beisst uns an allen möglichen und unmöglichen Körperstellen.

Ausserdem hat mich gestern eine Blackfly in den Rist gebissen, direkt auf eine Vene - ich habe schlichtweg vergessen Socken und Schuhe anzuziehen, bevor wir mit Tim ins Plaudern kamen – also selber Schuld.

Und nun sieht mein linker Fuss schlimm aus: Total geschwollen und ein Gefühl, als hätte mir einer mit einem Hammer drauf gehauen.

Hoffentlich gibt es nicht einmal eine Blutvergiftung aus solch heftigen Infektionen.

Und da ich so stark reagiere werde ich hysterisch – so !

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

 

07.07.2010

 

schönes Wetter – warm

 

Einige km vor Lac la Biche finden wir die Self-Pick Farm „Shady Lane“ und schlagen bei den frischen Erdbeeren zu.

Die Guten ins Töpfchen und die noch Besseren direkt ins Kröpfchen – oder so…J

Wir essen sie gerade sonnenwarm von den Stauden und nehmen ca. 3 kg mit.

 

Über Lac la Biche geht’s weiter und in Grassland tanken wir für CND$ 0.83/lt. Diesel. Wir füllen mal eben beide Tanks randvoll.

Zurück in Athabasca übernachten wir auf dem „Blueberry Hill RV Park“ und ich versuche, endlich meine längst überfälligen 2. Reisebericht fertig zu stellen und versandbereit zu machen. Zum Abschicken reicht’s nicht, da ich mit den Photos nacharbeiten noch nicht ganz fertig bin.

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

 

08.07.2010

 

schönes Wetter – warm 28°C

 

Im Riverview Café gibt’s um ca. 13:00 Frühstück.

Das Café mutet ein wenig „weltfremd“ an, verglichen mit dem, was wir bisher so angetroffen haben.

Kein Fastfood sondern Hausgemachtes – Salat, Quiche, Sandwiches aber überbacken, hausgemachte Gemüsesuppe und Kuchen.

Es sind überwiegend „Ladies“ dort und wir werden den „Chörnlipicker-Eindruck“ nicht ganz los – aber es ist sehr sympatisch und das Essen ist gut – der Schoggikuchen „Death by Chocolate“ – hmmmmmmmmmmmmm – und dazu ein wirklicher, echter, italienischer Espresso !!!

Really delicious !

Wir schauen bei der „Public Library“ vorbei, dort ist Internet meistens gratis – wir müssen unbedingt etwas Geschäftliches erledigen.

Erich findet endlich einen Lieferanten für ein Iridium Satellite-Telephon und mit dem will er den Deal abschliessen.

Wir hoffen, dass wir das Gerät dann in Fort Providence in den nächsten Tagen abholen können – shipped by „Greyhound-Courier“.

 Endlich dann, so gegen 4:00 p.m. fahren wir doch noch los und in Slave Lake wollen wir für die nächsten Tage einkaufen,

Auf der Fahrt nach Yellowknife gibt es über längere Strecken keine „Services“ mehr.

Slave Lake hat wieder einmal einen grösseren „Einkaufsblock“ mit allerlei Läden und wir entschliessen uns, für heute die Übernachtungskosten zu sparen...

und auf dem Wal*Mart-Campground“ zu verweilen, neben einem im Aufbau begriffenen „Luna-Park“.

Nein – der Lärm hält sich in Grenzen und kommt eher von zu- und wegfahrenden Trucks.

 

…und noch ??? km bis Whitehorse…- ja – immer noch on hold

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

 

09.07.2010

 

am Morgen gewitterhaft nur noch 15°C, später teilweise etwas Sonne – es bleibt aber recht stark bewölkt bis zum Abend – erst gegen 20:00 kommt die Sonne.

 

Wir machen wieder einmal eine Ortschaft unsicher, diesmal auf der Suche nach Bergeseilen, diese sollten eigentlich schon längst zu unserem Equipment gehören.

Ursprünglich wollten wir die in Europa beschaffen, haben uns aber überlegt, dass die in Kanada/USA ev. günstiger und überall erhältlich sein könnten.

Pustekuchen - für Dinge, die bei uns selbstverständlich sind, sucht man sich hier dumm und dusselig und findet sie doch nicht.

Schon etliche Leute, die wir getroffen haben, meinten – we are behind…

Nachdem man uns wieder einmal von Pontius zu Pilatus geschickt hat, finden wir schliesslich einen „Prügel“ von Bergegurt – 100'000 lbs.

Auch 24 Volt ist bisher nirgends zu bekommen, hier laufen auch die Trucks mit 12 Volt und in Europa sind alle 24V – also…

Slave Lake Airport
Slave Lake Airport

Auf der Suche nach Bergegurten kommen wir am lokalen Airport vorbei...

Und die beste Idee – falls wir nach Fort McMurray !!! fahren, sollen wir doch bei den Construction Companies nachfragen, die Baumaschinen etc. laufen grossenteils auf 24V und die Firmen, die solche „Geräte“ warten, sollten 24V Supply haben – saugute Idee………

Nun ja – wieder mal erst um ca. 15:00 fahren wir los über High Prairie – McLennan – Donelly nach Peace River.

 

Zwischen Donelly und Peace River verläuft die Strasse über 63 km schnurgerade und wenn man von dem Hochplateau nach Peace River hinunter fährt erwartet einen ein atemberaubender Ausblick ins Tal – wir haben bloss keine Fotos gemacht L 

 

Auf der ganzen Strecke begleiten einem links und rechts riesige, X-quadratkilometer grosse, topfebene Felder von leuchtend gelb blühendem Raps, nur mal durch ein paar Sträucher oder Büsche durchbrochen, im Wechsel mit ebenso grossen Feldern von noch jungem blaugrünem Weizen – ein toller Anblick

…und – 3mal dürft Ihr raten, wo wir übernachten werden – jaaaa, richtig - auf dem „Wal*Mart Campground“ ;-)

 

und noch 2’085 km bis Whitehorse…- still on hold, da wir zuerst noch nach Yellowknife „müssen“

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

 

10.07.2010

 

weiterhin schönes Wetter – warm 28°C

 

Ja – und es gibt „Hiestand“-Gipfeli zum Frühstück ;-)

Ich bin gerade am vorbereiten für’s Spülen, da lärmt es gewaltig neben uns – erschrocken schau’ ich zum Fenster hinaus und sehe erstmals grosse Räder und etwas Weisses.

An der Türe stelle ich dann fest, dass uns ein „Kollege“ aus Deutschland besuchen kommt.

Rudi und Rita aus Esslingen stellen sich vor – mit ihrem „Langer & Bock“ Truck.

Sie sind mit einem grossen VOLVO unterwegs und haben uns von IGA-Einkaufszentrum aus gesehen und natürlich mussten sie unbedingt herausfinden, was denn da drüben bei Wal*Mart steht ;-).

Wir plaudern eine gute Stunde und sie fahren weiter.

Wir machen auch uns aufbruchbereit, fahren aber erstmals nach Grimshaw zu UFA.

Wir wollen versuchen, dort „Chicken Wire“ zu bekommen, weil wir uns einen Schutzgitter vor die Windschutzscheibe basteln wollen, gegen Steinschlag auf den Gravelroads, die demnächst folgen werden…

Das ist auch so eine Sache: Bei uns bekommt man an jeder Ecke und in jedem Do-it plastifiziertes Drahtgeflecht – hier: nada – gibt es einfach nicht (we are behind..)

UFA hat geschlossen also fahren wir zur Library, die noch geöffnet hat und – ja, wir dürfen das Internet benutzen und unsere Mails senden.

Hät’sch gärn – ich muss alle meine E-mail Adressen aus dem Outlook erst gmx-kompatibel machen und das benötigt zuviel Zeit.

Also fahren wir grummelnd weiter – alles nordwärts.

In Hihg Level gibt’s ebenfalls ein sehr schönes Visitor-Center mit Shop und Museum und das hat noch offen und als ich nochmals genauer hinkucke – wer steht auch schon auf dem Platz ?

Ja, genau – Rita und Rudi – sie haben die gleiche Route vor sich, wie wir und man wird sich wahrscheinlich noch öfters über den Weg laufen.

Also gesellen wir uns zu ihnen und nach dem Nachtessen sitzen wir noch zusammen bei einer Flasche Wein und wir spendieren „echten“ Käse ;-)

 

Das Visitor Center hat sonntags geöffnet also werden wir dort morgen vorbei schauen.

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

 

11.07.2010

 

weiterhin schönes Wetter – warm, wieder um 28°C – am Abend zieht ein Gewitter auf

 

So gegen 11:00 „verlassen“ uns Rudi und Rita – man sieht sich…(ganz gewiss)

 

Wir besuchen das Visitor Center – mit einem liebevoll gemachten kleinen Museum und plaudern mit der Dame an der Reception – sie ist Engländerin, kommt aus New Castle und die Liebe hat sie hierher verschlagen J

 

Ich bin glücklich, endlich meine Schreibschulden los zu werden und „vertürle“ mich am PC.

Ca. um 14:30 fahren dann auch wir los – gute 200 km gerade Strasse mit links und rechts nur Wald -

keine Ortschaft !

Eine Tankstelle, der soeben der „Pfuus“ ausgegangen ist.

Kein Elektrisch mehr – it has blown the trafo – Hilfe soll kommen – aus High Level – 200 km…takes him one and a half an hour !!! 

Auf dem 60th parallel “überschreiten” wir die Border zu NWT (North West Territories)

und weitere ca. 80 km liegen vor uns bis zum wohlverdienten Feierabend.

Auf dem „Louise Falls Campground“ im Twin Falls Territorial Park finden wir unser Plätzchen.

Und das Plätzchen kostet saftige CND$ 28.00 ! (Full hookup – was wir ja gar nicht benötigen).

Dafür hat es heute zur Abwechslung und wieder gratis riesige Horden aggressiver Horse Flies (oder so was…)

Diese begleiteten uns seit wir in High Level abgefahren sind und jedes Mal, wenn wir unterwegs langsamer wurden oder gar angehalten haben eskortierten sie uns zu Hunderten und – die Viecher sind so doof, dass wenn man eine Türe öffnete, alle erst mal ins Fahrzeuginnere flogen und wenn man dann auf „Durchzug" stellte, auf der anderen Seite ebenso schnell wieder raus – ducken und Mund zu.

Ob sie beissen, will ich gar nicht erst herausfinden.

 

Unseren Stellplatz haben wir kaum belegt, fängt es an zu gewittern und – die Flies sind wie vom Erdboden verschluckt.

Und es regnet immer wieder heftig die ganze Nacht über.

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

 

12.07.2010

 

wieder schön – warm, wieder um 28°C

 

Türe auf und die „Flies“ sind wieder da…

Wir gehe noch zu den Wasserfällen, deren Tosen wir die ganze Nacht über gehört haben, steigen die Stufen zum Fluss hinunter und machen ein paar Aufnahmen.

Der Hay River fliesst über 2 Stufen durch die Schlucht nach dem Ort Hay River, ca. 40 km weiter nördlich.

Danach fahren wir nochmals die 3 km zurück zu den Alexandra Falls, die sind ca. 3 x so hoch, wie die Louise Falls und recht eindrücklich. Das Wasser schiesst über die Felswand hinaus in die Tiefe und die Gischt schäumt in einer Wolke wieder fast auf die halbe Höhe zurück.

Das Wasser ist fast dunkelbraun, da hier alles Wasser erstmals in Mooren versickert.

Wir fahren nach dem Ort „Hay River“ und suchen weiter nach Chicken Wire.

Keine Chance – dafür erfahren wir, dass die grossen Flies hier „Bull Dogs“ genannt werden und höllisch beissen können, wenn sie das Gefühl haben, man rieche angenehm nach Schweiss – mmmh-gudi-gudi-feini-feini…

 

Wir entscheiden uns schliesslich für ein Stück Metall-Fliegengitter, wie man es für die Porch-Türen verwendet und hoffen, dass wir uns damit einen einigermassen Windschutzscheiben-Schutz basteln können – gegen Steinschläge beim Befahren der Gravelroads, die da demnächst kommen werden .

Einer sagt uns nur: „it’s illegal“ etwas vor die Windschutzscheibe zu befestigen (eigentlich wissen wir das – ist es bei uns ja auch).

Er sagt uns aber auch, es sei „illegal“ mit Cracks in der Windschutzscheibe herumzufahren.

Aber was ist nun „illegal-er“ ?

Jedenfalls käme uns eine neue Frontscheibe viel teurer, da wir die aus Europa kommen lassen müssten - Also Risikooooooo…

 

Wir schauen noch rasch bei der Library vorbei – Mail check und erfahren von einem Passanten, dass bis ca. 11:00 Rudi und Rita auch da gewesen wären…

 

Und endlich – um ca. 16:00 gibt es Frühstück !

Man hat uns gesagt im „The Woodshed“, Gift und Gartencenter, hätte es auch ein Käffeli und da gibt es feine Sandwiches und Kuchen etc.

Der „Latte“ war recht, das Stück Peanut-Butter-Tart auch (allerdings viel zu „maschtig“) aber die sogenannten „feinen“ Sandwiches: 2 Brottranchen (eher grosse Zwieback), mit grünem Pesto, kanadischem Mozza und Trutenschinken (wo der wohl war ?) und alles nochmals gaaanz krosssss getoastet – na ja, Geschmäcker sind nun mal verschieden und wir wissen es ja: Wir befinden uns in kulinarischem Ödland.

Leider hat es hier keinen A&W – hätte ich jetzt wirklich dankbar angenommen ;-)

 

Inzwischen bin ich auch langsam grantig von der erfolglosen Sucherei und ärgere mich ein weiteres Mal darüber, dass wir das Wichtige und Richtige nicht von zuhause mitgenommen haben, dafür offenbar viel unnützes Zeug – zumindest bis heute…

 

Wir entscheiden uns für den Campingplatz in Hay River – es ist erst 17:00 aber so können wir noch an unserem Vorhaben basteln - d.h. Erich kann…

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

13.07.2010

 

immer noch schön – warm, wieder um 25°C

 

Sollen wir nun weiter oder noch einen Tag hier bleiben…?

Heute ist „mir-isch-gliich-Tag“ – also bleiben wir noch, Erich bastelt die Halterungen und ich nähe die Moskitoscreens.

Kanten 2 x umschlagen, oben ein Stück Wäscheleine einlegen, links und rechts etwas vorstehen lassen, zwecks Befestigung am Fahrerhaus…

Säume mittels „Fishing Line“ (für 6 kg Fische) mit Hinterstich und dann nochmals mit „Iiberwindligs-Stich“ festnähen – ach, wie bin ich dem lieben Fröilein Zores aus der „Handi“ dankbar, dass sie mir Handnähen beigebracht hat.

Ich hatte zwar nie allzu gute Noten – aber ich kann’s immer noch. Statt Mädchen-Handi hätte ich viel lieber mit den Jungs Metall- oder Holzarbeiten gemacht – und dann noch Stricken und Sticken und häkeln und flicken und Socken stopfen und „hand-wiefeln“ …und…und… - Ibäääh – Mädchenkram … – aber sorry – ich schweife ab…

 

Bin ja gespannt, ob unser Konstrukt bei Bedarf hält und ob wir es überhaupt jemals brauchen werden…

 

Das schöne Stück Rindfleisch, das wir heute eigentlich auf dem „Cobb“ grillieren wollten – so zur Belohnung für das gelungene Werk - es muss bis morgen warten.

 

Dafür backe ich 2 Bröter auf Vorrat, sollten wir in den nächsten 2 – 3 Tagen im Wood Buffalo Park nichts Essbares finden, kauen wir Brotrinde…

Jagdsaison ist noch nicht…und Erich’s Schiesskünsten würde ich auch nicht ganz trauen, wenn ich an die Resultate aus dem „Obligatorischen“ denke…;-)

 Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

14.07.2010

 

VM Gewitter – NM warm, wieder um 25°C – es bleibt gewitterhaft

 

Wir wollen noch dumpen und Frischwasser fassen aber kaum sitze ich im Fahrerhaus, öffnet der Himmel seine Schleusen. Erich kann eben noch hereinhechten ohne allzu viel Wasser abzukriegen.

Vorerst ist warten angesagt – nach ca. 15 Min. lässt der Regen nach und schon sind die fliegenden Plagegeister wieder da.

In der Library checken wir nochmals unsere E-Mails und im Supermarkt kaufen wir noch für die nächsten Tage ein.

Dann machen wir uns auf Richtung Fort Smith – Ca. 250 km ohne irgendwelche „Infrastruktur“.

Nach ca.30 km machen wir unseren Frühstückshalt, wie langsam üblich, wieder einmal so gegen 15:00.

Wir sind hundemüde und wissen eigentlich nicht so recht wovon.

Nochmals nur ca. 30 km weiter gibt es den „Polar Lake“ Campground – wir fahren mal hin.

Er ist etwas vernachlässigt aber schön gelegen und wir sind die einzigen Camper.

Für CND$ 10.00 ist self registration, d.h. auf Vertrauensbasis.

Es ist 18:00, ein Gewitter zieht auf und ausserdem fallen uns die Augen im Stehen zu, also legen wir uns hin und schlafen tatsächlich gute eineinhalb Stunden.

Erich macht draussen ein Feuer und setzt sich in den Rauch und ich mache es mir drinnen gemütlich.

Ein Eichhörnchen ist mit uns offenbar nicht zufrieden und meckert den ganzen Abend und die halbe Nacht, ausserdem steigt es uns auf’s Dach und rennt uns über dem Kopf hin und her, klettert die Astabweiser rauf und runter…

Erinnerungen an Florida werden wach – da hatte uns ein Eichhörnchen den gesamten Motorraum mit Ästen vollgestopft, als Nest. Wir hatten das bloss per Zufall bemerkt, weil wir uns wunderten, wohin das Tierchen mit den Ästen verschwand, die es unter unser Fahrzeug trug.

Wir haben dann oben die Äste herausgezogen und es hat sie unten nachgestopft. J

 

und noch 2’085 km oder so bis Whitehorse…+ die in den Wood Buffalo… + plus die nach Yellowknife

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

  

15.07.2010

 

schwül-warm – es bleibt gewitterhaft

 

Wir lassen uns Zeit, da uns keiner eine Check out time vorgibt und geniessen unser Frühstück wieder einmal mit eigenem Kaffee.

Dann geht’s weiter Richtung Fort Smith.

Zuerst gibt's einen Abstecher zum "Angus-Sinkhole" einer eingebrochenen Karsthöhle

Nach ca. 100 km geht die Strasse in eine Gravel Road über und es regnet streckenweise, was die Strasse dann etwas schmierig werden lässt.

Aber es macht Spass so zu fahren – irgendwie ein Gefühl von Freiheit und Einsamkeit.

Es hat sehr wenig Verkehr. Auf der ganzen Strecke begegnen uns vielleicht 10 Autos und LKWs.

 

Plötzlich sehen wir sie vor uns - die langersehnten Wood Buffalos oder Bisons (das gleiche Tier - 2 Namen)

Das grösste Mammal Canadas.

Eine ganze Gruppe von ca. 25 Tieren mit Jungen lässt sich, gemütlich am Strassenrand grasend, fotografieren, bevor sie sich auf die andere Strassenseite begeben und wieder im Wald verschwinden.

Wir stellen den Motor ab, verhalten uns still und fotografieren aus dem Fahrzeug hinaus – bloss nie aussteigen.

Toll und eindrücklich – gelten diese Tiere doch als unberechenbar und ein Bulle kann schon mal über eine Tonne wiegen.

Einige km weiter trabt ein Schwarzbär über die Strasse, blickt uns kurz an und verschwindet ebenso rasch wieder im Wald.

 

  

und so sieht man nach einer Regenfahrt dann auch mal aus...
und so sieht man nach einer Regenfahrt dann auch mal aus...

Da der Himmel immer mal wieder bedenklich schwarz ist und ringsum Gewitter nieder gehen, entscheiden wir uns, morgen in Fort Smith bezüglich der Wettersituation nachzufragen – gewisse Trails / Strassen sind nicht befahrbar bei Nässe…

Auf dem Queen Elizabeth Campground bleiben wir für die Nacht und genehmigen uns endlich das schon so lange geplante Prime Rib auf dem „Cobb“ – suuuper leckerrrrrrrr…

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

16.07.2010

 

sonnig – späterer NM gewitterhaft – werden aber verschont

Nachdem ich den „Cobb“ gehörig geschruppt und alles andere Geschirr auch abgewaschen und versorgt habe, fahren wir zum Visitor Center nach Fort Smith – schön gemacht und die Leute dort sind sehr hilfsbereit.

Man erklärt uns, was wir unternehme könnten und wir entscheiden uns, bis zum Sonntag in der Gegend zu bleiben, denn am Sonntag NM findet auf dem Pine Lake Campgrund and Day Use Area der National Park Day statt.

Ab und zu möchten wir auch an lokalen Anlässen dabei sein, denn nur so kommt man mit Leuten in Kontakt – und hier ergibt es sich gerade so schön…

Nach dem Visitor Center fahren wir also nach Fort Fitzgerald, ca. 25 km, wir wollen die „Cassette Rapids“ im Slave River besuchen.

Leider ist der Weg überhaut nicht mehr zu finden, d.h. es gibt sehr wohl eine Tafel „To the rapids“ aber nach ca .200 m verliert sich der Weg im nirgendwo – alles zugewachsen, man sieht nicht, wo es lang geht und wir drehen um.

Wahrscheinlich ist dort schon seit langem keiner mehr gegangen und der Pfad ist nicht unterhalten.

Wir fahren wieder den gleichen, Weg zurück und wollen es beim „Pelican Rapids Trail“ versuchen – auch nichts „ Do not enter“ – abgesperrt auch für Hikers. Noch nicht lange her, soll es „Landslides“ gegeben haben – zu gefährlich.

Nur sollte das einem im Visitor Center mitgeteilt werden.

Also fahren wir weiter zurück nach Fort Smith und die „Mountain Rapids“ sind dann zugänglich. Wir fahren ein Stück weit auf der Sandpiste und stellen das Fahrzeug am Strassenrand ab. Wir folgen dem Weg weiter – offenbar wird der hier nur noch mit ATVs oder Pickups befahren. Leider sehen wir am Ende des Weges kaum etwas und machen noch ein paar Abstecher hierhin und dahin – von oben nichts zu sehen von den Rapids...

nur dichter Wald und die Eichhörnchen „bombardieren“ uns mit abgebissenen Schwarzkiefer-Zweigen. Die Frechdachse meckern uns an – es behagt ihnen nicht, dass wir in ihr Revier eindringen. . .

Der Slave River war ein Teil des Canada Trails (Von Alberta bis in die Arktis) und diente der Northwest Company resp. später Hudson Bay Company als Transportweg zum Great Slave Lake und zu anderen Seen sowie den McKenzie River hinauf nach Norden.

Eine Tafel beschreibt, wie beschwerlich diese Transportart um die Jahre 1822 und später war. Die Rapids waren zu gefährlich und so musste alles oberhalb an Land gebracht und über den Hügel transportiert und auf der anderen Seite wieder steil den Abhang hinunter zum Wasser gebracht werden.

Wir steigen also diese „Rampe“ hinunter und am Fluss tut sich ein toller Anblick auf. Wir gehen dem Ufer entlang über rosa Granitbolder und ganz feinen Sand und schliesslich stehen wir vor den Rapids – sehr eindrücklich und man kann sich gut vorstellen, dass diese Stellen wirklich nicht schiffbar waren.

Heutzutage werden die Rapids jeweils freitags von den sportlichen Einheimischen mit den Kajaks befahren – have fun…

Wir lassen die Eindrücke auf uns wirken und kehren dann wieder zum Auto zurück. Der Anstieg, die „Rampe“ hoch, ist schweisstreibend und demzufolge haben wir - oben angekommen - eine riesige Eskorte von Moskitos im Schlepp. Wir müssen uns beeilen und schneller sein als sie und - bloss nicht durch den Mund einatmen, sonst hat man das Nachtessen ev. schon früher als geplant – urghhhh. …

Es ist bereits 20:00 und wir fahren für eine weitere Nacht zum Queen Elisabeth Campground zurück.

Dort hat der Preis seit heute Morgen aufgeschlagen: ALLE Plätze kosten ab heute „noon“ CND$ 28.00.

(gestern waren es noch für ein Zelt 15.00, für einen Platz ohne Elektrisch 22.50…)

Die Managerin ist verärgert – auch sie war nicht informiert und als sie heute Mittag ins Office zurückkam, prangte ein entsprechendes Sign an der Wand neben dem Eingang.

Auf meine Frage, wer denn so was entscheide meint sie nur lakonisch: Das Covernment – The big boss.

Na ja – zahlen wir halt die 28.50 und werden das auf dem Umfragebogen, den man uns in die Hand gedrückt hat, vermerken ;-)

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

 

17.07.2010

 

sonnig – späterer NM gewitterhaft – werden aber verschont

 

Heute ist „hiken“ angesagt. Wir wollen Richtung Pine Lake, wegen des Pic-Nic, morgen.

Unterwegs gibt es dies und das zu sehen u.a. den “Karstland Loop“ – ein kurze, ca. 750 m langer Weg durch karstiges Gelände, mit lauter eingebrochenen Gipshöhlen, sinkholes und underground streams...

...und es entstehen immer noch welche. In diesen Höhlen überwintert auch zu Hauf die „Red-sided Garter-Snake“ – das am meisten nördliche Reptil des Kontinents.

Danach nehmen wir uns noch den Salt River Meadows Loop vor. Auch nur ca. 1.5 km lang aber durch Wald und Buschwerk – wir rechnen damit, hinter jeder Biegung auf eine Horde Wood Bisons oder einen Bären zu stossen – es hat viele Anzeichen für deren Aktivität hier: Aufgerissene Ameisenhaufen, zerfetzte alte Baumstümpfe = Bärenwerk, Bisonwolle an den Bäumen, wo sie sich das alte Fell abschaben, Buffalo chips etc. – aber nichts dergleichen nur jede Menge Moskitos – aber wie…

Selbst mit den Repellents haben wir Mühe und es gelingt uns nicht, die Biester abzuschütteln – im Gegenteil – wir ziehen auf unserer Wanderung Schwärme hinter uns nach – es ist schwül-warm und gewitterig.

Danach wollen wir zum „Salt Pan Lake hinunter, uns die Schuhe ausziehen und das herrliche Gefühl an den Füssen spüren, finden aber wieder einmal den Weg nicht. So folgen wir einem Fussweg, der offenbar auch von ATWs befahren werden kann. Nach ca. 2 km drehen wir um – es macht keinen Spass, die Moskitos sind unbarmherzig, wir können kaum mehr miteinander reden. Sie fliegen einem in Nasen und Mund und um den Kopf herum schwirrt es nur noch.

Wir ziehen es vor, zu unserem Ziel, dem Pine Lake zu fahren und werden Unterwegs mit etlichen Büffeln – Einzelgänger (Bullen) und Gruppen mit Kühen, Kälbern und Yearlings belohnt. Schon eindrücklich, diese Riesentiere in so grosser Zahl entlang der Strasse anzutreffen – wie bei uns ein Alpaufzug – bloss der Hirte fehlt ;-)

Der Campingplatz ist sehr schön gelegen und nach dem Nachtessen – das erste Mal auf einem Campingplatzgrill gebrutzelt – machen wir einen Abendspaziergang zum See. Seit längerem schon hören wir die Kraniche schreien und wir wollen sehen, ob wir sie finden.

Das Wasser ist Smaragdgrün und man kann bis auf den Grund sehen – an der tiefsten Stelle ist der See 29 m tief.

Der See ist ein „Uvala“, d.h. mindestens 3 sinkholes zusammen bilden den Lake. Die Farbe kommt von blauen Algen auf dem Seegrund, die das Sonnenlicht reflektieren.

Und plötzlich sind da auch die Sandhill Kraniche, etwa so gross wie Störche, braunrot gefiedert.

Sie stolzieren den Sandstrand rauf und runter, ca. 100 m von uns entfernt.

Wir verhalten uns ganz ruhig und können sie so fast eine Stunde lang beobachten.

Dabei geht die Sonne in einem furiosen Sonnenuntergang schlafen…und wir schliesslich auch

 Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz

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18.07.2010

 

schön sonnig

 

Von Nachbars hören wir, dass um ca. 07:00 ein einsamer Büffelbulle über den Campingplatz spaziert ist – leider haben wir ihn verschlafen L

Heute ist ja das alljährliche Pic-Nic auf der Day Use Area des Campgrounds angesagt.

Plötzlich gehen Polizeisirenen los und ein Gehupe…

Bei genauerem Hinsehen, entdecken wir, dass sich offenbar die „Bullen“ ein Gefecht mit dem Bulllen liefern: Wer ist wohl stärker ?

Der Lärm beeindruckt den Büffel offenbar keineswegs – er ist eben stur ;-)

Er grast seelenruhig weiter und verzieht sich erst, als es ihm passt.

 

Und wir begeben uns langdam zur "Festwiese" am See...

Langsam trudeln die Leute ein und wir gehen auch rasch kucken, was da so abgeht.

Die Leute aus dem Visitor Center erkennen uns wieder und laden uns zu Hot Dog und Corn on the Cob ein. Wir schnabulieren ein wenig und wechseln ein paar Worte mit einem Ranger und einem Mann, den wir gestern bei den Mountain Rapids angetroffen haben.

Ansonsten macht es den Eindruck, von einem grossen Familienfest – natürlich kennt hier jeder jeden – wir bleiben aussen vor – was uns aber nicht sonderlich stört.

Wir verziehen uns nach einer Weile und fahren nach Peace Point runter – Wieso ? - Na einfach, weil „das“ dort ist.

Der Peace River ist recht breit und zieht friedlich und träge seines Weges. Wir spazieren auf eine Sandbank hinaus – Wieso ? – Na einfach, weil sie da ist …

Dann machen wir uns auf den Rückweg und nehmen kurz noch die Abzweigung nach Fort Chipewyan – Wieso ? – Ganz einfach, weil sie da ist…

Nach ca. 2 km ist „Road closed“ (wussten wir ja). Es ist eine Winterroad und nur zu befahren, wenn alles zugefroren ist.

Trotzdem ein lustiger Gedanke, uns vorzustellen, dass wenn wir jetzt los führen, wir nach etlichen 100 km in Fort Chipewyan und etwas später wieder in Fort McMurray wären…

 

Also fahren wir zurück nach Fort Smith und scheuchen unterwegs noch en paar Bisons auf, die in der Abendsonne wiederkäuen.

Wieso ? - Ganz einfach, weil sie da sind...

Auf dem Queen Elisabeth Campground verbringen wir nochmals ein Nacht und morgen geht’s wieder in die „Zivilisation“ ;-)

Es wir kalt - es hat nur noch 12°C

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

 

19.07.2010

 

VM schön – NM regnerisch – Abend wieder schön – nicht mehr so warm

 

Weiter geht’s und beim „Salt Plain Access“ machen wir Frühstückshalt. Wir wollen nachher zu den Salzplains runter.

Leider fängt es immer wieder an zu regnen. Wir wagen es trotzdem aber es ist sehr unangenehm zu gehen. Ist es trocken, ist der Sand wunderbar fein – ist es nass, wie jetzt, klebt er an den Schuhen und bildet richtiggehend Stollen. Man muss höllisch aufpassen, dass man nicht ausgleitet, es fühlt sich an wie auf Schmierseife.

Also geben wir es bald einmal auf und steigen den Weg wieder hoch. Eine Familie kommt uns entgegen, mit zwei äusserst mürrisch dreinkuckenden Tennies in Flip-Flops !!!…und wir denken uns unseren Teil ;-

Ausserdem hat es aufgehört zu regnen und die Moskitos sind in Myriaden da…

Wir fahren also weiter – schön gemütlich so mit 60 km/h, praktisch ohne Gegenverkehr.

Beim Schalten klemmt das Bremspedal immer mehr (macht es schon seit ein paar Tagen), es bleibt hängen. Also müssen wir anhalten – das Gestänge ist ziemlich trocken, vermutlich auch noch von dem feinen Sand.

Erich ölt das ganze etwas und es ist etwas besser, trotzdem: auf dem Polar Lake Campground, wo wir nochmals übernachten wollen, macht er sich daran, das Gestänge zu reinigen und neu zu fetten. Morgen wollen wir rasch bei „Freightliner“ in Hay River vorbei schauen, sie sollen rasch kontrollieren, ob es ev. Noch an etwas anderem liegen könnte – sicher isch sicher…

Inzwischen macht mich unser neugieriges Eichhörnchen schier narrisch – es kommt mittlerweile die Treppe hoch und hängt sich mit allen Vieren in das Fliegengitter – jaaaa – find ich ja auch niedlich – aber was mach’ ich, wenn es mir meine Moskitosreens mit seinen scharfen Krallen zerfetzt ????

  

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

  

20.07.2010

 

Sonnenaufgang schöööööön – ganzer Tag sonnig und warm

 

Bei Freightliner schaut John oder Giovanni nach unserem Problem. Er ist nördlich von Napoli geboren und seine Eltern sind Ende der 50iger nach Canada ausgewandert – ich rede also Italienisch mit ihm aber er antwortet nur auf Englisch J

Wir müssen das Fahrerhaus kippen und dafür den gesamten Klimbim ausräumen. Das ganze Brems-Gestänge mit x Kugelgelenken muss gereinigt und neu gefettet werden. Giovanni meint, das könne sonst gefährlich werden, wenn das Gaspedal harzt und hängen bleibt – klar geben wir ihm recht. Er fettet auch noch etwas die Kugelgelenke bei den Fronträdern und nach ca. einer Stunde sind wir dann unterwegs.

In Enterprise tanken wir noch Tank 1 randvoll und dann geht’s weiter nach Fort Providence – Erich möchte endlich sein Iridium in Empfang nehmen.

Leider schaffen wir es heute nicht mehr, es hat etliche Baustellen unterwegs – Strassenunterhalt und über weite Strecken „Loose Gravel“ – 50 km/h und die „Snowshoe-Lodge (Depot von Greyhound Courier) schliesst um 5 p.m. Dafür sehen wir, weil wir so langsam fahren müssen, etliche Sandhill Cranes, bloss fotografieren geht nicht. Ich kann nicht so abrupt anhalten und sie sind ausserdem auch schon weg, wenn man ihnen zu nahe kommt – also begnügen wir uns mit kucken..

Kurz vor Fort Providence müssen wir noch mit der Ferrry über den McKenzie River übersetzen. Kaum drüben, sehen wir auch schon wieder eine grosse Herde Bisons – watch for Bisons next 315 km.

Fort Providence ist „Home of the McKenzie Bison Sanctuary“ und von hier hoch nach Yellowknife sind die grösste Wood Buffalo Sanctuaries überhaupt

Auf dem Fort Providence Provincial Park Campground gibt es schöne Stellplätze unmittelbar am Fluss und da richten wir uns ein.

Allerdings haben wir den Eindruck, die No-see-ums seien hier in besonders grosser Zahl vertreten – es juckt und beisst uns an allen Ecken und Enden und ich glaube nicht, dass das bloss Einbildung ist.

Also machen wir uns daran, die Moskitoscreens mit einer giftigen Brühe einzupinseln, in der Hoffnung, wir hätten danach Ruhe.

Und nach getaner Arbeit genehmigen wir uns ein Bier, Erich sitzt auf unserem Ausguck und wir schauen River westwärts in die untergehende Sonne – leider kein „schöner“ Sonnenuntergang – sie versinkt hinter dunklen Gewitterwolken.

Über uns fliegt’s und flattert’s: Unzählige grosse, smaragdgrün-blaue Dragonflies sind auf der Jagd…

und noch 2’085 km oder so bis Whitehorse…+ plus die nach Yellowknife

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

 

21.07.2010

 

VM trübe – ganzen Tag über wechselhaft – gewitterig – Yellowknife sonnig

 

Nachdem wir in der „Snowshoe Inn“ Erich’s neuestes Gadget abgeholt haben (ich hoffe, wir benötigen es nie), geht’s dann los nach Yelllowknife – satte 325 km ab der Junction.

220 km „no Services“ – als gut, dass wir gestern noch vollgetankt haben.

Entlang der Strasse treffen wir immer wieder mal Bisons an – beim Fressen, beim Wiederkäuen, beim Spazieren, beim…

Glücklicherweise sind die Tier recht träge und die Gefahr, dass einem unvermittelt eines vor den Wagen rennt, ist relativ gering, ausserdem sind sie so gross, dass man sie meistens von weitem schon gut sieht. Allerdings können sie über kurze Strecken bis zu 45 km/h schnell werden und zu Fuss abhauen, möchte ich da nicht versuchen…

 

Der Strassenzustand ist bis hinter Edzo ordentlich aber unmittelbar nach der Brücke ändert das schlagartig.

Die „3“ führt dann über riesige Bolder aus rosa Granit (Ausläufer des Canadian Shield) mit darunter Permafrost.

Wo dieser jedoch auftaut, sackt die Strasse jeweils ein und somit haben wir für die restlichen 95 km bis Yellowknife eine Rüttel- und Schüttelpiste vor uns, mit recht vielen unangenehmen Dips und Bumps – vielfach sieht man sie kaum – aber man spürt sie und wir müssen aufpassen, dass unser Fahrzeug sich nicht aufschaukelt. Das tut weder dem Chassis, noch der Federung geschweige denn unseren Bandscheiben gut – Ach, wie sind wir wieder einmal glücklich über unsere Isri-Komfort-Sitze !

Und das Ganze müssen wir dann auch wieder zurück.

 

Und dann: Yellowknife – ein eigenartiges Gefühl, mitten in der „Wildnis“ eine grosse Stadt vor sich zu sehen. Yellowknife ist die „Cosmopolitan Capital of the North“ – knapp 20'000 Einwohner.

 

Wir nehmen die Old Airport Road – wir wollen noch was einkaufen. An einem Rotlicht, sehe ich aus dem Augenwinkel, dass jemand aus einem Auto heraus wie wild gestikuliert und winkt. Ich dreh’ die Scheibe herunter und dann tönt’s auf breitestem Bärndüütsch: Was machit de ihr daa ?

Wir fahren zusammen kurzum zum Wal*Mart Parkplatz und lernen Mike und Sarah mit den beiden Kids kennen.

Die junge Familie hat erst im Mai den Schritt nach Canada gewagt und nun sind sie hier in Yellowknife wohnhaft.

Mike arbeitet als Grossmaschinen-Mechaniker für ein Unternehmen, das die Ice Road baut. Gut ausgebildete Handwerker sind hier sehr gesucht und man verdient ausgezeichnet, wie Mike sagt.

 

Also: Falls sich jemand, der dies hier liest, angesprochen fühlt… J

 

Nachdem wir gut eine Stunde geplaudert haben, fahren wir ohne Einkauf (inzwischen sind die Läden geschlossen) zum „Fred Henne Territorial Park“ auf den Campground: www.campingnwt.ca

Es gibt ein Stück Brot und Käse zum z’Nacht – na ja – man wird anspruchslos ;-)

 

...ach ja, und wieder einmal einen grandiosen Sonnenuntergang als Entschädigung für das frugale Nachtmahl...

 Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

22.07.2010

 

Sonnig – warm

 

Erich hat heraus gefunden, dass es einen A&W gibt – also gibt’s in der Mall an der 50th Street einen Grandpa Burger plus Onion Rings und ein Root Beer (i-bäääh-pfui) zum Frühstück. Danach wollen wir in die Public Library, im gleichen Gebäude – nur finden wir auf dem Weg dorthin eine kleine Kaffeebar mit einem Italienischen Espresso. Der Besitzer fragt uns mindestens 3mal, ob wir wirklich einen „echten“ Espresso wollen – ja klar, wollen wir…

Und so kommen wir ins Gespräch. Er sei Ägypter, komme aber aus Sizilien und sei schon lange hier in Yellowknife. Das Mädchen an der Bar sei eine Freundin, erfahren wir später von Saad.

Und Sie erzählt, dass Sie im Herbst nach Antigonish (NS) an die Uni gehen werde.

 

Inzwischen hat der Besitzer seinen Sohn Saad mobilisiert und ihn dazu „verknurrt“ uns zu den Cameron Falls am Ingraham Trail zu begleiten – er werde sich telephonisch bei uns melden..

Derzeit seien Semesterferien und Saad sei sowieso jeden Abend bis in die Nacht hinein “dort“ draussen, beim Fischen oder so…

 

In der Library müssten uns für die 8 öffentlichen PCs eintragen. Für heute ist bereits ausgebucht. – also können wir nur am „15-Minuten-PC“ unsere Mail rasch sichten. Nach Ablauf der Zeit, schmeisst „er“ uns raus.

Wir könnten aber unseren eigenen Laptop mitbringen und dann via WiFi und ohne Zeitdruck unsere „Post“ erledigen. Mal sehen, ev. werden wir dies morgen oder am Samstag tun.

 

Danach machen wir eine Sightseeing Tour nach Latham Island – dort steht das berühmte „Wild Cat Café“. Das sieht so toll schief aus, da muss ich morgen unbedingt hin und sehen, was es da gibt ;-)

 

Auf dem Weg zurück ruft uns tatsächlich Saad an und wir verabreden uns vor CFK an der 48th street.

Da wir bereits in der 43th sind fahren wir den Niven Drive noch rasch ganz hoch. Da hat es wirklich ganz spezielle tolle Einfamilienhäuser mit einem grandiosen Ausblick auf die Back Bay des Great Slave Lake.

Ein Haus „da oben“ kostet CND$ +/- 500’000.00, wie ich erfahre – geht ja noch, wenn man bedenkt, was ein Dampfschiff kostet…;-)

 

Wir treffen Saad und er macht dem „Follow me“ für uns, ca. 40 km weit. Danach machen wir uns auf einen kurzen Hike von ca. 30 Minuten und stehen vor den Cameron Falls – sehr schön.

Saad ist eben vor ca. 3 Wochen aus Dietikon ! zurück gekommen, wo er Schweizer Freunde besucht hat, die er in Whistler an der Uni kennen gelernt hat. Ab Herbst studiert er dann aber in Calgary „Economics“, um später ins Business des Vaters einsteigen zu können.

Da wir kein einziges „Schweizer Souvenir“ mehr haben, möchten wir uns gerne mit einem „Batzen“ für seine Führung bedanken – sozusagen als „Unterstützung“ für sein Studium. Er weigert sich aber standhaft und wir möchten ihn keinesfalls Beleidigen. (So was ist immer eine heikle Sache).

Jedenfalls werden wir morgen zu einem weitern Espresso bei seinem Vater vorbei schauen und uns nochmals bedanken.

Nachdem uns Saad wieder verlassen hat, begeben wir uns auf die restlichen 21 km des Ingraham Trails und am Ende stehen wir wirklich und tatsächlich da: km 69 am „Tibbit Lake“ – Beginn der Winterroad auf der die „Ice Road

Truckers“ die Fracht ihrer zig-tonnen schweren Laster zu der Ekati Mine, der Diavik Mine oder zum Contwoyto Lake im Nunavut Territory hochfahren.

 

Wir drehen um – es geht ja (leider) nicht weiter und bleiben für die Nacht auf dem „Reid Lake Provincial Park“ Campground – sehr schön gelegen, etwas erhöht auf den rosa Felsen und zwischen Black Firs und Pines…

Wir bekommen den zweitschönsten Platz – den schönsten, mit fantastischem Blick auf den Reid Lake hat ein kanadisches Paar ergattert – die waren leider etwas vor uns hier…

Der Host ist Engländer und kommt aus Wales. Er und seine Frau sind aber bereits seit 30 Jahren hier. Er hat in den Mines gearbeitet, ist seit 12 Jahren retired und sie verbringen den Sommer jeweils hier und den Winter in Arizona in Havasu.

Wir geniessen den wunderschönen Abend für einmal draussen – es hat keine Moskitos auf „unserem“ Hügel, da es dauernd leicht windet und so können wir fast bis Mitternacht draussen sitzen – es ist immer noch hell.

Und es ist derart still, dass man nur das eigene Blut fliessen hört – ergreifend…

Wir schlafen mit der offenen Klappe (1.00 x 1.00 m) über dem Bett und sehen nur den hellen Nachthimmel.

Irgendwie gefällt uns Yellowknife und dessen Umgebung sehr und wir fragen uns, ob es uns wohl im Winter auch gefallen würde…

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

 

23.07.2010

 

stark bedeckt, regnerisch

 

rückweg nach Yellowknife machen wir noc heinen kurzen Spaziergang zum "Prelude Lake". Und obwohl das Wetter nicht so mitmacht, ist die Aussicht von der erhöhten Plattform trotzdem beeindruckend.

Daher gibt’s heute auch einen recht „trivialen“ Tag: Waschen ist angesagt. Wäsche trocknen und alles wieder zusammenlegen. Danach Internet-Homework. Wir finden einen Hot Spot und erledigen einen ersten Teil.

 

Einkaufen - das Notwendigste für die nächsten Tage – und – believe it or not - in einer Abteilung mit lauter Schüttgut-Behältern hat es neben x-verschiedenen Nüssen, farbigem Schleck- und Knabberzeug, Backzutaten wie Schoggiwürfeli etc. tatsächlich rote und blaue LINDOR-Kugeln !!!!!!!

Erich schlägt zu und kauft pro Sorte 10 Stk.

 

Übernachtet wird heute auf dem Kiesplatz hinter der Schwimmhalle - Geld sparen – für neue Lindor-Kugeln ;-)

Leider ist dort aber auch der Abgang zum See und zu einem Rundweg.

Wir sehen etliche Junge mit Sixpacks und fragen uns, wann die wohl wieder hier vorbei kommen – Ja wir erfahren es: Es wird so gegen 05:00 in der Früh und ziemlich laut.

Mit einigem Misstrauen schlafe ich dann wieder ein.

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

 

24.07.2010

 

Schön – warm

 

Wir gehen im legendären „Wild Cat Café“ in Yellowknife Old Town frühstücken Das Lokal gefällt uns so gut, dass wir gleich für’s Dinner reservieren.

 

Danach besuchen wir das Visitor Center mit einer schönen Ausstellung über Yellowknife und dessen Entstehung und die Diamant-Minen.

 

In der Public Library geht es mit Internet-Work weiter und beim „Javarama“ Café bestellen wir 2 kg frisch gerösteten Espresso in Bohnen – den sollen wir morgen abholen. Saads Vater ist auch dort und offeriert uns einen Espresso.

 

Das Nachtessen ist dann nicht so berauschend aber das Ambiente macht es einigermassen wett.

Erich bekommt ein Bison Ribeye Steak – keine Ahnung wie alt der Büffel war und ich entscheide mich für ein Stew aus Musk-Ox- und Caribou-Fleisch – schmeckt fast wie Hirschpfeffer.

Zum Dessert gibt ein Stück Marble Cheese-Cake mit Cranberry, das wir uns teilen.

 

Mit einem Abendspaziergang auf „The Rock“, mit fantastischem Ausblick auf die Stadt und die Umgebung beenden wir den Tag und verziehen uns auf den Wal*Mart Campground – Geld sparen J

 Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

25.07.2010

 

In der Nacht Regen – sonst ganzer Tag regnerisch – bessert erst in Fort Providence

 

Kaum auf dem PP gegenüber dem „Javarama“ kommt ein 3-Achs Pinzgauer auf uns zu. (WIR haben den gestern schon vor dem Motel 8 gesehen - Hihi).

Es sind Rudi und Brigitte aus Vancouver Island – sie sind wegen der gestrigen Airshow hergekommen.

Rudi repariert u.a. Flugzeuge.

Sie sind ursprünglich aus Schaffhausen und bereits seit 30 Jahren in Canada.

Im „Javarama“ genehmigen wir uns alle einen Kaffee, wir frühstücken und nehmen unsere Kaffeebohnen in Empfang - 500 gr kosten etwas über CND$ 16.00 – was zahlt man nicht alles für einen guten Espresso ;-)

Die beiden verabschieden sich – eventuell trifft man sich in Fort Providence wieder auf dem Campground.

 

Wir machen noch die restlichen Mail-Aufgaben, gehen Frischwaren einkaufen und dann fahren wir auch wieder Richtung Fort Providence zurück. Es ist inzwischen ca. 16:00.

Irgendwie fällt der Abschied von Yellowknife fast ein wenig wehmütig aus – wir haben uns wohl ein bisschen „verliebt“.

 

Wir kommen trotz der Dips recht zügig voran und bereits um ca. 20:15 trudeln wir auf dem Territorial Park Campground ein - und siehe da – der „Pinz“ steht auch hier

Ich brutzle rasch etwas und dann sitzen wir noch mit den beiden bei einer Flasche Wein in unserem moskitodichten Haus zusammen und plaudern bis ca. 23:30

 

Wir sollen unbedingt in Vancouver Island vorbei kommen...Herzlichen Dank - wir versuchen, es einzurichten, möchten wir doch sowieso nach V.I.

 

und Whitehorse rückt wieder näher…

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

 

26.07.2010

 

stark bewölkt aber kein Regen (für uns) – immer wieder sonnige Abschnitte.

 

Es ist immer noch niemand von den Parkleuten hier, Duschen und Toiletten sind auch immer noch geschlossen und so weigere ich mich, den vollen Preis zu zahlen. Ich falte ein eigenes Couvert, und schreibe einen Zettel, dass wir bereit sind für eine "unserviced" Site etwas zu bezahlen aber nicht mehr. So stecke ich CND $ 15.00 in den Umschlag und wir gehen.

 

Bei der Tankstelle füttern wir unseren „Mogge“ noch mit Diesel und im Restaurant gibt’s Frühstück für uns - und Internet.

 

Auf der Fähre über den McKenzie River kontrolliert Erich noch den Ölstand – etwas „früh“, wie ich meine, und der Stab zeigt „minimum“.

Trotzdem fahren wir weiter und bei der Verzweigung nach Fort Simpson fühlen wir uns doch nicht so komfortabel und entscheiden uns, halt nochmals nach Fort Providence zurück zu fahren, um Oel nachzufüllen.

Die Crew auf der Fähre kuckt mittlerweile schon ziemlich komisch – sicher fragen die sich, ob da irgendwo ein Nest sei – immer wieder das gleiche Fahrzeug…

Wir kaufen unsere 5lt Oel, füllen auf und fahren dann definitiv.

  

Irgendwie komme ich mir „g'scholle“ vor – 90 km fahren und am Ende sind wir 30 km weit gekommen.

 

Entlang der Strassen werden wir noch von einer Büffelherde, einem Schneehasen (derzeit natürlich beige-braun und nicht weiss), einem Sandhill Crane Pärchen und sogar von einem jungen Adler auf einem Baum „verabschiedet“.

Schliesslich schaffen wir dann doch noch 138 km „Gravel Road“ auf der Deh Cho Route oder auch MacKenzie Hwy 1 genannt, bis auf den „Sambaa Deh Falls Territorial Park“ mit Campground.

 

Und weitere ca. 350 km „Gravel“ liegen vor uns – wir sind gewarnt worden – ab „Check Point“, wo der Liard Hwy beginnt, soll die Gravel Road „grauenvoll“ sein.

Es ist nicht so, dass wir Warnungen in den Wind schlagen, wir haben über die Toll free Nr. 0800… den Strassenzustand angefragt und man hat uns gesagt, die Strasse sei in „Fair condition“…was immer das auch heisst…

Wir haben also allen unseren Mut zusammen gerissen und uns entschlossen, den „Liard“ doch zu fahren – wir werden es morgen ja sehen...

 

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27.07.2010

 

sonnig und warm – 30°C

 

Heute ist ENDLICH wieder einmal duschen angesagt. Die Sanitärs sind ganz neu und sehr sauber und das Duschen macht richtig Spass.

Danach machen wir noch einen Abstecher zu Coral Falls und halten an der Strasse nach der Brücke noch einmal um den Sambaa Deh Waterfall zu bestaunen.

Es hat kürzlich ziemlich geregnet und der Trout River bringt recht viel moorig-braunes Wasser.

Mit grossem Getöse zwängen sich die Wassermassen durch die enge Schlucht.

Auf einem „Turnout“ an der Strasse machen wir den Frühstückshalt und danach geht es zügig weiter auf der ziemlich ruppigen „1“ und an der Junction zur „7“ biegen wir auf den berüchtigten „Liard Hwy“ ein.

 

Wir befürchten das Schlimmste aber bis zum „Blackstone Territorial Park“ gibt es kaum etwas zu bemängeln – ein paar sogen. „soft spots“ vielleicht, d.h. die Oberfläche ist aufgebrochen und der weiche Sand kommt hervor aber mit der nötigen Vorsicht sind diese Stellen absolut kein Problem – vielleicht, weil es zwischenzeitlich wieder abgetrocknet hat ?

Auf dem "Blackstone Territorial Park"

Da war eigentlich eher die „1“ diejenige welche…

Morgen kommt das letzte Teilstück des „Liard“ bis zur Junction Fort Nelson, da geht’s dann wieder auf den „Alaskan Hwy“ bis Watson Lake…

 

Wir stellen fest, dass sich bei der Auszugsleiter am linken Befestigungsbolzen irgendwann die beiden Muttern gelöst haben – wahrscheinlich durch die Fahrerei auf den Rüttelpisten – Erich sollte sie festziehen, weiss aber nicht genau, mit welchem Werkzeug er an die Muttern ran kommt.

 

…und – wir schlafen heute wieder einmal mit offener Dachluke – schöööööööön…J

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

 

28.07.2010

 

sonnig und warm – 30°C

 

Ich sehe, dass die Gummidichtungen an der Luke Stockflecken hat, also mache ich eine Schüssel voll Javel-Brühe an und wasche das Zeug mal gründlich. Es geht nicht alles weg aber wenigsten teilweise.

Und unsere Nachbarn haben uns gestern darauf hingewiesen, dass unser Head Light, links, ausgefallen ist. Erich kriecht unter den Wagen und wechselt die Birne aus.

 

Dann machen wir uns langsam auf den Weg und direkt nach dem rechts Abbiegen aus dem Campground wird die „Liard“ schlechter.

D.h. es hat sogenannte „Soft Spots“, wo man vorzugsweise herunterschalten sollte um nicht auf dem Sand ins Schwimmen zu kommen.

Aber im Grossen und Ganzen ist die Strasse gut befahrbar – wahrscheinlich auch, weil sie abgetrocknet ist..

Ich kann mir gut vorstellen, dass es bei Nässe kein Spass ist, das Stück zu fahren.

 

 

...und auch heute gibt es als Entschädigung für die schlechte Strasse schöne Blumen, die uns begleiten…

 

Unterwegs gibt’s dann wieder mal Frühstückshalt auf einem Turnout und danach fahren wir mit Sonnenschein.

Es hat kaum Verkehr und wir fahren durch einen Blumengarten – links und rechts der Strasse begleiten uns in rauen Mengen karminrotes Firewood, knallgelber Solidago (kostet bei uns in der Gärtnerei viel Geld), violette Herbstastern, (wie bei Häberlis neben dem Chüngelstall J ), „etwas“ Weisses und „etwas“ Violettes ??? und Rotklee und…und… – einfach schön.

Schliesslich erreichen wir die Junction (km 369.8) zum „Alaska Hwy“ und die Touris haben uns wieder – das erste was uns begegnet ist ein RV von „CruiseCanada“ und dann sehen wir noch viele solche „Dinger“.

Kaum ein paar km weiter begrüsst uns ein Caribou – härzig…(die sollten eigentlich erst im September / Oktober anzutreffen sein)

Die Landschaft und die Vegetation haben sich total verändert - wir sind wieder in den Bergen – den Ausläufern der „MacKenzie Mountains“ und ausserdem ist das Wetter schlecht geworden, h.d. es regnet nicht aber der Himmel ist schwarz und die wundeschöne Landschaft kann man nur erahnen.

Nicht einmal für Photos reicht die Sicht – es ist verhangen, trüb und Konturen sind kaum zu sehen.

 

Auf dem „Tetsa River Regional Park“, bei km DC 551.4, finden wir unseren Stellplatz für die Nacht.

Erich kommt mit einem Ehepaar aus der ehem. Tschechoslowakei ins Gespräch – sie kamen 68 in die Schweiz und haben für 13 Jahre in der Schweiz gelebt – zuerst im „Rombachtäli“, Küttigen bei Aarau (Erich ist von Küttigen) und beide haben bei Kern in Aarau gearbeitet.

Danach wohnten und arbeiteten sie in Glattbrugg und er kennt Dr. Tuma aus Uster sehr gut J

Die Welt ist ein Dorf…………

 

Heue gibt’s nach dem z’Nacht zum Dessert je 1 Lindor-Kugel…die Erste ! hmmmmmmmmm

 

Aber jetzt - noch 966 km bis Whitehorse…

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

 

29.07.2010

 

schön, sonnig, warm - leider sehr diesig – Sicht schlecht - Km DC 551.4 – 764.7

 

Ich will die Geschirrtücher herein holen, die wir zum Trocknen ins Freie gehängt haben und traue meine Augen kaum: E Bäär…e Bäär…e grooosse schwarze Bäär…trottet gemächlich über den Stellplatz vis-à-vis aber bevor ich meine Kamera hervorgenestelt und eingestellt habe, ist er bereits wieder im Gebüsch verschwunden und Bären und Männern soll man bekanntlich nicht nachlaufen – viel zu gefährlich - schade…

 

Wir packen zusammen und fahren los – weiter auf dem legendären Alaska Hwy. – oder soll ich sagen: RV Boulevard ?

Sie kommen uns in Scharen entgegen und wir haben den Eindruck, die Strasse sei nur wegen den „Recreational Vehicles“ gebaut worden…

An einem schönen Stellplatz hinter dem wunderschön gelegenen Summit Lake, gibt es Frühstück – u.a. selber gebackenes Sauerteigbrot – lecker.

Kaum wieder unterwegs müssen wir bremsen: Stone sheeps sind auf der Strasse und lecken Salz auf und ein paar km weiter entdecken wir am Strassenrand ein paar Hirsche beim Grasen.

Weiter geht’s durch die recht spektakuläre Landschaft. Schroffe, hohe, kahle Berge wechseln sich mit klar-blauen Seen ab, breite Bäche mit türkisblauem bis eisblauem Wasser (ach, wie ich diese Farbe liiiiebe ;-) ) mäandern der Strasse entlang - es ist recht kurzweilig und wir halten des Öfteren an um zu fotografieren.

Am „Liard River Hotspring Provincial Park”, km 764.7, gibt’s den nächsten Übernachtungsplatz. Wir haben Glück, am Strassenschild steht „Complete“ aber ich fahre trotzdem rein und stelle mich ein wenig doof – yes we are looking for a place to stay….

Just come in – I have just one free… Glück muss man haben…

So bekommen wir Nr. 20, ich bereite einen Kuchen vor (im Backautomaten), wir packen Badezeug ein und gehen die „Hot Spings“ suchen und inzwischen lasse ich backen.

Die Springs „verstecken“ sich hinter einer üppigen Vegetation aus hohen Farnen, Bärenklau und sonstigen Pflanzen, die hier und nur an diesem Punkt, wegen des speziellen Klimas üppig, fast tropisch, gedeihen.

Auf einem ca. 600 m langen Holzsteg sind sie bequem zu erreichen und neben dem Steg entdecken wir noch 3 Pärchen Kanada-Gänse, die sich auch durch die vielen Leute beim Grasen nicht stören lassen.

Die „Pools“ sind natürliche, heisse, schwefelhaltige Thermalquellen: ALPHA mit 53°C Grad heissem Wasser und einem Überlauf, wo das Wasser sich auf ca. 40°C „abkühlt“ und BETA mit 43°C warmem Wasser, ca. 3 m tief.

Natürlich kann man nicht schwimmen, ist nicht gut für den Kreislauf (weiss jedes Kind) und es werden max. 15 – 20 Min. empfohlen.

Es riecht stark nach Schwefel und danach ist man so richtig wohl und schlapp.

Auf dem Rückweg sehen wir noch einen „Hymer“ stehen. Helmut und seine Frau sind aus „LL“ (Österreich) und auf der langen Rückreise nach Europa nach einer Südamerika-Tour mit Seabridge (gestartet vergangenen November in Buenos Aires). Alles sei gut gegangen und die Reise sei ein grosses Erlebnis.

 

Der Cake ist inzwischen gut geraten und Nachtessen kochen mag ich nicht mehr. So gibt es „kalt“ und zum Nachtisch müssen wir den Kuchen probieren.

 

Ich bin wirklich schlappi und gehe vermutlich bald ins Bett…

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

 

30.07.2010

 

schön, sonnig, warm - leider sehr diesig – Sicht schlecht - Km DC 764.7 – DC 980.0

 

Entlang der Strasse gibt es immer wieder Lodges und Campgrounds deren Status unbekannt ist – offenbar ein hartes Überleben hier und viele Businesses schliessen wieder – auch durch Feuer, weil abgebannt und nicht mehr aufgebaut.

Unterwegs sehen wir am Strassenrand einen Schwarzbären grasen. Wir können anhalten und ihn fotografieren – aber leider kommt man nicht nahe genug an die Tiere ran – sie sind zu scheu und auch gefährlich, wenn sie sich bedrängt fühlen.

Ausserdem sehen wir unsere erste Elchkuh mit Kalb. Sie steht abseits der Strasse in einem grossen Sumpfgebiet – hebt einmal kurz den Kopf, schaut zu uns rüber und steckt ihr grosses Maul wieder ins seichte Sumpfwasser nach Wasserpflanzen – wir sind viel zu weit weg…

Ach ja und diese grossen, g’spässigen, dunkelbraunen Kühe sehen wir auch immer wieder entlang der Strasse – ich glaube man nennt sie auch Wood Buffalos

Wir machen einen kurzen Hike zum „Whirlpool Canyon“, da fliesst der Liard River in 3 Strängen über Rapids und wir können uns gut vorstellen, dass der bei Hochwasser wirklich einer Waschmaschine gleicht und alles durcheinander wirbelt, es hat riesige Mengen Schwemmholz in den Biegungen – kreuz und quer aufgehäuft.

Wir folgen dem Liard River...

Es ist schade, dass die Sicht so schlecht ist und sie wird immer schlechter – plötzlich – wir riechen Rauch – irgendwo muss es brennen.

Der Qualm wird immer dichter aber entgegenkommende Fahrzeuge machen keinerlei Anstalten uns zu warnen – trotzdem, wir fühlen uns recht unkomfortabel, kennen wir doch eine derartige Situation nicht…

Wir fahren zu und sehen dann rechts an der Fahrbahn so en „komisches“ Fahrzeug stehen. Ich denke zuerst es sind Rangers, ich sehe 3 Männer mit Feldstecher auf einer Anhöhe stehen.

Dann sehe ich die Autonummer AI – ah Italiener – neiiiiiiin Appezöller !

Wir halten und begeben uns ebenfalls auf die Anhöhe – man weiss ja: Schweizer sind eben wunderfitzig.

 

Halliiiii und Halloooo und was ist denn hier los – und wir erfahren, dass das Feuer schon seit 2 Tagen entlang des Cassiar Hwy wütet und die Strasse komplett gesperrt ist. 

Also nicht unsere Richtung. Wir plaudern noch eine Weile mit Samuel und Philipp (die sind bereits seit 2 Jahren mit Ihrem Landi und Anhänger weltweit unterwegs) und mit Gallus, der ist für ein paar Wochen zu Besuch bei ihnen.

Beruhigt fahren wir weiter bis Watson Lake.

kurz vorher überqueren wir definitiv die Staatsgrenze zu den Yukon Territories

Der Rauch liegt beissend über dem Ort und im Visitor Center erfahren wir, dass noch 2 weitere Feuer im Gange sind – weiter nördlich.

Das eine wird beobachtet und soweit bekämpft, dass es den Cabins, die es im Wald hat, möglichst nichts anhaben kann und das andere nimmt – unter Beobachtung – seinen Lauf.

 

Wir bleiben auf dem „Down Town“ RV Park und die Lady teilt uns Platz 67 zu.

Ja und da steht halt auf Platz 65 bereits ein BE VW-Bus aber niemand ist „zuhause“.

Ich bereite Brotbacken vor und inzwischen kommt das Schweizer Pärchen zurück – Martin und Franziska aus Burgdorf – sie sind auch auf dem Weg nordwärts nach Alaska.

 

Um 8:30 p.m. wollen wir das „Northern Lights Center“ besuchen – wenn wir die schon nicht in Natura sehen, dann wenigstens im Kino. Recht eindrücklich und es wäre schön, die Szenerie erleben zu können - Wer weiss, vielleicht ist es ganz im Norden im September schon möglich.

 

Wir sitzen mit unseren Nachbarn noch ein wenig zusammen und verputzen 2 Flaschen Wein, danach falle ich ins Bett.

 

…und jetzt wirklich nur noch 463 km bis Whitehorse…

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

 

31.07.2010

 

sonnig, sehr warm (vielleicht auch wegen dem Feuer) – sehr viel Rauch über dem Ort – Sicht wird erst gegen Mittag ein wenig besser - km DC 980.0 – WL 81.3

Wir gehen duschen – alles riecht nach Holzrauch – Badetücher, Kleider – wir kommen uns vor wie frisch geräuchert.

Frühstück gibt’s im „Super Food“: Je ½ Rib rack, Fries und Coffee – erst danach gehen wir das Notwendigste für die nächsten Tage einkaufen...ach ja - und DAS gibt' auch in Watson Lake: .

Auf dem PP werden wir von Claudia und ? (sorry) mit Junior angesprochen. Sie haben sich ein Stück Land gekauft und bauen in der Nähe von Whitehorse eine Hütte – dieses Jahr wollen sie darin überwintern.

Geplant ist die “Auszeit“ für ca. 3 Jahre, dann wollen sie weiter sehen.

Claudia hatte bis vor ca. einem Jahr ein Kosmetikstudio bei Wermatswil, in dem schönen Haus mit dem grossen Fenster, über der Schreinere Gehrig – Langes Geplauder…

 

Danach „dumpen“ – Signpost Forest anschauen...

...bei Hougen’s Bärenglöckchen und Bärenspray besorgen – tanken. Erich will dem alten Airport, erstellt 1942 und dessen Bilderausstellung aus der Zeit einen Besuch abstatten. Der Airport selber ist immer noch der „Offizielle“ und in Betrieb.

Und schliesslich ist es 15:00 h als wir endlich los fahren. Wir wollen auf dem „Campbell“ Hwy weiter.

Nach ca. 30 km wird die Strasse zur Gravel Road und noch etwas weiter werden wir durch einen „Flagman“ angehalten – Achtung Baustelle voraus, auf ca. 8 km, bleibt auf der rechten Fahrbahn und wenn ihr den gelben CAT seht, wechselt auf die Linke.

Meine Frage „how ist the driving“ beantwortet er mir mit „oh not too bad…“ - so weit so gut…

Also fahren wir und haben bald darauf eine Sandpiste vor uns.

Die Reifen graben sich ziemlich tief ein und wir kommen nur im 2. höchstens 3. Gang vorwärts – Thanks god, we have 4 wheel drive und “High Clearance“.

Vielleicht fühlt sich so Sanddünen-Fahren an ???????????

Aber es ist ja bloss ein kurzes Stück und dann haben wir das hinter uns.

Ich befürchte aber ein Gewitter und mag nicht allzu lange weiter fahren. Ausserdem bietet der „Campbell“ (zumindest bisher) nichts Besonderes: schmale Gravel Road und sehr viel Staub.

Wir nehmen also den ersten Campground, den Simpson Lake Campground und stellen uns auf den schönsten Platz unmittelbar am See.

Der Himmel ist stark bewölkt und gewitterhaft und es kommt heftiger, böiger Wind auf – ich fühle mich nicht so komfortabel.

Wir wollen das Fenster schliessen und stellen mit Schrecken fest, dass offenbar vom Winddruck (?) das Fliegengitter aus der Führung gedrückt wurde. Bei näherem Hinsehen, bemerken wir, dass es auch an drei Stellen seitlich eingerissen ist.

Also – Fensterrahmen demontieren, unteres Teil entfernen – Fliegengitter wieder richten - Wieder zusammengebaut, sieht man nichts von den Rissen im Gewebe aber wie lange das wohl hält ? Moskito Screens sind hier lebensnotwendig !

Vermutlich müssen wir gelegentlich für Ersatz sorgen – wissen aber allerdings nicht, ob wir das hier reparieren lassen können - es scheint uns ein spezielles „Patent“ zu sein, das nur KTC kennt.

 

So gegen 8:00 p.m kommen noch 2 weitere Pickups mit Anhänger, Grosseltern, Tochter/Sohn und Enkel auf dem Weg zu einer „Fischerwoche“ auf dem noch ca. 90 km weiter entfernten „Frances Lake Campground“.

Der Wind lässt schliesslich nach und die Wolken verziehen sich – ohne Regen.

 

Nur noch 463 km bis Whitehorse…+ Campbell Hwy… + Dempster und zurück …+…

 

Hier findet Ihr den Übernachtungsplatz.

  

 

Von Edmonton (AB) an den Simpson Lake (YT)
3.1. Reisebericht 01.07. - 31.07.2010.pd
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Fotos dazu
3.1. Reisebericht 01.07. - 31.07.2010_Fo
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3.1. Reisebericht 20.07. - 31.07.2010_GP
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